Silver Nightmares – The Wandering Angel – EP Review
Silver Nightmares – The Wandering Angel
Herkunft: Palermo / Italien
Release: 31.03.2020
Label: Artewiva
Dauer: 22:36
Genre: Progressive Rock
Über einschlägige Progressive Rock Bands italienischer Herkunft gibt es erfreulich oft Gutes zu vermelden. Meist verstehen sie es, die klassischen Elemente des altehrwürdigen britischen Progressive Rock mit neuen, frischen Ideen zu versehen oder einfach überzeugend darzubieten.
Eine neue Band dieser Spielart sind Silver Nightmares, gegründet 2018 auf Sizilien vom Bassisten Gabrielle Esposito. Zusammen mit Schlagzeuger Alessio Maddaloni und Keyboarder Gabriele Taormina sowie dem Gitarristen Mimmo Garofolo.
Mit einigen Gastmusikern haben sie nun ihr erstes Lebenszeichen The Wandering Angel eingespielt.
Kurz und knackig
Da es sich um eine EP handelt, haben wir es also bei ca. 22 Minuten Spielzeit mit einem kurzen Tondokument zu tun. Aber mit einem sehr gutem, das Lust auf mehr macht; hierzu jedoch später mehr.
In medias res befinden wir uns direkt mit dem Titeltrack The Wandering Angel als Opener. Schon nach den ersten Gitarrenlinien wird der Hörer mit einer Melodieseligkeit verwöhnt, die ins Ohr gehen und an AOR-Referenzen wie Styx, Kansas oder Toto erinnern, oder im Refrain auch gerne an Savatage. Mit dem zweiten, rein instrumentalen D.D. wildern Silver Nightmares nun harmonisch sowie straight-rhythmisch mit Hammond-Sounds sowie Querflöte sowohl im Neo-Prog als auch bei Jethro Tull.
Progressiv oder nicht?
Mit Light Years Away schlägt das AOR-Pendel eher Richtung NWOBHM aus. Sowohl gesanglich als auch instrumental fühlt man sich hier teilweise an Iron Maiden erinnert, aber mal wieder mit eigenen Elementen ergänzt. So wird zum Beispiel stärkerer Keyboardeinsatz oder auch sehr guter mehrstimmiger Gesang eingesetzt.
Semi-medieval, mit akustischem Einstieg, Querflöte und mit viel Grandesse wird David The King begrüßt, und auch hier sind Neo-Prog Einflüsse sehr deutlich wahrnehmbar, gerade was die aus heutiger Sicht ebenfalls mittelalterlichen Keyboardsounds und stark AOR-lastige Melodik angeht.
Dame Nature beendet nun den kurzen Spaziergang des Himmelsboten mit viel Pathos, einem memorablem Refrain sowie saftiger Gitarre und der textlichen Botschaft, mehr wie ein Kind zu denken. An dieser Stelle wird nun das großartige Finale von The Wandering Angel eingeläutet.
Fazit
Silver Nightmares geben mit The Wandering Angel ein erfreuliches Lebenszeichen von sich, in dem sie gut Elemente des Progressive Rock mit amerikanischem AOR und einer eigenen Note kombinieren. Das Ganze hat sowohl Druck als sanfte, klassische Momente und kann im Ganzen überzeugen. Nicht jedes Element überzeugt, gerade die Keyboardssounds erinnern so manches Mal eher unangenehm an Früh-1980er Neo-Prog und Stadion-AOR alá Foreigner sind auch nur einen Steinwurf entfernt. Unterhaltsam ist The Wandering Angel allerdings, und man darf gespannt sein, was der Hörer auf dem ersten Longplayer der Formation erwarten darf. 7.5/10.
Line Up
Alessio Maddaloni – Trompete, Schlagzeug und Perkussion
Gabriele Esposito – Bass
Gabriele Taormina – Keyboards
Gäste:
Mimmo Garofolo, Tody Nuzzo – Gitarren
Davide Severino – Trompete
Ace of Lovers – Flöte
Simone Bonomo, Michele Vitrano – Gesang
Tracklist
01. The Wandering Angel
02. D.D (Dick Dastardly)
03. Light Years Away
04. David The King
05. Dame Nature
Links
Bandcamp Silver Nightmares
Facebook Silver Nightmares
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