Sinner’s Blood – The Mirror Star – Album Review
Sinner’s Blood – The Mirror Star
Herkunft: Chile
Release: 09.10.2020
Label: Frontiers Music s.r.l.
Dauer: 46:02
Genre: Melodic Metal
Auch für den Oktober hat das italienische Frontiers Music Label wieder einige schöne Veröffentlichungen für die Melodic Metal Fans parat. Mir sind sofort die chilenischen Newcomer Sinner’s Blood mit ihrem Debütalbum The Mirror Star ins Auge gesprungen. Bandleader, Produzent und Multi-Instrumentalist Nasson ist in seiner Heimat kein unbeschriebenes Blatt, denn er hat sich seit über 15 Jahren in der südamerikanischen Szene mit Bands wie Caterina Nix und bei den letzten beiden Chaos Magic Alben einen Namen gemacht.
Für seine neue Band hat er sich mit James Robledo einen Sänger ins Boot geholt, der stimmlich mit Szenegrößen wie Jørn Lande und Russell Allen auf Augenhöhe ist. Den passenden Rhythmusteppich legen die ebenfalls banderfahrenen Nicolas Fischer am Bass und Schlagzeuger Guillermo Pereira aus.
Fasten your seat belts, please
Als Dosenöffner eignet sich der treibende, straighte Rocker The Mirror bestens, denn der Song legt die Messlatte schon einmal verdammt hoch. Hier wird frei nach dem Motto „Anschnallen und Spaß haben“ aufs Gaspedal gedrückt. Besonders der kräftige Gesang von James Robledo und die flinken Finger von Nasson lassen aufhorchen. Das Video zum Song findest du HIER. Phoenix Rise fällt zu Beginn ein wenig melodischer aus, Schlagzeuger Guillermo Pereira legt aber ein beachtliches Tempo vor – im Mittelteil kommt sogar ein richtiger Power Metal Part zum Einsatz, so dass der Energiepegel trotz dezentem Keyboardeinsatz weiterhin hoch gehalten wird.
Mit Never Again und Remember Me folgen zwei melodische Leckerbissen aus dem Lehrbuch, die mit ihren eingängigem Refrains und den starken Hooklines die Schwächen der letzten enttäuschenden House of Lords Scheibe deutlich aufzeigen. Das nach vorne peitschende The Path Of Fear weckt gar Erinnerungen an das geniale Debütalbum von Masterplan. James Robledo klingt so energisch wie der junge norwegische Sangesgott Jorn Lande. Natürlich darf eine Ballade auf dem Album nicht fehlen. Forever bietet ganz ohne Kitsch das große Gefühlskino, bei dem die zerbrechliche Pianomelodie, begleitet von dem emotionalen Gesang und der Orchestrierung, für Gänsehaut sorgen.
Melodisch und eingängig, dennoch kraftvoll und anspruchsvoll
Mit Kill Or Die legen die Südamerikaner danach wieder ein richtiges Pfund vor, das die Grenzen zum Power Metal das ein oder andere Mal überschreitet. HIER gibt es ein eindrucksvolles Video zum Song. Never Resting Soul verbindet gekonnt progressive Elemente in einem dynamischen Songaufbau, bei dem neben den Tempowechseln mit kräftigen Doublebassattacken und filigranen Gitarren alles in einem melodischen Refrain zusammenläuft, den man so schnell nicht mehr aus dem Kopf bekommt. Eine leichte Orchestrierung unterstützt die dramatisch in Szene gesetzte Erkenntnis Who I Am. Nachdenklich und intensiv entwickelt sich der Song mit seiner progressiven Note zu einem der Highlights der Scheibe.
The Hunting ist in meinen Augen der schwächste Track des Albums, da er einfach den gängigen Melodic Rock Mustern folgt und keine neuen Akzente setzen kann. Das ist aber Meckern auf hohem Niveau, denn der Song ist auch kein Stinker. Etwas irritiert mich die kleine elektronische Melodie zu Beginn von Awakening, aber der Song beschließt das Album dann doch mit einem würdigen progressiven Rocker, der noch einmal die ganze musikalische Klasse der Südamerikaner aufzeigt.
Fazit
Da haben Frontiers Music mit der Verpflichtung von Sinner’s Blood wieder ein feines Näschen bewiesen. Die Chilenen haben mit ihrem Debüt The Mirror Star gleich einen echten Volltreffer abgeliefert, der abwechlungsreich und anspruchsvoll ausgefallen ist. Von der zarten Ballade über melodische Refrains, die so schnell nicht mehr aus dem Ohr verschwinden, bis zum pfeilschnellen Headbanger reicht die Bandbreite der Songs. Absolute Kaufempfehlung und eine 9 / 10 für die Südamerikaner.
Line Up
James Robledo – Gesang
Nasson – Gitarre/Keyboards/Gesang
Nicolas Fischer – Bass/Gesang
Guillermo Pereira – Schlagzeug
Tracklist
01. The Mirror
02. Phoenix Rise
03. Never Again
04. Remember Me
05. The Path Of Fear
06. Forever
07. Kill Or Die
08. Never Resting Soul
09. Who I Am
10. The Hunting
11. Awakening
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