Serious Black – Nachgefragt bei Dominik Sebastian und Mario Lochert – Interview
Serious Black haben mit dem Release ihres neuen Albums Vengenace Is Mine sehr viel zu tun. Trotzdem haben Gitarrist Dominik Sebastian sowie Bassist und Mastermind Mario Lochert sich Zeit genommen, Soundmagnet ein paar Fragen zu beantworten. Dabei sprechen die Musiker überraschend offen über den Ausstieg von Ex-Sänger Urban Breed und geben tiefe Einblicke in ihr Innenleben.
Markus (Soundmagnet): Hallo und Danke für das Interview. Ich kann mir vorstellen, dass ihr derzeit sehr beschäftigt seid mit der Veröffentlichung eures Albums Vengeance Is Mine. Wie geht es euch?
Dominik (Serious Black): Hi Markus, danke, es geht mir sehr gut! Danke auch für die Einladung! In der Tat sind wir mit den Vorbereitungen zu diesem Album und allem rundherum weit mehr als bisher beschäftigt. Ganz besonders Mario hat so viel um die Ohren, weshalb er auch mich, als Landsmann, gebeten hat, eure Frage zu beantworten. Für manche Fragen werde ich ihn aber doch mit ins Boot holen.
Das Interesse an Vengeance Is Mine ist um ein Vielfaches größer als wir je zu träumen gewagt hätten. Das freut uns natürlich ungemein, stecken doch so unglaublich viel Herzblut, Tränen und Schweiß in diesem Werk. Die Interview-Anfragen trudeln nur so ein – ganze fünf selbst aus Australien. Dementsprechend teilen wir uns die Arbeiten eben auf. Das entlastet vor allem Mario, der ja auch noch für unser Booking, die Kommunikation mit der Plattenfirma, die Steuer und vieles mehr verantwortlich ist.
Übrigens: Wenn man es genau nimmt, ist dies unser fünfter Longplayer, zuzüglich dem Akustik-Album und der Live-CD.
Mario (Serious Black): Danke Markus, hier ist die Hölle los mit der Veröffentlichung, Interviews, wenig Schlaf – aber es lohnt sich. Ansonsten läuft alles, wie gesagt viel Arbeit aber nicht nur mit der Platte, es werden auch Tourneen geplant, vorbereitet und so weiter.
Sängerwechsel mit Vorgeschichte
Markus: Ich beginne mit der offensichtlichsten Neuerung auf Vengeance Is Mine, nämlich dem Sängerwechsel. Urban Breed hat Serious Black ja überraschend vor den Aufnahmen verlassen. Wie ging es euch nach dem überraschenden Abgang von Urban Breed und inwiefern hat sich das aufs Songwriting und die Aufnahmen ausgewirkt?
Dominik: Als wir Ende Februar 2020 von der Hammerfall-Tour zurück kamen und ein paar Tage später die Welt still stand, war uns schnell klar, dass wohl einige geplante Auftritte nicht stattfinden würden – es waren dann aber sämtliche Auftritte. So begannen wir umgehend mit den Vorbereitungen zum Suite 226-Nachfolger. Wir durchforsteten unseren Fundus an Ideen aus vergangenen Tagen, komponierten neues Material und arrangierten diese Stücke auch gleich. Wir wollten diesmal sämtliche musikalische Strukturen bereits fertiggestellt haben und unseren damaligen Sänger dann vor vollendete Tatsachen stellen, was zu tun ist.
