Silver Nightmares – Apocalypsis – Album Review

Silver Nightmares – Apocalypsis
Herkunft:
Italien
Release:
01.11.2022
Label:
Eigenverlag
Dauer:
45:47
Genre:
Neo Progressive Rock


Bereits vor einiger Zeit, sprich vor mittlerweile zwei Jahren, hatte ich die Gelegenheit die Band Silver Nightmares aus dem sizilianischen Palermo kennenzulernen. Schon das erste Lebenszeichen der 2018 gegründeten Kombo Wandering Angel war für mich ein gelungener Einstieg in die Welt der progressiven Rockmusik. Was damals als EP sehr gut funktionierte, darf sich nun in Form des ersten Vollzeitalbums Apocalypsis den kritischen Ohren der Musikwelt stellen, wie beim Vorgänger ebenfalls digital und auf CD.

Was hat sich also in den zwei Jahren getan, mehr vom bereits gebotenen? Ein ganzes Füllhorn ansprechenden Songmaterials mit schneidenden und klaren Gitarrenlinien, zusammen mit einem symphonischen Gesang, gesellte sich dazu. Auch dieses Mal hat sich das Trio massive Unterstützung eingeholt, vor allem bei jenen Instrumenten, die über das reine Rockkorsett hinausgeht.

Das halbakustische Wizards, Witches and Sorceress beispielsweise wird von Flötenklängen begleitet, oder die Trompetenfanfaren in 8. Der Gesang geht stark in Richtung AOR und NWOBH, überhaupt geben Silver Nightmares auf ihrem Vollzeitdebüt sowohl progressiven wie auch hardrockigen Spielarten ihren Raum. Auch orchestrale Passagen sind zugegegen, wie im Rausschmeisser Intangible.

Eine stilistische Melange zwischen Progressive Rock und AOR Hard Rock 

Auch jazzige Komponenten wie in The Awakening, das ihr HIER sehen und hören könnt, sind Teil. Das Album folgt einem Konzept, wie der Albumname schon andeutet, dass die Menschheit am Ende für seine Greueltaten an der Natur und an sich selbst zur Rechenschaft gezogen wird. Originell ist dieses Konzept sicherlich nicht, passt aber sehr gut zu klagenden und getragenen Gesangspassagen eines Geoff Tate aus seeligen Queensrÿche Tagen wie in The Blue Light Of A Star.

Die Musikvideos der ausgekoppelten Songs sowie das Album Artwork sind im gleichen überzeichneten, aber klar strukturierten Anime Stil gehalten, der schon das Debüt auszeichnete.

Ein Konzept über menschliche Verfehlungen

Stilistisch haben sich Silver Nightmares die Freiheit genommen eine breite Einflussnahme durch das ganze Progressive Rock Genre zuzulassen. Auf Apocalypsis finden sich Elemente aus europäisch geprägtem Progressive Rock wie Genesis, Jethro Tull oder Marillion, amerikanischer AOR Prog Rock nach Machart von Kansas, Toto oder Styx sowie verschiedene metallische Komponenten im Spektrum von Dream Theater bis Iron Maiden.

Langweilig wird es auf Apocalypsis also nie. Die Scheibe ist instrumentell sehr delikat, die Songs sind nachvollziehbar und funktionieren für mich auf Anhieb und finden stets eine schöne Balance zwischen Hard Rock und Progressive Rock. 


Fazit
So sieht also moderner Neo Prog aus. Silver Nightmares gehen den mit The Wandering Angel vorgezeichneten Pfad weiter und veröffentlichen mit Apocalypsis ein stilistisch breites Konzeptwerk, das sowohl Progressive Rock als auch Hard Rock Fans abholen möchte. Für meinen Teil gelingt es ihnen. 8,5 / 10

Line Up
Michele Vitrano – Gesang
Mimmo Garofalo – Gitarren, Ukulele, Sitar
Emanuele Lo Giudice – Gitarren, Bass
Gabriele Esposito – Bass
Gabriele Taormina – Keyboards, Hintergrundgesang
Alessio Maddaloni – Schlagzeug, Perkussion, Hintergrundgesang

Tracklist
01. Saphiens

02. Nefertiti
03. Etemenanki
04. Sea of Sikelia
05. Scorns of time
06. Wizards, Witches And Sorcerers
07. The Awakening
08. 8
09. The Blue Light of a Star
10. The Weird Black Cross
11. Intangible

Links
Facebook Silver Nightmares
Bandcamp Silver Nightmares


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