Sepultura – Quadra – Fünf gewinnt! – Statement Review
Sepultura – Quadra
Herkunft: Brasilien
Release: 07.02.2020
Label: Nuclear Blast
Dauer: 51:19
Genre: Thrash / Death / Groove Metal
Seit sage und schreibe 35 Jahren zählen die brasilianischen Thrasher um Sepultura zur Elite der Metalszene, die ohne sie vermutlich nicht dieselbe wäre. Mit ihrem Debüt Morbid Visions rissen sie regelrecht alles nieder, was sich ihnen in den Weg zu stellen versuchte und platzierten sich inmitten der Thrash Metal Szene. Mittlerweile bilden 15 Studioalben, zwischen den einzelnen Alben weniger als drei Jahre Pause, eine anschauliche Vita, auf die Sepultura da bereits baut.
Mit Quadra beschreiten sie erneut neue Wege, denn sie haben etwas mitzuteilen. Mit diesem Album gehen sie raus aus breit getretenen Pfaden; laut Kisser folgt Quadra einem Konzept: „Ich habe das Album in vier Parts geteilt – so, als würden wir eine Doppel-Vinyl machen. Seite eins ist die pure, die rohe Thrash-Seite. Seite zwei holt die Rhythmen und Percussions aus der Roots-Ära zurück. Die dritte ist ein wenig experimenteller und die vierte hat die Melodien, die akustischen Gitarren.“
Aufgrund dieser Vielfältigkeit des Albums haben wir uns entschieden, mehrere Sichtweisen zum Album in einem Statement Review zusammenzutragen:
Michael:
Obwohl man die Sepultura Alben in meinem Regal an einer Hand abzählen kann, war ich extrem gespannt auf Quadra, denn schon der letzte Dreher Machine Messiah hat mich durchaus überzeugen können. Auf Quadra legen die Brasilianer ein sehr abwechlungsreiches Thrash Metal Brett vor, das bandtypische Tribal Sounds, symphonische Klänge und akustische Elemente zu einem großartigen Gesamtwerk verknüpft. Derrick Green liefert einmal mehr eine brillante Gesangsleistung ab, ob bei der Abrissbirne Isolation oder dem hypnotischen Agony Of Defeat, das für eine meterdicke Gänsehaut bei mir sorgt. Aber auch die instrumentale Fraktion liefert hier ein Feuerwerk an Ideen und musikalischer Finesse ab, Who the Fuck is Soulfly? Überraschung gelungen, von mir Daumen hoch und 9/10.
Ingo:
5 Gewinnt kann und mag ich absolut unterschreiben. Quadra groovt wie Hölle, macht unheimlich Spaß, ist, wie man von Brasilianern erwarten darf, rhythmisch sehr delikat. Auch ich als Progger fühle mich angesprochen, obwohl ich nicht der große Fan von gutturaler Vokalarbeit bin. Hier passt sie sehr gut, spätestens ab Means to the End peitschen die Gitarren gut los. Krass guter Thrash Metal, kaufen sag ich und vergebe 8,5 /10.
Frank:
Sepultura machen da weiter, wo sie mit ihrem Vorgänger Machine Messiah aufgehört haben und legen tatsächlich noch eine Schippe drauf. Auf Quadra findet sich ein allerlei von Stilrichtungen, ohne den Fokus zu verlieren. Sepultura verpacken modernen Metal mit viel Raffinesse und geballtem Thrash Metal. Das Album wächst mit jedem Hördurchgang und lädt zu einer ausgedehnten Entdeckungsreise ein. Die Ära von Sepultura ist noch lange nicht zu Ende und so erhalten sie von mir für das Machtwerk satte 8,5 /10.
Adriana:
Nachdem mich bereits der erste Song Isolation geflasht hat mit seinem orchestralen Intro, das in einer regelrechten Thrash Salve endet, hielt das ganze weitere Album etliche Überraschungen für mich bereit. Ich wusste, dass Sepultura hier ein vierteiliges Konzept umsetzen, doch dass es Thrasher, Proggis, Rocker und klassische Metalheads bedienen würde, hat mir niemand gesagt. Dieses Album bringt sie definitiv alle in Bewegung! Einige werden sagen, dass Sepultura hier keinen konkreten Weg beschreiten und man könnte dem Album Zerrissenheit vorwerfen. Doch es ist genau das Gegenteil von dem, was ich höre. Keine breit getretenen Pfade, sondern neu Experimentelles, das mich anzieht. Quadra hat definitiv das Zeug dazu, Thrash Album des Jahres zu werden und wird in meinen Jahrescharts wieder zu finden sein. Mein Anspieltipp ist trotz der mega Thrash Elemente von Isolation die Songs Guardians Of Earth und Pentagram, die monströs orchestral und progressiv definitiv die größten des Albums sind und Sepultura erfinderisch und kreativ wie selten zeigen. Von mir 8,5/10
Sascha:
Es wird zwar viel geholzt auf der Platte, aber es finden sich auch progressiv angehauchte Stücke wie Raging Void, Guardians of Earth oder The Pentagram, die mit interessanten Rhythmen und tollen Soli begeistern. Die Platte hat mit Agony Of Defeat auch einen richtigen Hit zu bieten, mit tollem variablem Gesang, orientalisch angehauchten Parts und Chören (die stellenweise etwas an Orphaned Land oder Therion erinnern). Im Großen und Ganzen wirklich eine feine Platte, eine echte Überraschung für mich, habe ich die Band doch nach Chaos AD zugegebenermaßen aus den Augen verloren, weil mir der Stilwechsel schon bei Roots nicht mehr zusagte und mich die Alben nach dem Sängerwechsel nicht mehr berührt haben. Von mir 8/10.
Im Durchschnitt vergeben wir also satte 8,5 für dieses Meisterstück
Line Up
Derrick Leon Green – Gesang
Andreas Kisser – Gesang, Gitarren
Paulo Xisto Pinto Jr. – Bass
Eloy Casagrande – Drums
Tracklist
1. Isolation
2. Means To An End
3. Last Time
4. Capital Enslavement
5. Ali
6. Raging Void
7. Guardians Of Earth
8. The Pentagram
9. Autem
10. Quadra
11. Agony Of Defeat
12. Fear; Pain; Chaos; Suffering
Links:
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