Shok Paris – Full Metal Jacket – Hello Cleveland – Album Review
Shok Paris – Full Metal Jacket
Herkunft: Ohio / USA
Release: 29.05.20
Label: No Remorse Records
Dauer: 51:23
Genre: Hard Rock / Heavy Metal
Nach dem ersten Achtungserfolg des 1984 veröffentlichten Debütalbums Go For The Throat hatten die 1982 in Ohio/Cleveland gegründeten Shok Paris 1986 mit ihrem zweiten Album Steel And Starlight eine Scheibe im Gepäck, die ihnen die Tür zu einer großen Karriere hätte aufstoßen können. Eine klassisches Heavy Metal Album mit hervorragenden Powertracks wie Go Down Fighting, On Your Feet und dem alles überragenden Titeltrack. Auf den Tourneen im Vorprogramm von Lizzy Borden und Savatage stellte sich die Band einem größeren Publikum vor, doch der erhoffte große Erfolg blieb aus. Das alles entscheidende dritte make it or break it Album Concrete Killers fiel im Vergleich zu den Vorgängern qualitativ deutlich ab und der Name Shok Paris geriet in Vergessenheit, so dass die noch im selben Jahr erfolgte Auflösung der Band von den meisten Headbangern auf dem Globus nicht weiter bemerkt worden sein dürfte.
2004 erhielten Shok Paris das Angebot, beim deutschen Bang You Head-Festival aufzutreten. Weiter ausgesuchte Festivalauftritte beim Up The Hammers, Keep It True und Headbangers Open Air folgten. 2009 traten Shok Paris zum 25 jährigen Jubiläum von Auburn Records auf, deren erster Release damals das Shok Paris Debüt war. Nun hat die Band um die beiden verbliebenen Originalmitglieder, ich meine damit nicht Gründungsmitglieder, Vic Hix, Gesang und Ken Erb, Gitarre, 31 Jahre nach dem letzen Album einen neuen Dreher am Start und will es noch einmal wissen.
Das Intro The Creed baut die Spannung zum direkt im Anschluss folgenden Titeltrack Full Metal Jacket gekonnt auf. Dynamisch und mit ordentlich Power präsentieren sich die inzwischen gereiften Herren im treibenden Opener. Hixs rauer, aber melodischer Gesang hat immer noch einen hohen Wiedererkennungswert. Das klingt vielversprechend, aber das Anfangstempo wird beim nächsten Track schon deutlich reduziert. Im gemächlichen Tempo schleicht Nature Of The Beast so dahin, bemüht, hymnisch zu klingen. Eine erste Enttäuschung macht sich bei mir breit. Auch Do Or Die kommt mit seiner Rock ’n‘ Roll Schlagseite nur schwerfällig aus der Hüfte. Das hört sich alles ganz nett an, aber selbst bei einer kraftstrotzend Metal On Metal betitelten Nummer klingt das doch nach einer Altherrenveranstaltung. Das ändert sich auch bei Brothers In Arms nicht wirklich, das auch durch ein gefälliges Gitarrensolo nicht aus der Mittelmäßigkeit herausgerissen wird.
Auf Black Boots wird endlich mal wieder etwas kerniger gerockt, das Tempo variiert. Der Song ist spannend arrangiert und es darf im hymnischen Refrain auch mal die Pommesgabel in den Himmel gereckt werden. Mit Hell Day wird zum Glück diesmal eine knackige Uptempo-Nummer nachgeschoben, an der es nichts auszusetzen gibt. Auf Those Eyes gönnen sich Shok Paris wieder eine kleine Verschnaufpause. Die hardrocklastige Nummer geht aber trotzdem absolut in Ordnung, da auch hier genügend Spannungsbögen im Songaufbau vorhanden sind. Einen eigenen Eindruck könnt ihr euch HIER verschaffen.
Erholt setzen die Amerikaner mit Fall From Grace noch einmal letzte Reserven frei und ziehen das Tempo wieder etwas an, was allerdings auch keine Garantie für einen guten Song ist. Ein klein wenig gelungener ist Symphony Of The Sea, das mit feiner Gitarrenarbeit von Ken Erb punktet. Einen unerwarteten Höhepunkt setzt allerdings der mit über sieben Minuten lange Monumentaltrack Up the Hammers, der nur als Bonus Track hier auf der Trackliste aufgeführt wird. Mit seinen pumpenden Bassläufen und dem hymnischen Songaufbau erinnert mich das Stück an Saxon 0der Dexter Ward, mehr davon hätte dem Album gut getan.
Fazit:
Shok Paris können mit Full Metal Jacket leider nicht an die gelungenen Comebackleistungen von Psychotic Waltz, Cirith Ungol oder auch Siren anknüpfen. Vieles auf dem Album ist weit weg von der Qualität des 1986er Vorzeigealbums Steel And Starlight. Die Songs sind leider oft belanglos und Vic Hix‘ Gesang klingt mitunter etwas bemüht. Die besten Ansätze findet ihr auf meinen Anspieltipps Full Metal Jacket und dem Bonustrack Up the Hammers, so dass unter dem Strich 6,5/10 für mich stehenbleiben.
Line Up
Vic Hix – Gesang
Ken Erb – Gitarre
John Korsekwa – Gitarre
Ed Stephens – Bass
Donovan Kenaga – Schlagzeug
Tracklist:
1. The Creed
2. Full Metal Jacket
3. Nature of the Beast
4. Do or Die
5. Metal on Metal
6. Brothers in Arms
7. Black Boots
8. Hell Day
9. Those Eyes
10. Fall from Grace
11. Symphony of the Sea
12. Up the Hammers (Bonus Track)
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