Seth – La Morsure du Christ – Album Review

Seth – La Morsure du Christ
Herkunft:
Frankreich
Release:
07.05.2021
Label: Season Of Mist
Dauer:
52:05
Genre:
Black Metal


Seth-BandSeth gelten seit ihrem Debüt von 1998 als Eckpfeiler der französischen Black Metal Szene. Kein Wunder, die Combo hat musikalisch so einiges drauf – nicht umsonst haben die Black Metaller bereits Gigs mit Pestilence und Bethlehem hinter sich.

Nach einer langen Auszeit, in der sich übrigens das Line-Up-Karussell munter gedreht hat, präsentieren uns die Franzosen nun ihr sechstes Studioalbum La Morsure du Christ. Und ja: Am Cover ist die brennende Kathedrale von Notre Dame zu sehen – Für Seth ein „Zeichen für das Ende der christlichen Herrschaft, aus deren Asche eine gottlose Welt entstehen wird.“ Joah, so kann man’s auch sehen.

Neues Line-Up und alte Tugenden

Die Band ist auf dem Album wieder zu ihrem ursprünglichen Sound zurückgekehrt. Hier wird geradliniger Black Metal der atmosphärischen Sorte zelebriert, zudem sind die Texte erstmals seit dem Debüt komplett in Französisch gehalten. Das klingt für deutschsprachige Hörer zunächst etwas befremdlich, aber alles andere als schlecht. Überraschend, wie gut sich diese Sprache für schwarzmetallische Screams und Growls eignet.

Diese stammen übrigens von Saint Vincent, der 2016 zu Seth gestoßen und erstmals auf einem Studioalbum der Band zu hören ist. Dasselbe gilt auch für den Gitarristen Drakhian und den Keyboarder Pierre le Pape. Vielleicht der Grund dafür, dass das neue Album recht traditionell abgemischt aus den Boxen dröhnt, inklusive leichtem Hall und alles andere als überproduziert. Zum Glück, möchte man sagen, und Merci beaucoup.

Hässlichkeit und Schönheit vereint

Bereits der Opener und Titeltrack La Morsure du Christ zeigt deutlich, dass wir es hier mit starken Musikern zu tun haben. Die Nummer vereint nordische Raserei mit dezenten Keyboard-Klängen und starken Hooklines, an denen jeder Genre-Fan Gefallen finden dürfte. Den Beweis findest du HIER.

Die nachfolgenden Songs folgen allesamt einem ähnlichen Schema: Flotte Passagen wechseln sich ab mit ruhigen Intermezzos sowie Midtempo-Parts inklusive knackiger Gitarrenlinien. Dabei stechen vor allem Métal Noir und Les Océans du Vide als Highlights hervor. Zu Letzterem wurde zudem ein Video produziert, dass du HIER finden kannst.

Wie es bei Black Metal häufig der Fall ist, muss man allerdings auch La Morsure du Christ als Gesamtwerk betrachten, bei dem die einzelnen Songs nur gemeinsam diese besondere und kalte Atmosphäre kreieren können, für welche das Genre weltbekannt ist. Dazu zählt nicht zuletzt das Wechselspiel zwischen räudig-geifernden Parts und grazil-schönen Kontraparts. Dieses Handwerk beherrschen Seth einfach, Punkt.


Fazit
Seth haben mit La Morsure du Christ ein starkes Black Metal Album erschaffen. Wer auf Easy-Listening steht, wird damit bestimmt keine Freude haben. Aber genau so sollte es in der traditionelleren Ausrichtung dieses Genres ja auch sein – fordernd und atmosphärisch, kaltherzig und wütend zugleich. Dafür gibts starke 8 / 10.


Line Up
Saint Vincent – Gesang
Heimoth – Gitarre
Drakhian – Gitarre
Esx Vnr – Bass
Alsvid – Schlagzeug
Pierre Le Pape – Keyboard

Tracklist
01. La Morsure du Christ
02. Métal Noir
03. Sacrifice de Sang
04. Ex-Cathédrale
05. Hymne au Vampire (Acte III)
06. Les Océans du Vide
07. Le Triomphe de Lucifer
Bonus tracks:
08. Les Océans du Vide – Synth Version
09. Sacrifice de Sang – Synth Version

Links
Webseite Seth
Facebook Seth


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