„Es war ihm offenbar einfach alles scheißegal.“ (Dominik über Ex-Sänger Urban Breed)
Dazu, wie es so weit kommen konnte, muss ich allerdings eine Geschichte erzählen: Speziell die Produktion zu Suite 226 war sehr nervenzehrend. Nicht nur, dass er uns jedes Mal das sprichwörtliche Messer an die Kehle hielt, wenn wir eine unserer Ideen verwirklichen oder einen seiner Songs umarrangieren wollten. Generell waren ja, mit wenigen Ausnahmen, nur seine Lieder es wert, veröffentlicht zu werden. Zudem hatte Urban damals sämtliche Abgabetermine verstreichen lassen und war auch darüber hinaus weder für uns, noch für die Plattenfirma erreichbar. Immer und immer wieder hatten wir versucht, mit ihm Kontakt aufzunehmen, um herauszufinden, woran es lag, um gemeinsam eine Lösung zu finden. Nicht einmal über seine Freunde und Verwandte konnten wir erreichen, dass er sich mit uns in Verbindung setzt.
Es war ihm offenbar einfach alles scheißegal. Leider fliegt man halt auch nicht einfach mal so mir nichts, dir nichts über den großen Teich nach Amerika und klingelt ihn aus dem Haus. Die letzten noch ausständigen Spuren bekamen wir dann doch noch – drei Monate nach Deadline! Und Mario musste das Album in nur wenigen Tagen fertigstellen. Ein Verschieben der Veröffentlichung war undenkbar, da ja die für uns sehr wichtige Tour mit Hammerfall ins Haus stand.
Diese „Fuck it all“-Attitüde zog sich dann auch noch weiter über die gesamte Tour hinweg, teilweise sogar auch auf der Bühne. Er fand es zum Beispiel nicht für nötig, zu den Soundchecks zu erscheinen oder sich nach den Auftritten beim Merchandise-Stand blicken zu lassen. Außerdem verbreitete er Unwahrheiten über uns gegenüber der Crew, was wir natürlich erst später erfuhren. Das war erst mal der Grund dafür, dass wir ohne ihn angefangen haben, an neuem Material zu schreiben.
„Das war dann doch wahrlich überraschend für uns, ungeachtet dessen, dass ich ihn persönlich am liebsten unmittelbar nach der Tour rausgekickt hätte – oder noch früher.“ (Dominik darüber, dass der Ex-Sänger seinen Ausstieg via Facebook verkündete)
Ein paar Monate später meldete er sich über einen alten, eigentlich stillgelegten Chatroom bei „uns“ – nur Ramy, ein damaliges Crew-Mitglied und meine Wenigkeit waren noch in diesem Chat – worin er sich für sein Verhalten in den letzten Jahren zu entschuldigen versuchte. Wir reagierten vorerst nicht darauf und warteten ab, da er ja genau wusste, wie er uns alle offiziell erreichten könnte, würde er ernsthaft eine aufrichtige Basis zur Aussprache suchen. Stattdessen bekamen wir ein paar Tage später mehrere aufgebrachte Anfragen von Magazinen und Geschäftspartnern, was denn bei uns los sei, da Urban via Facebook seinen Ausstieg von Serious Black verkündet hätte. Das war dann doch wahrlich überraschend für uns, ungeachtet dessen, dass ich ihn persönlich aus gegebenen Anlässen am liebsten bereits unmittelbar nach der Tour rausgekickt hätte – oder noch früher.
In einem kurzen öffentlichen Disput zwischen uns versuchte er dann auch noch, den Sachverhalt zu seinen Gunsten zu wenden. Spätestens ab diesem Zeitpunkt war für jeden von uns klar, dass jegliche weitere Zusammenarbeit mit ihm unmöglich geworden ist. Nichtsdestotrotz wünschen wir ihm alles Gute für seine Zukunft.
„Nichtsdestotrotz wünschen wir ihm alles Gute für seine Zukunft.“ (Dominik findet professionelle, abschließende Worte zu Urban Breed)
In der Zwischenzeit arbeiteten wir natürlich unbeirrbar weiter – so frei nach dem Motto: Jetzt erst recht. Was für uns jetzt aber neu hinzukam, war, auch die Texte zu den handverlesenen Stücken selbst zu verfassen – bislang war dies immer die Aufgabe des Herrn am Mikro. Zum einen gaben diverse Umstände, speziell im Leben von Mario, das Grundthema mehr oder weniger bereits vor, zum anderen wollten wir keine Zeit verlieren, während wir uns auf Sängersuche begaben. Es war ja nicht absehbar, wann wir unseren Mister Right finden würden und dann hätte die Zeit mitunter schon knapp werden können. Immerhin war die Veröffentlichung bereits relativ detailliert durchgeplant.
