Siege of Power – This is Tomorrow – Album Review

Siege of Power – This is Tomorrow
Herkunft:
USA / Niederlande
Release:
17.02.2023 

Label: Metal Blade Records
Dauer:
40:45
Genre:
Crustcore / Grind Core / Death Metal


Foto Credit: Danila Klijzing

Manchmal scheitern Supergroups kolossal an den Erwartungen der Fans und an ihrem eigenen Anspruch. Dies ist bei der US-Niederländischen Death Metal/Crustcore Kollaboration Siege of Power nicht der Fall.

Reifert, Bagchus, Baayens und Eekelen konnten mich schon mit ihrem 2018er Debüt Warning Blast überzeugen. Von daher war meine Vorfreude auf ihr neustes Album immens groß. Wird der Anteil an Discharge Klängen so groß sein wie beim Vorgänger? Wie viel Crustcore besitzt das neue Album oder fegt ein Death Metal Orkan über das neue Album hinweg?

Diese Frage wird mir nach dem ersten Hördurchlauf mit Nachdruck beantwortet: Ja!

Definitiv: Over the Top

Den Reigen eröffnet das formidable Force Fed Fear, ein Rifffeuerwerk aller erster Güte und ein schmerzhafter D-Beat Tritt ins Gemächt. Hier ist wahre Spielfreude zu hören. Den Song kann jeder Genreliebhaber und jeder, der es noch werden möchte, getrost in Dauerschleife hören. Ich mag den unverwässerten, rohen Sound des Albums. Darüber hinaus ist es trotz seiner unbändigen Energie, die in den Songs steckt, sehr abwechslungsreich.

Ein Attribut, welches mir auf This is Tomorrow sofort aufgefallen ist. Mit Nummern wie Scavenergs und As the World Crumbles zeigen sie ihre Affinität für mächtigen Death Doom und zaubern kleine Mitgröhl-Hymnen aus dem Hut.

So vielfältig wie ein Chamäleon

Überrascht hat mich Deeper Wounds, welches für Siege of Power Verhältnisse schon monumental ist. Ein zäher Klumpen aus Epic-Doom-Bathory Worshipping und feinstem Death Doom. Besonders dieser Track lockert das Album auf und weil man so eine musikalische Besonderheit einfach nicht erwartet hat, lässt es die schon vorhandene Qualität nochmal steigern. Ebenso beschert uns die Band einen schönen Heavy-Rocker. In Devil´s Grasp HIER möchte sich wahrscheinlich jeder Motörhead-Fan einkuscheln und von alten Zeiten träumen.

Die alten Recken an ihren tollkühnen Instrumenten

Chris Reifert growled euch in den Schlaf und ist immer noch ein Meister seiner Zunft. Grelle Screams, variable Growls in allen Lagen, ja sogar ein rauer in Normalform ist zu vernehmen. Mich beschleicht das Gefühl, er wird von Jahr zu Jahr besser. Baachus, Baayens und Eekelen musizieren gewohnt auf hohem Niveau. Baayens Killerriffs auf den brutalen Tracks Zero Containement und dem endgenialen Oblivion fegen mir den Schmalz aus den haarigen Ohrmuscheln. Außerdem laden sie zum gepflegten Ausflippen ein. Im Ganzen klingt das Album frisch und überhaupt nicht altbacken und trotzdem zähle ich es vom Sound her zu einem Old-School Death/Grind/Crustcore Album. 


Fazit
This is Tomorrow ist eine grobe Kelle vom bunten Teller. Siege of Power können mit stolz geschwellter Brust behaupten ein tolles Death Metal Album mit Crust-/Grindcore Einflüssen geschrieben zu haben. Mir wird das Album noch feinste Gaudi bereiten und so vergebe ich glatte 9 / 10


Line Up
Chris Reifert – Gesang​
Paul Baayens – Gitarre
Theo van Eekelen – Bass 
Bob Bagchus – Schlagzeug

Tracklist
01. Force Fed Fear

02. Sinister Christians
03. Scavengers
04. Zero Containment
05. Ghosts of Humanity
06. As the World Crumbles
07. Oblivion
08. Deeper Wounds
09. The Devil’s Grasp
10. No Salvation
11. This is Tomorrow

Links
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