Shadow Witch – Under The Shadow Of A Witch – Meisterstück – Album Review
Shadow Witch – Under The Shadow Of A Witch
Herkunft: Kingston NY/USA
Release: 14.02.2020
Label: Argonauta Records
Dauer: 40:48
Genre: D00m/Stoner Metal
Aus der Schwemme an aktuellen Neuveröffentlichungen stachen mir Shadow Witch schnell ins Auge. Im Infosheet mit den Worten: „Wenn Clutch, Red Fang, Mastodon, Sabbath und ein weiteres Tier ein Kind bekämen, würde das dabei herauskommen“, beschrieben, war mein Interesse gleich geweckt. Ein fieser Bastard aus Doom-, Thrash-, Psychodelic und Stoner Metal versprach ein spannendes Album. Das 2015 in Kingston/New York gegründete Quartett besteht keinesfalls aus Anfängern. In Bands wie Murphy´s Law, Hellride 102, Blue Coyote, Voodelic, Cold War Survivor und The Blind Ambassadors sammelten die Jungs in der Vergangenheit reichlich Erfahrungen, um nach den ersten beiden Alben, die in der Fachpresse auch schon reichlich mit Lob versehen wurden, mit ihrer dritten Dampfwalze Under The Shadow Of A Witch international für noch mehr Aufmerksamkeit zu sorgen. Mit dem italienischen Label Argonauta Records konnte die Band einen weltweiten Deal an Land ziehen, um diesem Ziel ein weiteres Stück näher zu kommen.
Heavy und vergleichsweise straight scheppert zunächst Spearfinger aus den Lautsprechern, da ist eine Menge NWOBHM zu hören, bevor Akustikgitarren und schwermütiger Gesang den nächsten Track Demon’s Hook einleiten. Ein Tempowechsel mit bleischweren Rhythmusgitarren läßt das Stück zu einen intensiven, doomigen Headbanger heranwachsen, der mich in meiner Wahl bestätigt, hier ein kleines Juwel entdeckt zu haben. Earl Lundy besitzt zudem eine herrvoragende Stimme, welche die verschiedenen Stimmungen im Sound von Shadow Witch perfekt wiedergibt. Wolf Among The Sheep rifft sich in ähnlicher Weise durchs Gebälk und hätte Candlemass zu Dactylis Clomerata Zeiten gut zu Gesicht gestanden.
Gleiches gilt für Witches Of Aendor, einer intensiven tonnenschweren Dampframme, die mit einer solchen Vehemenz deinen Schädel durchrüttelt, dass es eine pure Freude ist. Shifter kann diese Intensität sogar noch toppen. Neben dem schweren Rhythmusteppich lockern luftigere Gitarrenharmonien und der abwechlungsreiche Gesang den Song auf. Eine sanfte akustische Melodie leitet Saint Magdalene ein, um mit einem fuzzigeren Sound die Grenzen zwischen Sludge und Doom verschmelzen zu lassen.
Auch 6×6 wechselt zwischen energischen Ausbrüchen, schrägen Girarrenriffs und bedrohlichen Doompassagen. Die Nahtstelle ist einmal mehr der intensive Gesang von Earl Lundy. Fast schon locker klingt dagegen Sour, das mich spontan an Alice in Chains denken lässt.
Das Meisterstück auf dem Album ist ohne Frage das gut acht minütige Fountain. Die Bässe brummen in tiefsten Regionen, der Song wälzt sich zäh wie ein nicht enden wollender Lavastrom mit stoischem Beat dahin, Earl Lundys eindringlicher Gesang versprüht Southern Rock vibes, während Gitarrist Jeremy Hall die zähe Masse immer wieder eruptiven Gitarrenlicks aufbricht.
Fazit:
Shadow Witch haben mit ihrem Drittwerk Under The Shadow Of A Witch einen echten Leckerbissen für Doom/Stoner Metal Liebhaber im Gepäck, der ihnen einen größeren Bekannheitsgrad ermöglichen sollte. Das Album strotzt vor Abwechslungsreichtum und Spielfreude. Wem Mastodon zu sperrig, Candlemass zu vorhersehbar oder Alice in Chains zu kommerziell ist, könnte mit Shadow Witch die perfekt Alternative finden. Meine Anspieltipps sind das tonnenschwere Riffmonster Shifter, Sour wegen seiner fast schon luftigen Note und natürlich der abschließende Monstertrack Fountain. Von mir gibt es 9/10 und eine klare Kaufempfehlung! Das Album erscheint auf CD, Vinyl+CD, farbigem Vinyl+CD und als Download.
Line up:
Doug Beans – Drums
David Pannullo – Bass
Earl Lundy – Gesang / Mellotron / Loops
Jeremy Hall – Gitarre
Tracklist:
1. Spearfinger
2. Demon’s Hook
3. Wolf Among The Sheep
4. Witches Of Aender
5. Shifter
6. Saint Magdalene
7. 6×6
8. Sour
9. Fountain
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Preorder Argonauta Records