Starified – Fat Hits – Album Review
Starified – Fat Hits
Herkunft: Moskau / Russland
Release: 15.01.2021
Label: Ripple Music
Dauer: 41:33
Genre: Stoner Rock / Grunge / Metal
Starified sind bisher komplett an mir vorbei gegangen. Umso erstaunter war ich beim Hören der ersten beiden Singles, denn: Wie geil ist das neue Album geworden!
Doch beginnen wir erst mal von vorne und zwar mit der Vorstellung. Die aus Moskau stammende Band veröffentlicht mit Fat Hits bereits ihr drittes Album. Nichts, aber auch gar nichts erinnert auf dem neuen Album an eine Band russischer Herkunft. Das Vadim, der Sänger und Schreihals des Trios, gleichzeitig auch das Schlagzeug spielt, macht ihn ja schon einmal zu einem Powerpaket und weckt in mir die Neugier, dass auch live umgesetzt mal erleben zu dürfen.
Auf der Suche nach dem Woher
Bewirbt die Plattenfirma noch mit dem Rundumschlag aus Black Sabbath und Led Zeppelin, so kann man nur verneinen, denn diese musikalischen Dinosaurier treffen nur bedingt zu. Natürlich kann man jedes fette Riff irgendwo auf Iommi zurückführen, aber Starified klingen nicht nur heavy, sie blasen auch einen frischen und modernen Wind aus den Boxen. So klingt Fat Hits alles andere als von einer russischen Band eingespielt, vielmehr tönt es durch und durch wie vom amerikanischen Kontinent.
Ein fetter Hit nach dem Anderen
Das Album startet mit Scapegoat, was tatsächlich anfänglich einem Touch Iommi enthält. Doch beim einsetzenden Schreigesang und Refrain dreht alles in Richtung moderner Groove Rock ab. Die Produktion trägt durch die Dichte und Präzision zu einem heute-und-jetzt-Gefühl bei. Zwar ist der Gesang von Vadim von voll auf die Zwölf, aber leider verliert der Opener dadurch auch etwas an Charme und Wärme.
Diese beiden Attribute sind bei Don Loco erfüllt. Melodien, Einfälle und Abwechslung verleihen dem Song Hitpotential. Hat man sich einmal darin festgehört, wird man die Melodie stundenlang nicht mehr los. Ob das auch bei euch funktioniert, könnt ihr HIER ausprobieren.
Song für Song geht in die Ohren
Das folgende An Ode to Tenacious D beginnt mit einem Hauch Southern Rock, hat einem klasse Umschlag ins metallische mit schönem Gitarrensolo. Gleich einer Rakete startet Anti-Rebel, beruhigt sich und versprüht Melodie, bevor am Ende noch einmal die Sau raus gelassen wird.
Diesem abwechslungsreichen und gefälligen Muster des Wechselspiels zwischen Härte, Melodie und abgefahrenen Breaks folgen auch die nächsten Tracks. Trotzdem möchte ich noch das von Queen Of The Sone Age inspirierte Wider Lane und das mit einem monströs-schönen Riff ausgestattete Pick a Fight hervorheben. Besonders die Gitarrenarbeit zu dem Letztgenannten wecken angenehme Erinnerungen an das 2000er Soloalbum von Iommi.
Musikalischer Ausblick in ungeahnte Höhen
Schlussendlich folgen mit Noah und Same Old River noch zwei gute radiotaugliche Songs, die auch dadurch gewinnen, dass der Gesang melodiös und nicht zu Gunsten der Härte als Schreigesang umgesetzt wird. Bestärkt von diesem Abschluss sehe ich auch das Potential der Band in noch mehr Melodie bei der Stimmführung und dem weiteren Festhalten an ihrem fetten, gitarrenlastigen Sound.
Fazit
Wenn ich mir die enorme musikalische Entwicklung von Starified anhöre, dann wird das nächste Album ein Knaller von Weltformat. Bis dahin bleibt Fat Hits eine enorm starke Scheibe, die schnell ins Ohr geht, dort bleibt und ordentlich in den Arsch tritt. Ich bin begeistert und vergebe deshalb 9 / 10.
Line Up
Vadim Ambartsumian – Gesang, Schlagzeug, Perkussionsinstrumente
Yuriy Berezovik – Gitarren, Pedale, Theremin, Gesang
Dmitry Shurpakov – Bass, Perkussionsinstrumente
Tracklist
01. Scapegoat
02. Don Loco
03. An Ode to Tenacious D
04. Anti Rebel
05. Saraton
06. Wider Lane
07. What If
08. Pick a Fight
09. Noah
10. Same Old River
Links
Facebook Starified
Bandcamp Starified
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