Nikola Mijic – Der neue Mann am Mikro
Markus: Ihr habt mit Nikola Mijic schnell einen Ersatzmann gefunden, wobei Nikola meiner Meinung nach sehr gut zu euch und den neuen Songs passt. Wie kam es, dass Nikola doch recht schnell die Nachfolge antrat? Kanntet ihr euch zuvor und wie kam die Zusammenarbeit zustande?
Dominik: Die Latte der zu erfüllenden Kriterien, als Sänger bei Serious Black zu dienen, liegt sehr hoch. Wir suchten weder eine billige Urban-Kopie noch einen Zauberer, der auch singen kann. Was diese Band braucht, ist eine präsente Persönlichkeit, die sowohl unseren alten Backkatalog singen kann, aber auch eigene Ideen, Stilistik und Wissen mit einbringt. Darüber hinaus sollte die Person gewillt sein, in dieselbe Richtung wie wir zu ziehen, das gleiche erreichen zu wollen. Sozusagen suchten wir die berühmte Nadel im Heuhaufen.
Wir waren bereits mit einigen großartigen Sängern auf der ganzen Welt in Kontakt und veranstalteten mehr oder weniger ein Casting. Dann kam ein Vorschlag von unserem Label AFM Records um die Ecke. Sie sagten uns, dass sich Eden’s Curse wohl auflösen würden und Nikola eine hervorragende Wahl für uns sein könnte. Ramy (Crew-Mitglied – Anm. d. Red.) kannte ihn bereits von einer gemeinsamen Tour mit seiner damaligen Band und attestierte ihm eine sehr professionelle Einstellung.
„Meiner Meinung nach ersetzt er nicht einfach ein ehemaliges Bandmitglied, sondern hievt Serious Black auf die nächsthöhere Stufe.“ (Dominik über Nikola)
Zudem war er ihm als sehr angenehme Person in Erinnerung geblieben. Dass er singen kann, wussten wir ohnehin schon. Also kontaktierten wir ihn und auch er war von der Idee mehr als angetan. Bei den finalen Gesangsaufnahmen in den Serious Black Studios lernten wir ihn dann auch endlich persönlich kennen.
Meiner Meinung nach ersetzt er nicht einfach ein ehemaliges Bandmitglied, sondern hievt Serious Black auf die nächsthöhere Stufe. Wir sind schon gespannt darauf, was mit Nikola in Zukunft alles möglich sein wird, wenn er sich auch im Schreibprozess einbringen kann.
Musikalischer Vergeltungsschlag
Markus: Ihr habt auch gesagt, dass Vengeance Is Mine ein sehr emotionales Album für euch ist, auf dem vor allem Mario in sein Innen- und Privatleben gibt. Wieso habt ihr euch dazu entschieden, diesen Schritt zu gehen und die – vor allem in sozialen Medien oft wenig charmante – Öffentlichkeit daran teilhaben zu lassen?
Dominik: Es war an der Zeit, endlich einmal manche Dinge klar-, beziehungsweise richtig zustellen. Die Initialzündung zum musikalischen Vergeltungsrundumschlag war Marios private Beziehungssituation, die vom einen auf den anderen Tag eine ungeahnte Wendung nahm. In den Jahren zuvor tat er alles für sie, trug sie auf Händen, bot ihr ein gutes Leben, behandelte sie wie eine Prinzessin. Alles schien harmonisch und perfekt – für Außenstehende vielleicht schon zu perfekt. Dann, als er um ein Bisschen „Geben und Nehmen“ bat, ließ sie ihn fallen wie einen heißen Erdapfel – eigentlich sag ich auch Kartoffel – erzählte Unwahrheiten und versuchte, verschiedene Personen zu ihren Gunsten gegeneinander auszuspielen. Einfach traurig, wie sehr man sich in einer Person so dermaßen täuschen kann.
