Shores of Null – The Loss of Beauty – Album Review

Shores of Null – The Loss of Beauty
Herkunft: Italien
Release: 24.03.2023
Label: Spikerot Records
Dauer: 48:40
Genre: Melancholic Metal / Doom Metal / Melodic Death/Black Metal


Foto Credit: Sabrina Caramanico

Die 2013 gegründeten Shores of Null aus Rom veröffentlichen diesen Monat ihr viertes Album The Loss Of Beauty, auf dem sie uns ergreifenden melancholischen Metal kredenzen, der allen Fans von Amorphis, Insomnium oder Paradise Lost die Freudentränen in die Augen treiben dürfte.

Interessant ist hierbei, dass das Album bereits 2020 zusammen mit dem Vorgänger Beyond The Shores (On Death And Dying) aufgenommen wurde, dem dann aber der Vorzug gegeben wurde, da er im Pandemie-Jahr besser zur aktuellen Situation passte, was aber keineswegs die Qualität des aktuellen Outputs mindert.
Produziert wurde die Platte von Marco Cinghio Mastrobuono, unter anderem Hour Of Penance, Fleshgod Apocalypse, und als Gastmusiker leisten Mikko Kotamäki, unter anderem Swallow The Sun, Thomas A.G. Jensen, Saturnus, und Elisabetta Marchetti, unter anderem Inno ihren Beitrag.

Was neben den tollen Gitarrenmelodien und dem Wechsel zwischen aggressiven und klaren Vocals direkt überzeugt ist die transparente, warme Produktion des Albums. Jedes Instrument ist deutlich herauszuhören und dennoch klingt der Sound nicht zu modern oder klinisch, sondern passend zur Melancholie der Songs angenehm analog und gefühlvoll.

Finnland lässt grüßen … aus Rom

Man merkt den Italienern schon an, dass Amorphis ein großer Einfluss auf sie haben und Davide Straccione’s exzellente Gesangsleistung sowohl im cleanen als auch im Growl-Gesang braucht sich hinter der Klasse eines Tomi Joutsen nicht zu verstecken. Trotz der Parallelen zur finnischen Kultband haben Shores of Null genug Eigenständigkeit, um nicht wie ein einfallsloser Abklatsch zu wirken.

Die wunderbaren Gitarrenmelodien erzeugen wohlige Ganzkörpergänsehaut, die Rhythmusfraktion treibt die einzelnen Songs energievoll voran, die Growls sind kraftvoll, mächtig und erhaben, während die getragenen klaren Gesangslinien die Gedanken zum Schwelgen bringen.

Um einen Eindruck von der Qualität dieser exzellenten Band zu gewinnen, kann ich nur empfehlen, die Videos zu The Last Flower HIER und zu Destination Woe HIER anzuchecken!

Abwechslungsreichtum und angenehme Grundhärte

Shores of Null mischen gekonnt doomige Passagen mit elegischen Melodiebögen und treibende schnelle Parts, so dass es auf der gesamten Albumlänge nicht langweilig wird.
Auch schon fast an Black Metal erinnernde Blast-Beat-Passagen bringen die Römer überzeugend auf dem Album unter, der Anteil der harschen Vocals ist angenehm hoch, daher driftet das Album trotz der Eingängigkeit der cleanen Gesangslinien niemals in zu softe oder poppige Gefilde ab.

Gerade der aggressive Gesang hat eine erstaunliche Vielfalt an Facetten zu bieten: hier wird aus tiefster Kehle gegrowlt, aber auch ab und zu garstig gekeift, dass auch Black Metal Fans auf ihre Kosten kommen. Einzelne Songs auf diesem durchweg starken Album zu analysieren, ist aufgrund der enormen Qualität unnötig, weil hier alles wie aus einem Guss klingt, das Gesamtwerk aber trotzdem nur so strotzt vor Spielfreude, Emotion und Abwechslungsreichtum.


Fazit
Shores of Null haben für mich mit The Loss of Beauty einen heißen Anwärter auf mein Album des Jahres veröffentlicht, das ich jedem Fan von melancholischem Metal mit Doom, Gothic, Melodic Death und Black Metal Einflüssen nur wärmstens empfehlen kann! Von mir gibts für dieses Meisterwerk die Höchstnote! 10 / 10
9,5

Line Up
Davide Straccione – Gesang
Gabriele Giaccari – Gitarre
Raffaele Colace – Gitarre
Matteo Capozucca – Bass
Emiliano Cantiano – Schlagzeug

Tracklist
01. Transitory
02. Destination Woe
03. The Last Flower
04. Darkness Won’t Take Me
05. Nothing Left To Burn
06. Old Scars
07. The First Son
08. A Nature In Disguise
09. My Darkest Years
10. Fading As One
11. A New Death Is Born
Bonus Tracks (nur CD und digital)
12. Underwater Oddity
13. Blazing Sunlight

Links
Webseite Shores of Null
Facebook Shores of Null



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