Skull Fist – Paid In Full – Album Review

Skull Fist – Paid In Full
Herkunft:
Kanada
Release:
22.04.2022
Label: Atomic Fire Records
Dauer:
33:30
Genre:
Heavy Metal / Speed Metal


Skull Fist-BandSkull Fist stehen seit ihrer Gründung 2006 für zeitlosen Heavy Metal Sound, der nostalgisch und dennoch nicht altbacken ihre weltweite Fan-Gemeinde erfreut. Vier Jahre sind seit der letzten Platte der Kanadier ins Land gezogen, nun aber lässt die Band ihr viertes Vollzeitalbum Paid In Full aufs metallische Universum los.

Die Platte ist das Resultat einer schwierigen Zeit für Band-Mastermind Zach Slaughter. Ärger mit dem alten Label und viel verlorenes Geld haben den Musiker aber nicht verbittern lassen – ganz im Gegenteil. „Ich mache einfach gerne Musik. Aber natürlich habe ich es nie genossen, ausgenutzt zu werden, weder musikalisch noch persönlich“, gibt sich Slaughter unbeeindruckt. Denn: Für Skull Fist geht es bei Heavy Metal letztendlich darum, wer am toughsten ist. Und: „Gitarren können mehr als nur vier Akkorde“. Wo er recht hat, hat er recht.

Ein zeitloser Mittelfinger

Paid In Full bietet acht Songs mit einer guten halben Stunde Spielzeit. Die Lieder strotzen allesamt vor Melodien, starken Gitarrenlinien sowie eingängigen Refrains. Die Band wird ja mitunter auch als Speerspitze der „New Wave Of Traditional Heavy Metal“ bezeichnet und wer ihre Songs hört, der weiß warum.

Der vorab veröffentlichte Track Long Live The Fist kann beispielsweise als astreine Band-Hymne durchgehen. Hier krachen der Old School Spirit und das Faible der Kanadier für melodische Gitarren-Parts aufeinander, um gemeinsam den Mittelfinger auszustrecken und dabei die Faszination aufleben zu lassen, die dieses Genre seit seinen Anfangstagen umgibt. Das Video zum Song gibt’s HIER.

Heavy Metal und die Mona Lisa

Skull Fist bewegen sich im Laufe des Albums durch ein schier endloses Geflecht aus klassischen Riffs und Ohrwurm-Passagen, die vom intelligenten Songwriting und dem unaufdringlichen Gesang von Zach Slaughter zusammengehalten werden. Hier steht kein Musiker über dem anderen, die Band wirkt wie eine Einheit aus Stahl, Schweiß, Schmutz und Virtuosität.

Insgesamt betrachtet funktioniert Paid In Full am besten als Gesamtkunstwerk. Einen einzelnen Song heraus zu nehmen und zu präsentieren wäre in etwa so, als ob man bei der Mona Lisa nur die kleine Brücke im Hintergrund der Dame betrachtet und alles andere im Bild ignoriert (ja, da ist tatsächlich eine Brücke drauf gemalt). Kann man machen, ist dann halt sinnlos und wird dem Werk nicht gerecht.

Früher war alles besser?

Trotzdem, irgendwo muss man ja anfangen damit, die Songs unter die Lupe zu nehmen. Blackout ist beispielsweise eine flotte Nummer, die ab der Mitte in Stakkato-Riffs übergeht und die hohe Kunst des kreischenden Gitarrensolos zelebriert. Madman hingegen ist eine klassische Hommage an die 1980er Jahre, während For The Last Time die eigenen Trademarks von Skull Fist wieder stärker hervorhebt.

Ist das jetzt nostalgischer Heavy Metal, Speed Metal oder Power Metal? Ist letztendlich völlig egal, denn die Kanadier treten mit ihren Songs stets in die Hintern all jener, die stur behaupten, das die Musik früher einfach besser war. Traditionalisten dieser Welt, höret und staunet!


Fazit
Skull Fist sind zurück und machen genau da weiter, wo sie aufgehört haben. Auf Paid In Full wird Heavy Metal in Reinfrom zelebriert, wobei die Kanadier auch ihr Gespür für Gitarrenmelodien erneut unter Beweis stellen. Das Resultat ist ein zeitloser Sound zwischen Geradlingikeit und Virtuosität, der auch in vielen Jahren nichts an seiner Stärke eingebüßt haben wird. 9 / 10

Line Up
Zach Slaughter – Gesang, Gitarre
Casey Guest – Bass
JJ Tartagila – Schlagzeug

Tracklist
01. Paid In Full
02. Long Live The Fist
03. Crush Kill Destroy
04. Blackout
05. Madman
06. For The Last Time
07. Heavier Than Metal
08. Warrior Of The North

Links
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