Sepultura – Sepulquarta – Live Album Review

Sepultura – Sepulquarta
Herkunft:
Brasilien
Release:
13.08.2021

Label: Nuclear Blast Records
Dauer:
61:06
Genre:
Groove Metal / Thrash Metal


Sepultura-Band
Foto Credit: Marcos Hermes

Kaum eine Band polarisiert die Kommentarspalten in den sozialen Medien so sehr wie Sepultura. Die einen trauern der Ära von Max Cavalera noch immer hinterher, die anderen wiederum attestieren der Band einen zweiten Frühling und eine Reihe starker Alben mit Derrick Green.

Wie auch immer man dazu steht, in Pandemie-Zeiten ein Live-Album zu veröffentlichen, das nicht schon vor Corona aufgenommen wurde, ist bemerkenswert. Wie es zu Sepulquarta kam, ist nicht weniger interessant:

Anfang 2020 scharten die Brasilianer mit ihrem Album Quadra in den Startlöchern. Aus nur zu gut bekannten Gründen konnte die Band damit aber nicht auf Tour gehen. Um die unverhoffte und unerwünschte Pause sinnvoll zu nutzen, hat die Combo kurzerhand eine Videoreihe gestartet. Dabei hat die Band viele ihrer Songs gemeinsam mit bekannten Vertretern der Metal-Szene zum Besten gegeben. Wegen der Pandemie allerdings nur virtuell und mithilfe von Heimstudios und Co. Diese Internet-Auftritte werden nun unter dem Namen Sepulquarta als Live-Album veröffentlicht.

Live-Musik im digitalen Zeitalter

Der Sound ist, im Vergleich zu einem „echten“ Live-Album, natürlich etwas steril ausgefallen. Dennoch hört man der Band und ihren Gastmusikern deutlich an, dass sie bei der Aufnahme Spaß hatten, denn Conrado Ruther hat beim Mischen und beim Mastering zweifellos das Beste herausgeholt.

Neben Klassikern wie Territory und Ratamahatta sind auch neuere Songs auf der Scheibe zu finden, beispielsweise Fear, Pain, Chaos, Suffering vom letzten Studioalbum der Band. Kurz gesagt: Die Scheibe bietet einen guten Querschnitt über alle Schaffensphasen von Sepultura und dürfte schon alleine deswegen für ihre Fans interessant sein.

Das Alleinstellungsmerkmal dieses Live-Albums sind allerdings die wechselnden Gastmusiker, bei jedem Song sind andere Künstler zu hören. Ob Scott Ian von Anthrax, Devin Townsend oder Matt Heafy von Trivium – die Liste ist lang.

Bekannte Nummern mit neuem Twist

Zu den interessantesten Beiträgen zählt Hatred Aside, gesungen von Fernanda Lira, die wir von Crypta und auch Nervosa kennen. Auch die Danko Jones-Version von Sepulnation kann besonders stark überzeugen, ebenso wie Phantom Self mit Mark Holcomb von Periphery.

Als besonderes Zuckerl für Oldschool-Metalheads gibt sich am Ende noch Phil Campbell höchstpersönlich die Ehre und spielt beim Motörhead-Klassiker Orgasmatron mit. Fan-Herz, was willst du mehr?


Fazit
Wer Sepultura mag, wird auch ihr Live-Album Sepulquarta mögen. Die Idee hinter der Scheibe ist mehr als überzeugend, die Umsetzung der Songs mit verschiedenen Gastmusikern ist es ebenfalls. Fans der Brasilianer sollten zugreifen und wer sich noch nicht mit der Band beschäftigt hat, bekommt einen starken Querschnitt für seine Einreise in die Sepulnation geliefert – ein Rückfahrtticket wird danach bestimmt nicht benötigt.

Line Up
Derrick Green – Gesang
Andreas Kisser – Gitarre
Paulo Xisto – Bass
Eloy Casagrande – Schlagzeug

Tracklist
01. Territory (feat. David Ellefson)
02. Cut Throat (feat. Scott Ian)
03. Sepulnation (feat. Danko Jones)
04. Inner Self (feat. Phil Rind)
05. Hatred Aside (feat. F. Lira, A. Burns, M. Puertas)
06. Mask (feat. Devin Townsend)
07. Fear, Pain, Chaos, Suffering (feat. Emmily Barreto)
08. Vandals Nest (feat. Alex Skolnick)
09. Slave New World (feat. Matthew K. Heafy)
10. Ratamahatta (feat. Joao Barone & Charles Gavin)
11. Apes of God (feat. Rob Cavestany)
12. Phantom Self (feat. Mark Holcomb)
13. Slaves of Pain (feat. Fred Leclercq & Marcello Pompeu)
14. Kaiowas (feat. Rafael Bittencourt)
15. Orgasmatron (feat. Phil Campbell)

Links
Facebook Sepultura
Instagram Sepultura
Webseite Sepultura


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