Sorcerer – Reign of the Reaper – Album Review

Sorcerer – Reign of the Reaper
Herkunft:
Schweden
Release:
27.10.2023
Label: Metalblade Records
Dauer:
47:10
Genre:
Epic Doom Metal


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Foto Credit: Marieke Verschuren

„Ich bin Millennial. Meine ganze Persönlichkeit basiert auf Harry Potter!“ – Dieser Satz aus der Feder des Browser Kabaretts bezieht sich zwar auf andere Zauberer als das folgende Review, aber so wie ein Buch mehr ist als abgedruckte Worte, so ist epischer Doom Metal für seine Fans mehr als einfach nur Musik.

Dieses Genre ist zudem voll von Bands, die im Doom-Universum ein hohes Ansehen genießen, außerhalb davon aber nicht sehr bekannt sind. Sorcerer aus Schweden sind eine dieser Combos, ihr viertes Studioalbum Reign of the Reaper wird deshalb vor allem bei Kennern auf offene Ohren stoßen. Aber: Ist diese gepflegte und tonnenschwere Langsamkeit nicht vielleicht auch für andere Zielgruppen interessant?

Zurück nach vorne

Auf dem Album befinden sich acht Tracks im typischen Stil der Band. Das bedeutet: Sorcerer stellen keine Geschwindigkeitsrekorde auf, aber sie kreieren gelegentlich auch flottere Passagen und konzentrieren sich dabei auf die melodischeren Seiten ihres Genres. Das schafft die Band vor allem dadurch, dass sie ihren Sound mit Referenzen an den klassischen Heavy Metal vergangener Zeiten durchzieht.

Der Opener Morning Star ist ein gutes Beispiel dafür, wie du HIER hören kannst. Im nachfolgenden Titeltrack geht es bereits wesentlich doomiger zu, wobei das Wechselspiel zwischen Langsamkeit und halbwegs schnellen Passagen das gesamte Album durchzieht. Dass Sorcerer dabei ein Gespür für epische Melodien haben, die man sonst aus dem nicht ganz so gemächlichen Power Metal Eck kennt, sollte ja hinlänglich bekannt sein.

Ernstgemeinte Fantasy

Mit Curse of Medusa haben die schwedischen Zauberer dann aber doch noch eine kleine Überraschung aufs Album gepackt, denn dieser Song wirkt wie ein Hybrid aus Candlemass und den Warkings. Ganz großes Kopfkino also. Das abschließende Break of Dawn fährt dann nochmal alles auf, was Sorcerer seit je her ausmacht.

Kurz gesagt wären das ausladende Melodien, stampfende Rhythmen und der emotional-epische Gesang von Anders Engberg, dem man die meist im Fantasy-Universum angesiedelten Texte in jeder Skunde abkauft. Gar nicht einfach bei diesem Themengebiet, Chapeau!

Nach rund 47 Minuten wird der Hörer also mit einem Gefühl von Epicness wieder in die reale Welt entlassen. Insgesamt ist Reign of the Reaper somit eine weitere hochklassige Scheibe der Schweden, die aber nicht nur für Doom-Fans spannend ist, sondern auch für alle anderen Gattungen des Homo Metallicus. Bleibt zu hoffen, dass das endlich besser erkannt wird, denn die Band hätte sich zweifelsohne mehr Aufmerksamkeit verdient.


Fazit
Sorcerer hauen uns Reign of the Reaper wieder ein schweres, aber dennoch melodisches Album vorn Latz, dass auch Leuten gefallen dürfte, denen Doom sonst einfach zu langsam ist. Denn die Schweden zelebrieren nicht nur die Langsamkeit, sondern auch den epischen Charakter des klassischen Heavy Metal. 8 / 10

Line Up
Anders Engberg – Gesang
Kristian Niemann – Gitarre, Hintergrundgesang
Peter Hallgren – Gitarre, Hintergrundgesang
Justin Biggs – Bass, Growls
Richard Evensand – Schlagzeug

Tracklist
01. Morning Star
02. Reign Of The Reaper
03. Thy Kingdom Will Come
04. Eternal Sleep
05. Curse Of Medusa
06. Unveiling Blasphemy
07. The Underworld
08. Break Of Dawn

Links
Facebook Sorcerer
Webseite Sorcerer



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