Shattered Hope – Vespers – Album Review
Shattered Hope – Vespers
Herkunft: Griechenland
Release: 06.11.2020
Label: Solitude Productions
Dauer: 63:50
Genre: Death Doom Metal
Shattered Hope präsentieren uns mit Vespers ihr drittes Album. Die Songs darauf sind bestimmt nichts für zwischendurch: Bei einer Spielzeit von mehr als einer Stunde enthält das Werk nur fünf Lieder.
Die Griechen bewegen sich dabei großteils im Funeral Doom Metal Bereich, mischen diesen aber mit Death Metal Gesang und Ambient-Klängen. Das Ergebnis ist eine düstere Reise durch emotionale Klanglandschaften.
Die Spielzeit vergeht wie im Flug
Bereits der Opener In Cold Blood dauert 13 Minuten, die aber erstaunlich schnell vorüber sind. Die Growls von Sänger Nick, die natürlich langsam agierende Instrumentalfraktion und atmosphärische Intermezzos lassen den Sand der Zeit nämlich extrem rasch verrinnen. Diese Art von Musik ist ja teilweise recht sperrig, Shattered Hope aber schaffen es, mit ihrem Sound sofort eine Stimmung zu erzeugen, der man sich nur schwer entziehen kann.
Für ausnahmslos sonnige Gemüter ist das natürlich nichts, für alle anderen aber schon. Auch der Song Verge schlägt in dieselbe Kerbe, aber klingt mit einem Mix aus Growls und Klargesang, sowie griffigeren Gitarrenlinien, abwechslungsreicher und eine Spur atmosphärischer. Ohnehin schöpft die Band die Grenzen des Genres vollständig aus, wovon du dich mit dem Album-Teaser selbst überzeugen kannst. Das Video dazu findest du HIER.
In den folgenden Songs gibt es auch mal unverzerrte Gitarren zu hören, stimmlich wird das Album mit jedem Lied harscher. Der 15-minütige Rausschmeißer The Judas Tree setzt dem Ganzen die Krone auf und ist eine Lehrstunde in abstrus-schöner Katatonie, die jeglichen Optimismus im Keim erstickt.
Fazit
Vespers ist ein Juwel in der Masse an doom-lastigen Veröffentlichungen. Shattered Hope gelingt darauf das Kunststück, zutiefst emotional zu agieren, ohne in die Kitschecke abzudriften oder allzu bemüht zu klingen. In die Zukunft zu schauen ist zwar unmöglich, aber dieses Album ist dennoch vermutlich wie ein guter Wein: Es wird mit der Zeit immer besser. Zumindest, wenn man in der richtigen Stimmung dafür ist. Das ergibt stolze 8,5 / 10.
Line Up
Nick – Gesang
Thanos – Gitarre
Sakis – Gitarre
Thanasis – Bass
George – Schlagzeug
Tracklist
01. In Cold Blood
02. Verge
03. Συριγμός
04. Towards The Land Of Deception
05. The Judas Tree
Links
Facebook Shattered Hope
Webseite Shattered Hope
Außerdem auf Soundmagnet.eu
Empfehung der Redaktion – The Grief – Doom Metal aus Irland
Album Review – Is Love Alive? – Second To None
Interview – Nachgefragt bei Andy Turner, Black Crown Initiate