Septicflesh – Infernus Sinfonica MMXIX – Album Review
Septicflesh – Infernus Sinfonica MMXIX
Herkunft: Griechenland
Release: 31.07.2020
Label: Season Of Mist
Dauer: 1:21:20
Genre: Symphonic Death Metal
Wenn man einen Metalhead nach der wohl stabilsten Band aus dem Genre fragt, fällt zumindest jedem zweiten Septicflesh als Vorreiter ein.
Die Band wurde bereits 1990 gegründet und liefert seit Release des ersten Demos Forgotten Path von 1991 weg regelmäßig sehr erfolgreich musikalischen Output. Lediglich zwischen 2003 und der Wiedergründung 2007 war es leise um die vier Bandmitglieder.
Erst 2017 enterten Septicflesh mit ihrem Kracheralbum Codex Omega Charts und begeisterten Presse und Fans gleichermaßen.
Wer nun nach nur knapp drei Jahren ein neues Album erwartet, wird nicht konkret enttäuscht, denn mit Infernus Sinfonia MMXIX liefert die Band ein wahres Spektakel einer Live Show ab.
Metalband und Synfonieorchester – ein Wagnis
Dass Metalband und Synfonieorchester nicht immer perfekt harmonieren, kennen wir von verschiedensten Projekten, die erst kürzlich releast wurden. Wie perfekt es allerdings auch umgesetzt werden kann, zeigt uns Septicflash hier.
Aufgenommen wurde die Show, die heute ihr Release auf Bluray und DVD feiert, im Februar 2019 in Mexico. Die ausverkaufte Show im Metropolitan Theater in Mexico City ist schon ein halber Garant für eine geniale Aufführung. Jeder, der die legendäre südamerikanische Crowd schon mal live erlebt hat, weiß wovon ich spreche. Die Mexikaner sind ein wahrlich enthusiastisches Metalvölkchen, das nicht nur Rammstein Salven in perfektem Deutsch mitsingt.
Sound auch live an der Grenze zur Perfektion
Zusammen mit Septicflesh beschritten diesen unvergesslichen Abend neben der Band mehr als 100 Musiker des Symphonic Experience Orchester, der Chor Enharmonia Vocalis und die Kinder des Mexico Kinder und Jugendchor. Wie imposant und groß die dazupassende Bühne sein muss, dürfte jedem klar sein. Nichts desto trotz wird neben Größe der Bühne auch auf Inszenierung gesetzt. Anmutend und von etruskischen Säulen umrahmt, fühlt man sich in einem überdimensionierten Theater relativ unscheinbar und unbedeutend als Zuschauer. Dass das Publikum dies vor Ort anders wahrnahm, hört man nach einem imposanten Intro gleich bei Portrait Of A Headless Man, das gefühlt von jedem Anwesenden mitgesungen wird.
Das Publikum lässt keine einzige Silbe aus und ist in jeder Sekunde voll dabei, wenn Sotiris Anunnaki V seine 12 saitige Gitarre zückt und melodiöse Riffs durch die Arena hallen. Der Sound generell ist super clean und on point. Die meisten Songs der rund eineinhalb Stunden andauernden und 15 Track langen Show stammen mit insgesamt fünf Nummern aus dem 2017 erschienen Album Codex Omega. Mit vier Songs ist auch das 2008er Album Communion stark vertreten. Aus den früheren Alben schaffte es kaum ein Lied in die unglaubliche Setlist.
Man darf angesichts des perfekten Sounds nicht vergessen, dass man hier eine Live Show vor sich hat. Dem Zuschauer vor dem Fernseher wird dadurch nicht ganz so viel Live Feeling vermittelt. Und das obwohl die Band jeden Song schlichtweg zum Leben erweckt und vollends bis in die letzte Reihe jeden Zuschauer erreicht. Chapeau!
Fazit
Septicflesh zeigen mit diesem Live Album, dass sie sich nicht nur vieler Orchesterspuren im Studio bedienen kann, sondern auch live noch nach rund 30 Jahren Bühnenpräsenz haben, von der sich so manche Band ein Scheibchen abschneiden kann. Hier stimmen Inszenierung, Sound, Stimmung und Bühnenbild. Wer die Meister des technischen Death Goth Metal noch nicht kennen sollte, darf mit diesem Visualizer beginnen und sich in den Bann der Band ziehen lassen. Von mir beinahe volle Punktezahl für dieses Erlebnis: 9 / 10.
Line Up
Seth Siro Anton – Gesang, Bass
Christos Antoniou – Gitarre
Sotiris Anunnaki V – Klargesang, Gitarre, 12-string Gitarre
Kerim „Krimh“ Lechner – Schlagzeug
Tracklist
01. Intro
02. Portrait of a Headless Man
03. Martyr
04. Prototype
05. The Pyramid God
06. The Enemy of Truth
07. Communion
08. The Vampire from Nazareth
09. Dogma of Prometheus
10. Lovecraft’s Death
11. Dante’s Inferno
12. Persepolis
13. A Great Mass of Death
14. Anubis
15. Dark Art
Link
Facebook Septicflesh
Webseite Septicflesh
Außerdem auf Soundmagnet.eu
Album Review – Black Crown Initiate – Violent Potraits of Doomed Escape
Kolumne – Soundmagnet.eu bekommt eigenes Merch
Album Review – Damnation Angels – Fiber Of Our Being