„In den Texten geht es um Selbstüberschätzung, Realitätsverlust, Größenwahn und Intrigen. Damit hatten wir klar zu kommen und wir haben die Leute dahinter auch noch in Schutz genommen. Aber damit ist jetzt endgültig Schluss.“ (Dominik)
Aber bei weitem nicht alle Lieder behandeln Marios Geschichte. Weitere Songs erzählen von verschiedenen Leuten in unseren Leben, mit denen wir in der Vergangenheit die „Ehre“ hatten, zusammenarbeiten zu dürfen – Mitmusiker, Geschäftspartner, et cetera. In diesen Texten geht es um deren Selbstüberschätzung, Realitätsverlust, Größenwahn, Intrigen und so weiter. Damit hatten wir klar zu kommen und wir haben diese Leute zum Großteil auch noch in Schutz genommen. Aber damit ist jetzt endgültig Schluss.
Das Schreiben war für uns wie eine Therapie. Alles aufzuarbeiten tat uns gut. Wir hielten die Texte absichtlich in eher einfacherem Englisch in oft sehr direkter Sprache, damit möglichst viele Leute sie leichter verstehen. Allerdings wird so manchem möglicherweise die eine oder andere Zweideutigkeit oder scheinbare Ungereimtheit auffallen.
„Ich habe mir vor 23 Jahren , als ich professionell in die Musik ging, geschworen, dass ich nie mein Privatleben mit der Musik oder dem Biz mische…tja, sag niemals nie.“ (Mario)
Mario: Ich habe mir vor 23 Jahren , als ich professionell in die Musik ging, geschworen, dass ich nie mein Privatleben mit der Musik oder dem Biz mische…tja, sag niemals nie. Speziell für mich war 2021 eine sehr harte Zeit, wenn man feststellen muss, dass man wegen eines erleichtertem Lebens geliebt wurde.
Wenn man für jemand alles getan hat, seine eigenen Bedürfnisse hinten angestellt hat, damit man jemand aus den Drogensumpf geholfen hat – obwohl man hier wohl nicht von Hilfe sprechen kann, wenn man selbst eingeschissen ist mit Hausbau, Studiobau und Tourneen – dann kann man, wenn man es richtig nimmt, eher von Liebe und einem wahnsinnig guten Charakter sprechen. Ich habe Liebe, Zeit und Fürsorge in eine Beziehung investiert, ein neues Leben geschaffen, sie finanziell über vier Jahre freigehalten, ihr einen Friseursalon gebaut und gesagt; spar dir dein Geld – du wirst es brauchen wenn du selbstständig bist.
Dafür bin ich verabschiedet worden, nachdem man einen Abend davor noch auf meiner Brust gelegen ist, du bist das Beste was mir je passiert ist, ich verlass dich nie mehr, mit „Es ist mir scheissegal was du für mich getan hast und ich nicht für dich , und wenn ich ab heute sage du bist ein Wichser dann musst auch damit leben.“ Dies ist auch nur ein kleiner Auszug und die Eisbergspitze, aber wer das Album hört wird wiederum einiges mehr wissen…
„Wir ziehen endlich alle zusammen an einem Strang – in dieselbe Richtung!“
Markus: Mario sagte auch, dass es sehr schwer ist, eine Band am Laufen zu halten, wenn es einem selbst nicht gut geht. Ohne dir, Mario, zu nahe treten zu wollen oder Details zu kennen; ich hoffe, dass es dir jetzt besser geht und die Band wieder runder läuft?
