Solace Supplice – Solace Supplice – EP Review

Solace Supplice – Solace Supplice
Herkunft:
Frankreich / UK
Release:
28.08.2020
Label:
Anesthetize Productions 
Dauer:
22:55
Genre:
Artrock


Als Appetizer für zwischendurch oder als Ausblick auf kommende Großtaten machen EPs oft eine Menge Laune und bilden einen adäquaten Kompromiss zwischen einem kurzen Statement und einem vollwertigen Album. So manches Mal ist es allerdings schon schade, dass dem Geschehen nach so kurzer Zeit ein Ende gesetzt wird. Das Projekt Solace Supplice ist so ein Fall. Die beiden Köpfe Anne-Claire Rallo und Eric Bouilette leben zwar in Großbritannien, stammen allerdings aus Südfrankreich und musizieren auf ihrer selbstbetitelten Erstlings-EP in französischer Sprache.

Gesang mal auf französisch

Der französische Gesang ist zunächst von der Phrasierung her etwas gewöhnungsbedürftig, sobald sich der Hörer daran gewöhnt hat, kann er sich den nächsten 22 Minuten genussvoll hingeben. Geboten wird Artrock mit progressivem Einschlag. Melodiös, rockig, mit einer phantastischen Harmonik gesegnet. Schon der Opener Les mirador weiß zu überzeugen. Wer die beiden Protagonisten aus ihrer Stammband Nine Skies kennt, weiß schon ungefähr wohin die Richtung geht, wobei Solace Supplice angenehm direkt und rockig zur Sache kommen, ohne die Feinheiten im Sound und die Atmosphäre zu vernachlässigen. Sunset Street, HIER das Video dazu, ist düster gehalten und vom Umfang in Länge und Ausarbeitung passend angelegt.

Leider nicht auskomponiert

Au cirque des âmes weiß mit einem Spieluhrintro und Violine zu überzeugen, und passt sich textlich mit einer Handlung von Krieg und seinen Opfern in den Gesamtkontext ein. Schizophrénie paranoïde hat einen wundervollen Refrain und ist mit seinen knapp drei Minuten schon fast ein wenig zu kurz. Mit dem Teufel auf Kuschelkurs begibt man sich wortwörtlich im finalen Dans la couche du Diable, HIER das offizielle Video dazu,  das angenehm luftige Klavierklängen mit einem rockigen Gesamtbild verbindet, melodisch interessant ist und die kurze Scheibe mit einem Verlangen nach Mehr beim Hörer beendet. Leider wirkt der Song wie vorzeitig ausgeblendet. So wie manches auf dieser EP so klingt, als könnte man durchaus noch ein paar Minuten dranhängen.

Mehr und länger

Der Gesang von Eric Bouilette ist angenehm, wenn auch nicht besonders variabel. An der instrumentalen Arbeit gibt es wenig zu beanstanden, wobei manchmal schon der Wunsch nach der ein oder anderen Kante mehr aufkommt.


Fazit
Solace Supplice wissen mit ihrer ersten EP zu überzeugen. Angenehmer Artrock, der meistens tolle Ideen darbietet, aber leider oft als Demo wirkt und unfertig daherkommt. Ein Vollzeitalbum mit dem Anspruch dieser EP könnte ein Oberhammer werden. Aber auch so haben wir es hier mit einem frischen, angenehm rockigen Einstand zu tun. Für mich ein sehr unterstützenswertes Projekt, das mir 7.5 / 10 wert  ist.

Line Up
Anne – Claire Rallo
Eric Bouillette
Jimmy Pallagrosi – Schlagzeug
Alexandre Lamia – Mix und Mastering

Tracklist
01. Les miradors
02. Sunset Street
03. Au cirque des âmes
04. Schizophrénie paranoïde
05. Dans la couche du Diable

Links
Webseite Solace Supplice
Facebook Solace Supplice


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