Soilwork – Övergivenheten – Statement Review

Soilwork – Övergivenheten
Herkunft:
Schweden
Release:
19.08.2022

Label:
Nuclear Blast Records
Dauer:
01:05:20
Genre:
Melodic Death Metal


Foto Credit: Nuclear Blast Records

Soilwork melden sich mit ihrem zwölften Studioalbum zurück, das die Band in ihrem Wachstum und ihrer aktuellen Lebensphase repräsentiert, die von einer Zeitspanne geprägt ist, die wohl niemand auf diesem Planeten so schnell vergessen wird. Im Gegensatz zu den vorherigen Alben war der Entstehungsprozess von Övergivenheten sehr langwierig und ein Abbild des emotionalen Zustands der Jungs von Soilwork. Aufgenommen im Nordic Sound Lab in Skara, Schweden, wiederum mit dem Produzenten Thomas „Plec“ Johansson, der auch die letzten beiden Projekte produziert hat, wurde das Album in drei Sessions zwischen Januar und Dezember 2021 geschrieben und aufgenommen. Es gab keine Eile, das Album fertigzustellen, was auf der anderen Seite bedeutete, dass die Band in der Lage war, über ihre Musik nachzudenken und den Prozess der Entstehung des Albums zu genießen. Als Anspieltipp gibt es HIER den Track Valleys of Gloam.

Ob wir auf Övergivenheten noch den klassischen Melo Death hören, den wir von der Band gewohnt sind, könnt ihr in den Statements unserer Redakteure Frank, Ingo, Markus und Patrick nachlesen:


Frank
Soilwork macht mittlerweile anspruchsvollen melodischen, extremen Metal, das ist Fakt! Mit Övergivenheten haben sie nochmal eine Schippe draufgepackt. Dem Album ist es anzumerken, dass Frontmann Björn „Speed“ Strid ein Workholic und Hans Dampf in allen Gassen ist. Es fließen viele Einflüsse seiner Nebenprojekte mit ein. Insbesondere in den harmonischen, melodischen Parts der Scheibe. Mal ist es hymnenhaft, mal wild und ungezähmt und in vielen Teilen gespickt mit tollen Melodien. Das Songwriting, in dem es viele Stilrichtungen von Black Metal, klassischen AOR und melodischen Death Metal zu einem modernen Extrem Metal Eintopf
kombiniert, hat mich total überzeugt. Die fast 70 Minuten Spielzeit sind mir persönlich etwas zu ausladend, machen aber keinen Halt davor das es insgesamt ein klasse Album ist. Für mich die beste Platte der der Band seit fast 20 Jahren. Von daher gibt es von mir staatliche 9 / 10.

 Ingo
Was Melodic Death Metal betrifft, so mag ich es eigentlich etwas sperriger und kantiger, dennoch habe ich zu Övergivenheten spontan einen Zugang gefunden. Mangels Kenntnis der Vorgängerwerke steht das Werk bei mir für sich und überzeugt als äußerst melodische und abwechslungsreiche Metal Scheibe. Melodic Death Metal ist auf Övergivenheten vielleicht noch in einigen Soundfragmenten zu finden, genau wie mehrstimmiger Gesang und komplexe sowie auch eingängie Gitarrenlinien. Der gute Gesang eines Björn Strid lässt so manchen Song für meinen Geschmack allzu hymnisch wirken. Und auch wenn die Scheibe im Soilwork Kosmos originell sein mag, wirklich neue Elemente sind hier nicht zu vernehmen. Bleibt also eine unterhaltsame Scheibe für Metalheads sowie Altfans, die Genre Grenzen nicht allzu fein ziehen. 7,5 / 10

Markus
Ist das noch Melodic Death Metal? Nein, aber das macht nichts. Soilwork bieten uns auf Övergivenheten vor allem moderne Midtempo-Nummern an, die von eingängigen Gitarrenriffs und Gesangslinien leben. Der packende Klargesang von Björn Strid ist dabei sein größtes Alleinstellungsmerkmal, wenngleich er gelegentlich auch mal zu Growls greift – fast wie um der alten Zeiten willen. Man hört zwar gelegentlich noch wo die Musiker ursprünglich herkommen, aber sie sind ihrem einstigen Genre längst entwachsen. Övergivenheten ist somit eine sehr gelungene Scheibe einer Band, der auch nach zwölf Studioalben immer noch nicht die Ideen ausgehen. Und das soll ihnen erst einmal jemand nachmachen. 8 / 10 mit Tendenz nach oben, denn das Album dürfte wahrscheinlich sehr gut altern.

Patrick
Soilwork lassen sich mit Övergivenheten auf keine großartigen Experimente ein. Die Band versteht sich nach wie vor auf catchy Refrains, die im Ohr bleiben und für manchen schon zu viel des Guten sein dürften. Wir haben es hier sicher nicht mit einer Melodeath Platte im klassischen Sinn zu tun, da man hier schon darüber diskutieren kann ob das Death im Genre noch zutrifft. Langjährige Fans der Band dürfte das aber keinesfalls abschrecken, da das zu einem Gewissen Teil schon bei den vorangegangenen Releases sowas wie das Alleinstellungsmerkmal der Band dargestellt hat. Wer sich mit ausgefeiltem Songwriting auch bei niedrigerem Tempo, gepaart mit ausgiebigem cleanen Gesang anfreunden kann, dürfte hier gut bedient werden. In Summe ergibt das solide 8/10.


Fazit
Soilwork
sind ihrem eigenen Genre des melodic Death Metal entwachsen und überzeugen unsere Redaktion mit einer satten 8 / 10

Line Up
Björn “Speed” Strid – Gesang
David Andersson – Gitarre
Sylvain Coudret – Gitarre
Bastian Thusgaard – Schlagzeug
Sven Karlsson – Keyboards
Rasmus Ehrnborn – Bass

Tracklist

01. Övergivenheten
02. Nous sommes la guerre
03. Electric Again
04. Valleys of Gloam
05. Is It in Your Darkness
06. Vultures
07. Morgongåva/Stormfågel
08. Death, I Hear You Calling
09. This Godless Universe
10. Dreams of Nowhere
11. The Everlasting Flame
12. Golgata
13. Harvest Spine
14. On the Wings of a Goddess Through Flaming Sheets of Rain

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