Dominik: Es hat mit Sicherheit nicht nur Mario sehr geholfen, dass wir – gerade in dieser Zeit – sehr stark zusammengehalten haben. Wir waren einfach füreinander da. Ein guter Zuhörer war ich schon immer. Ich würde sagen, die gemeinsame Arbeit an diesem Album und alles rundherum hat uns sehr viel enger zusammengeschweißt. Deshalb geht es mit der Band auch schön voran. Wir ziehen endlich alle zusammen an einem Strang – in dieselbe Richtung!
Mario: Natürlich ist es sehr schwer eine Band am laufen zu halten, gerade in dieser Zeit von Covid-19. Keine Konzerte, seit 2 Jahren keine Jobs und so weiter. Trotzdem musst du dich vorbereiten, du hast stetig Ausgaben, gerade bei einer Band die quer über die Welt verstreut ist. Trotz eines geringeren Budgets muss man trotzdem die Qualität halten und das Beste geben. Aber wie Dominik gesagt hat, dies alles hat uns mehr zusammengeschweißt als je zuvor…und das ist das wichtigste daran.
Social Media und der Sinn des Lebens
Markus: Kommen wir zu den Songs. Senso Della Vita handelt von der Suche nach dem Sinn des Lebens, aber auch davon, dass unsere Anführer uns anlügen, wir aber diese Lügen gerne glauben und letztlich nicht von der Suche nach Erkenntnis, sondern von Gier getrieben sind. Welche Ereignisse und Eindrücke haben euch dazu bewogen, diesen sehr kritischen Text zu verfassen?
Dominik: Das ist so nur ein kleiner Ansatz…der Hauptgrund der Geschichte sind die Social Media Plattformen – Facebook, Instagram und so weiter.
„Bodenständige Familienväter oder alleinerziehende Mamas – diese Leute müssten Likes auf Social Media bekommen, denn diese Leute leisten etwas!“ (Dominik)
Was ist der Sinn des Leben? Dass man täglich Stunden damit verbringt, sich in sozialen Medien aufzuhalten, zu präsentieren, in der besten Form? „Mein Auto, mein Urlaub, mein Haus, mein Boot? Juhuu bin ich schön, Schminke hier, Schminke da“…alles Fake! In Wirklichkeit das Auto auf Schulden gekauft, nach dem Urlaub kein Geld mehr da und so weiter – für ihre Fakes bekommen diese Leute aber noch 2000 Gefällt mir Angaben!!!!
Jemand der in die Arbeit geht, acht bis zehn Stunden täglich, wird genau dadurch runter gemacht, ein bodenständiger Familienvater oder alleinerziehende Mama zu sein, die um zu Überleben in die Arbeit gehen…diese Leute müssten wahrlich die 2000 Likes bekommen, denn diese Leute leisten etwas! Und die Leaders im Text sind genau jene Leute, die den Trendset machen!
Folk Rock und Power Metal
Markus: Zu den überraschendsten Songs auf Vengeance Is Mine zählt für mich The Story. Dieses Lied stammt von der Folk-Rock-Sängerin Brandi Carlile, die damit 2009 große Erfolge gefeiert hat. Wieso habt ihr euch dazu entschieden, dieses sehr emotionale Lied neu zu interpretieren?
Dominik: Mario kam damit um die Ecke. Ein extrem schönes Stück Musik mit einem tollen Text, der auch gut zu unserem Konzept passt und nicht nur Marios Geschichte widerspiegelt. Für mich war es ein Genuss, dieses Lied umzusetzen und es obendrein mit einem gefühlvollen Solo zu veredeln.
Mario: Wie Dominik bereits sagte: Dieser Song passte genau in die Geschichte vom Album; ein Wahnsinns-Song. Die Linien in meinem Gesicht erzählen die eine Geschichte, wer und wie ich wirklich bin.
