Sentient Horror – Rites Of Gore – Album Review
Sentient Horror – Rites Of Gore
Herkunft: USA
Release: 22.04.2022
Label: Testimony Records
Dauer: 43:08
Genre: Death Metal
Ich erinnere mich noch gut, als ich 2019 das zweite Album Morbid Realms der Ami-Deather Sentient Horror in den Händen hielt und mich die ersten Klänge voll aus den Socken gehauen haben. Ihre Mischung aus amerikanischen und schwedischen Old School Death Metal brachte sofort mein Blut in Wallung.
Die Freude war deswegen riesig, als ich erfuhr, dass die Jungs ihr drittes Album aufgenommen haben und jetzt im April die Veröffentlichung ist. Kann das Level gehalten werden? Wie ich erfuhr, war Frontgenius Matt auf Grund vom Verhalten vieler Menschen in den letzten beiden schwierigen Jahren total angepisst. Dies könnte Grundlage für ein brutales Album sein.
Die Welt des Grooves
Meine Vermutung nach dem ersten Durchlauf des Albums hat sich mehr als bestätigt. Matt und sein Trio Infernale sind sau wütend und haben in Sachen Brutalität nochmal eine Schippe draufgelegt. Der Sound und die Riffs spalten ordentlich Schädel und zielsichere Solis treffen punktuell ins Schwarze. Mein erstes Highlight setzt das brutale Groove-Monster Swamp Burial, welches mit fetten Rhythmen und einprägendes Riff überzeugt. Der frühe 1990er US Death Metal Sound steht hier mit seinem Sound Pate und bietet puren lebensbejahenden Todesblei an.
Mit HM2 gegen die Unterwelt
Eine klassische Schwedentod Nummer, die sich mit feiner Hookline durchs Gebälk fräst, ist der Titeltrack Rites of Gore. Das Besondere an der Musik des Quartetts aus Amerika ist ihre Eigenständigkeit gepaart mit ehrfürchtiger Reminiszenz. Ihre Old School Affinität ist auch gleich im nächsten Brecher zu hören. Spitting Skulls ist eine rollende Maschine, die mit seinen mächtigen Riffs und die zermalmenden Schlagzeugsalven an glorreiche Zeiten der britischen Bolt Thrower erinnert. Wirklich ein ordentliches Brett, das zum Repeat-Tasten drücken einlädt.
Death Metal ist Liebe
Til Death Do Us Rot holt zu einem kräftigen Rundumschlag aus und nagelt mich, pünktlich zu Ostern, regelgerecht an die Wand. An Brutalität kann im Album diesem Song keines der anderen Stücke das Wasser reichen. Lasst euch HIER von dem Killertrack schön weichklopfen.
Spieltechnisch ist wohl The Eyes of Dread die anspruchsvollste Nummer, gleichzeitig ist es ein kleines Gitarren-Tribut an den großen Chuck Schuldiner. Niemand anderes als Schwedenlegende Dan Swanö hat Rites of Gore den letzten Schliff gegeben und einen ordentlichen Wumms verpasst.
Fazit
Wenn meine Erwartungen erfüllt werden, bin ich zufrieden. Sentient Horror haben ihr drittes Album ins oberste Regal des Death Metals Feinkostladen gepackt und machen damit jedem Genre-Fan das Wasser im Munde wässrig. Auch meiner bleibt nicht trocken, denn Rites of Gore ist wie ein gutes Bier. Erst löscht es den Durst und dann will man mehr. Ich zücke süffige 9 / 10
Line Up
Matt Moliti – Lead Gitarre, Gesang
Jon Lopez – Rhythmus Gitarre
Tyler Butkovsky – Bass
Evan Daniele – Schlagzeug
Tracklist
01. A Faceless Corpse
02. Obliteration of Souls
03. Swamp Burial
04. Rites of Gore
05. Splitting Skulls
06. Descend to Chaos
07. The Grave is my Home
08. Till Death Do Us Rot
09. The Eyes of Dread
10. Supposed to Rot (CD Bonus Track)
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