Shadecrown – Solitarian – Album Review
Shadecrown – Solitarian
Herkunft: Finnland
Release: 17.09.2021
Label: Inverse Records
Dauer: 51:41
Genre: Melodic Death/Doom Metal
Der europäische Norden ist ein Ort, an dem melancholischer Metal besser gedeiht als irgendwo anders auf der Welt. Auch Shadecrown haben sich dem melodischen Death/Doom Metal verschrieben und bringen mit Solitarian ihr bereits drittes Album heraus.
Die 2012 gegründete Band setzt neben nordischer Düsternis auch auf den häufigen Einsatz von Keyboard-Klängen und hat allgemein einen starken Hang zu melodisch-verträumten Song-Strukturen. Ob das reicht, um mit den finnischen Szene-Größen von Insomnium und Swallow The Sun mithalten zu können?
Das Beste aus vielen Welten
Spoiler: Ja, es reicht. Trotz des melodischen Grundtenors kommt bei Shadecrown die nötige Härte nicht zu kurz. Die Saitenhexer wechseln zwischen knackigen und abgehackten Riffs sowie kreischenden Hooklines hin und her. Sänger Jari Hokka growlt und knurrt in bester Melodeath-Manier, während die Rhythmusfraktion die relativ lang geratenen Songs nach vorne treibt.
Der Song Slivers ist ein gutes Beispiel dafür. Die dezenten, aber deutlich hörbaren Keyboard-Klänge erinnern entfernt an Graveworm und der Refrain weckt Erinnerungen an Amorphis. Dazwischen schaffen Shadecrown es außerdem, Headbang-Passagen und Genre-typische Spannungsbögen einzustreuen. Kurz gesagt: Die Finnen verstehen ihr Handwerk. Den Beweis findest du HIER.
Abwechslungsreich bis zum Schluss
Insgesamt bietet Solitarian einen ausgewogenen Mix aus flotten und langsamen, nachdenklichen Songs. Melodischer Death Metal und melancholisch-nordischer Doom halten sich ungefähr die Waage, wodurch das Album über die gesamte Spieldauer hinweg spannend bleibt.
Auch innerhalb der Songs sind die Musiker offensichtlich bemüht, ihre Hörer bei Laune zu halten. Der Titelsong beispielsweise dauert über eine Viertelstunde, allerdings werden immer wieder die Stimmung und das Tempo gewechselt, sodass trotzdem keine Monotonie aufkommt. Und genau darin liegt die große Stärke des Albums: Aggression, Nachdenklichkeit und Melancholie verschmelzen darauf zu einer divergenten Einheit, die von einprägsamen Melodien zusammengehalten wird.
Fazit
Shadecrown haben das Zeug, zum neuen Stern am nordischen Death/Doom-Himmel aufzusteigen. Wer melodischen Metal mit Growls mag, der wird an ihrem dritten Album Solitarian kaum vorbeikommen. Eine Empfehlung für alle Genre-Fans und 8,5 / 10
Line Up
Jari Hokka – Gesang
Joonas Vesamäki – Gitarre
Tomi Tikka – Gitarre
Saku Tammelin – Keyboards
Janne Salmelin – Bass, Gesang
Kalle Varonen – Schlagzeug
Tracklist
01. The Awakening
02. Dark Heart Replica
03. Momentary Trails
04. Slivers
05. The Loss
06. Aeon’s Still
07. Crestfallen
08. Solitarian
Links
Facebook Shadecrown
Instagram Shadecrown
Bandcamp Shadecrown
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