Sodom – 1982 – EP Review
Sodom – 1982
Herkunft: Deutschland
Release: 10.11.2023
Label: Steamhammer
Genre: Thrash Metal
Die deutsche Kultband Sodom ist schon eine gefühlte Ewigkeit im Geschäft und hat in all den Jahren so ziemlich alles gesehen und erlebt. Laut Mastermind Tom Angelripper sind aber vor allem die Anfangstage der Band prägend für den Heavy Metal, wie wir ihn heute kennen.
1982 ist nicht nur der Name der neuen EP, sondern auch das Gründungsjahr der Band. Wer jetzt denkt: „Och, eine altgediente Band erzählt von früher“ – stimmt. Wer nun aber denkt „Das ist wieder so eine Nostalgie-Platte, die niemand braucht“ – stimmt nicht.
Noatalgisch, aber nicht verstaubt
Auf der EP befinden sich fünf Songs, wobei nur der Titeltrack wirklich neu ist. Der Rest sind Neuaufnahmen älterer Songs von Sodom, eingespielt vom aktuellen Line-Up. Die inhaltliche Linie ist also klar, oder wie Tom Angelripper selbst sagt: „Auf der EP und im Song 1982 geht es um unsere Anfänge. Diese Zeit kann man mit heute überhaupt nicht vergleichen. Damals gab es nur wenige Bands, die Metal gespielt haben. Unsere Eltern und Lehrer fanden gar nicht gut, was wir da gemacht haben. Die Gesellschaft war viel konservativer.“
Heutzutage ist Metal ja ein etablierter Teil der Pop-Kultur (sorry Trveheimer, aber so ist es), damals war es wirklich noch Musik und Lifestyle für Rebellen und Außenseiter. Heutige Jugendliche können sich das vielleicht nur schwer vorstellen – aber haben vermutlich bereits aufgehört zu lesen, weil die Aufmerksamkeitsspanne erschöpft ist und bereits das nächste, völlig sinnbefreite TikTok Video angeschaut wird. So, damit hätten wir das „Diese Jugend von heute!“ Bashing auch erledigt.
Thrash. Punkt.
Konzentrieren wir uns auf die Musik. Der Track 1982 klingt tatsächlich so, als wäre er zu dieser Zeit entstanden, wovon du dich HIER überzeugen kannst. Innovativ oder „avantgardistisch“ ist das nicht, aber das verlangt ohnehin niemand. Dier Combo ist ja seit je her für ihre direkte Art und vor allem für ihre Bodenständigkeit bekannt. Wo Sodom draufsteht, ist Thrash Metal drin.
Die weiteren Songs, beziehungsweise Neuaufnahmen, sind bis dato nur als Teil einer Jubiläumsbox oder als Download erschienen. „Mir war es sehr wichtig, die Nummern als eigenstöndige Veröffentlichung mit geilem Cover-Artwork rauszubringen, auf Vinyl und auf CD“, meint Tom Angelripper dazu.
Man könnte nun die Songs weiter sezieren und über deren Bedeutung schwadronieren. Oder aber die Musik einfach Musik sein lassen. Wir entscheiden uns für Zweiteres und empfehlen Thrash Metal Fans, es auch so anzugehen. Die auf Oldschool-Art aufgenommenen Songs brettern perfekt abgemischt aus den Boxen und der ursprüngliche Spirit des Metal wird abgefeiert. So soll’s sein, mehr braucht es auch nicht.
Fazit
Mit 1982 liefern Sodom astreinen Oldschool-Sound in zeitgemäßem Klanggewand, den sich Thrash Metal Fans gerne in die Gehörgänge hämmern lassen. 7 / 10
Line Up
Tom Angelripper – Bass, Gesang
Frank Blackfire – Gitarre
Yorck Segatz – Gitarre
Toni Merkel – Schlagzeug
Tracklist
01. 1982 (Remix)
02. Witching Metal
03. Victims Of Death
04. Let’s Fight In The Darkness Of Hell
05. Equinox
Links
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