Shades Of God – Rehab – Am Ende des Tunnels – Album Review
Shades Of God – Rehab
Herkunft: München / Deutschland
Release: 24.07.2020
Label: DeadClockWork Records
Dauer: 43:51
Genre: Progressive Death Metal / Thrash
Wenn man sich selbst auf Null zurücksetzt, sich hinterfragt und einen Neuanfang wagt, ergibt sich die Chance neue Grenzen auszuloten, sich auszuprobieren und Dinge und Prozesse bewusst anzugehen. Zu dieser Erkenntnis ist Daniel Cammarota wohl gekommen, als er sich Ende 2019 in eine Reha begab, um nach einem Burnout wieder neue Kraft zu schöpfen. Dabei hat der Sänger und Gitarrist des Powertrios Blind Mess Spaß daran gefunden, Thrash Metal vom alten Schlag mit modernen Post- und Progressive Rock Elementen zu verbinden. Herausgekommmen ist dabei ein sehr persönliches Werk, in das er von der Einspielung bis zum Artwork seinen vollen Einfluss hat gelten lassen. Sein Projekt benannte er nach dem gleichnamigen Album von Paradise Lost, heißen wir also sein neues Album Rehab willkommen.
Gleich der Opener Colors Of Hate, in dem er von seinem Blind Mess Kollegen Oskar Sibu am Bass unterstützt wird, zeigt die vollen Facetten dieser wunderbaren Platte. Vom klassischer Thrash mit kernigen Vokaleinlagen, schneller Rhythmik und tiefer Gitarrenarbeit haben wir hier alles, was Fans von Edge Of Sanity, Entombed oder Megadeth, um mal nur ein paar zu nennen, glücklich machen dürfte.
So auch Mind Machine, HIER das Video dazu. Gothic Creatures beeindruckt mit langsamen und schweren Rhythmen, sowie schönen Gitarrensoli, Locked ist flott und bringt verzweifelte, Core-artige Vokalarbeit an den geneigten Hörer. Wie oft auf dem Album, ist der Hauptgesang gutural und die Harmonien klar gehalten. Das passt recht gut.
Dass der Weg in einer Reha nicht immer schnurstracks gerade aus nach oben geht, muss Daniel Cammerota wohl in Arrival Of Madness erfahren. Kernige Rhythmen und sehr gute Gitarrenarbeit begleiten den Hörer durch den persönlich gehaltenen und schmerzlichen Prozess. Phantastisch auch die Rhythmuswechsel mitten im Song. Der Fokus wird auf Rehab auf den klassischen Thrash gelegt, was sehr gut gelingt und den Fans der anderen Projekte von Daniel Cammerota sicher gefallen wird.
Aftermath bringt den Kollegen Christian Kraeter von den Münchnern Rapture ans Mikro. Den Charakter des Songs verändert das eher nicht, passt aber sehr gut und das Geschehen macht durch die ansprechende Melodik, dem guturalen Gesang und der gewohnt adäquaten Gitarrenarbeit eine Menge Spaß. Dead Ghosts, HIER das Video, ist pure Energie und Verzweiflung und zeigt mit jubelierenden Gitarren eine neue Facette auf Rehab an den Tag.
Den Abschluss der Platte macht Mindloss, eine Coverversion des Klassikers von Hate Squad. Es ist semi-akustisch gehalten, was auf Rehab eine Besonderheit darstellt, und besticht durch bedrohliche Vocals, zur Abwechslung mal leichte Rhythmik und Akustigitarren. Ein nicht erwartetes, aber irgendwo doch passendes Ende der Platte.
Fazit
Daniel Cammarota alias Shades Of God hat während seiner Auszeit einen schmerzlichen Prozess durchlaufen, was Rehab sehr deutlich anzuhören ist. Obwohl progressive Elemente durchaus vorhanden sind, werden hauptsächlich Thrash-Fans ihre Freude an der Platte haben. Für Fans der genannten Edge Of Sanity, Entombed oder auch Sick Of It All wird das sicher kein Problem darstellen. 7.5 / 10 macht das für mich.
Line Up
Daniel Cammarota – alle Instrumente
Tracklist
01. Colors Of Hate
02. Mind Machine
03. Bedouin Fire
04. Gothic Creatures
05. Locked
06. Arrival Of Madness
07. Aftermath
08. Dead Ghosts
09. Mindloss
Links
Bandcamp Shades Of God
Facebook Shades Of God
Außerdem auf Soundmagnet.eu:
Album Review – Rapture Octohymns
Empfehlung der Redaktion – Scraper
Album Review – Dead Seeds – Push The Button