Sinisthra – The Broad And Beaten Way – Album Review
Sinisthra – The Broad And Beaten Way
Herkunft: Finland
Release: 15.05.20
Label: Rockshot Records
Dauer: 42:43
Genre: Progressive Rock / Hard Rock / Progressive Metal
Lange mussten die Fans des Amorphis Sängers Tomi Joutsen auf einen erneuten Output des Side Projects Sinisthra warten, doch mit The Broad And Beaten Way ist es nach 2005 endlich wieder mit einem vollen Album soweit. Sechs Songs, die auf insgesamt rund 43 Minuten Spielzeitlänge kommen, versprechen mir bereits progressiv lange Tracks.
Joutsen, den man von seiner Hauptband musikalisch als eher rauen Metaller kennt, zeigt mit Sinisthra ein anderes kreatives Gesicht seines Schaffens. Der Bandname wurde aus dem italienischen übernommen, und bedeutet „links, linker Hand“. Jene Hand, die für Kreativität steht, aber auch für das Übersinnliche und Teufelswerk, möchte man sich eine pietistische Meinung zum Namen einholen.
Eterne ist ein klasse gewählter Opener für das Album. Hier wird bereits beim Intro klar gemacht, wie die Glocken klingen. Dieses Intro trägt die Handschrift von Amporphis und überzeugt mich mich einer melodiösen Hook, wuchtig runden Gitarren, die auch mit tollen Soli herausragen und bedeutsamen Lyrics mit sakralem Hintergrund um Adam und Eva. Anhören könnt ihr euch den Track HIER.
Ich bin schon mitten im Album, obwohl die ersten vier Minuten nur ein Appetizer auf den kommenden Track Closely Guarded Distance sind, die klar das Herz des Albums darstellen. Mehr als 13 Minuten erwarten mich, die sich zu einer wahren Historie wandeln. Basslastiger hier das Intro, noch voller und mit dem Einsatz des Gesanges ansprechender und hochwertig. Das erste Drittel ist wunderbar homogen gestaltet während der Mittelteil tolle progressive Dissonanzen durchscheinen lässt ohne vollends holprig und verfrickelt zu sein. Der Song nimmt eine Wendung, als weiblicher Operngesang, der mich sonst im Rock und Metal meist nur nervt, hier genau richtig portioniert einen gesprochenen Dialog begleitet, bevor der Track erneut wendet. Wie eine gut erzählte Geschichte gestaltet sich der Aufbau um Einleitung – Hauptteil – Schluss.
Der dritte Song Halfway To Somewhere Else gibt mir Zeit etwas zu verschnaufen, gestaltet er sich doch harmonisch und leiser. Auch Morning Frail zeigt mir die ruhige Seite des Amorphis Sängers und seinen SInn für Kompositionen. Wer bei Safe In The Arms of The Everlasting Now noch nicht im Sinisthra Fieber ist, wird es wohl nicht mehr schaffen, den Anschluss zu bekommen. Wunderbar melancholisch wird hier bittersüß das immerwährende Nichts zelebriert. Tomis Stimme ist für mich besonders in diesem Song perfekt und mein bereits ins Auge gefasstes Fazit zu diesem Album konkretisiert sich gerade.
Der Closer Ephemeral ist ein würdiger, der nochmal sowohl die leisen Töne bedient als auch lebendig aufdreht. Wunderbar fragil demonstriert Tomi unterstützt von den tragenden Gitarren wie Stimme eingesetzt wird um zu berühren und dann zu erobern.
Fazit:
Was aus Neugierde auf den neuen Output begann, endet mit wahrer Begeisterung für dieses Album. Die Band um Frontmann Tomi Joutsen versteht es mich in ihren bittersüßen Bann zu ziehen. Erfahrene Musiker bieten hier einen Großteil ihrer Skills an und vereinen sie in perfekter Harmonie. Die progressiven Anteile sind gerade genug um nicht in den Mainstream zu passen und gerade so dosiert um die Tracks interessant und lebendig zu machen. Für mich beinahe Höchstnote mit 9/10.
Line Up
Tomi Joutsen – Gesang
Markku Mäkinen – Gitarre
Erkki Virta – Schlagzeug
Timo Vainio – Keyboards
Marko Välimäki – Gitarre
Janne Telen – Bass
Tracklist
01. Eterne
02. Closely Guarded Distance
03. Halfway To Somewhere Else
04. Morning Frail
05. Safe In The Arms of The Everlasting Now
06. Ephemeral
Links:
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