„Meine Freunde dachten, ich wäre gesegnet mit meiner Liebe, aber sie wissen nicht was ich durchgemacht habe.“ (Mario)
Meine Freunde dachten, ich wäre gesegnet mit meiner Liebe, aber sie wissen nicht was ich durchgemacht habe, wie oft ich mir den Kopf zerbrochen habe, warum ich nicht mal die Hand in der Öffentlichkeit halten durfte, weil uns wer sehen könnte. Und als ich fragte „Warum schämst du dich für mich? Ist es, weil ich älter, tätowiert bin, lange Haare habe, ein Rockmusiker bin, nicht 1,90 Meter groß und keinen Sixpack habe?“, bekam ich eine Antwort : „Vielleicht ein bisschen von Allem“ – und dennoch bin ich für meinen Teil hinter dieser Person gestanden.
Metal never dies
Markus: Power Metal und klassischer Heavy Metal erleben seit einigen Jahren eine Art Revival in Europa. Man denke nur an die Erfolge von deutschen Bands wie Helloween, Brainstorm oder Rage. Worin besteht eurer Meinung nach die Anziehungskraft dieser Genres, die ja schon seit Jahrzehnten immer wieder neue Hörer finden?
Dominik: Metal never dies, würde ich sagen. Oder: Totgesagte leben länger. Ich beobachte generell den Markt überhaupt nicht, darum kann ich dazu nicht wirklich etwas sagen. Außerdem bin ich im Moment fast ausschließlich mit unserem Album beschäftigt und möglicherweise auch schon betriebsblind.
Mario: Ich persönlich denke, das Metal so groß ist wie nie zu vor. Auch wenn Metal mitlerweile unterteilt ist in 200.000 Sparten und Bezeichnungen. Pagan Metal, Folk Metal, Black Metal, Hair Metal und so weiter. Gute Bands auf hohem Niveau werden sich auch halten und haben sich schon immer gehalten.
Tour-Pläne
Markus: Wie geht es euch eigentlich damit, derzeit nicht live spielen zu können? Ihr habt eure geplante Kings Today-Tour ja auch bereits wieder auf Ende 2022 verschieben müssen.
Dominik: Im ersten Jahr war die aufgezwungene Bühnen-Auszeit noch eine willkommene Abwechslung. Wir konnten uns einfach stressfrei und in aller Ruhe um die Produktion unserer Platte kümmern. Die Personalrochade war da schon das Aufregendste – und das hat eh Nerven gekostet. Mittlerweile juckt es uns aber schon gehörig in den Fingern, endlich wieder auf die Bühne klettern zu dürfen.
Aber selbst in der neuerlichen Verschiebung unserer ursprünglich für 2020 angesetzte Tour finde ich noch Positives. Immerhin gehen wir ja seit Monaten buchstäblich in Arbeit unter und hätten dadurch eventuell auch nicht die von uns erwartete kraft-strotzende, explosive Show bieten können. Üben und Proben erfordert ja auch viel Zeit und Konzentration. Außerdem dürfen wir ab dem 25. Februar mehr Lieder vom neuen Album präsentieren.
Markus: Vielen Dank für das Interview. Die letzten Worte des Interviews gehören euch!
Dominik: Danke dir und allen vom Soundmagnet für euer Interesse! An alle Leser: Holt euch unser aktuelles Werk Vengeance Is Mine – digital auf allen gängigen Portalen, auf CD oder auf Vinyl! Und dann hoffe ich, dass wir uns bald mal wieder sehen! Danke im Voraus für eure Unterstützung! Liebe Grüße aus Linz.
Mario: Ich sage auch danke, und an die Leser: Hört in die Scheibe lest zwischen den Zeilen. Bei den Texten werdet ihr ganz viel raus finden über uns, was passiert ist und so weiter.
Wir sehen uns auf Tour!
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Interview – Nachgefragt bei Power Paladin
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