Seims – Four – Album Review

Seims – Four
Herkunft:
Sydney / Australien
Release:
22.10.2021
Label:
Bird’s Robe Records
Dauer:
44:05
Genre:
Experimental Rock


Foto Credit: Dallas Maurer

Nomen est omen, möchte man sagen. Das Electronic Math Rock Projekt Seims des Australiers Simeon Bartholomew geht mit dem neuen Album Four in seine vierte Runde. Und wie auch sein Vorgänger wird das neue Album in diversen schmackhaften Vinylvarianten, auf CD und digital seinen Weg zu den Hörern finden. 

Die Liste der Gastmusiker ist auf Four recht lang und doch steht Simeon Bartholomew mit seinen Gitarren und den Synthesizer Einsätzen im Vordergrund. Wunderbar ergänzt wird er schon ab dem Opener The Mountain’s Lullaby mit Violinenklängen, die von flirrend schrill bis markant tief ein schönes breites Spektrum abbilden. Sie ergänzen sich hervorragend mit den teilweise bedrohlichen Synthieklängen, wie in Nuance Lost in Translation

Eine Konzeptscheibe über die Probleme zwischenmenschlicher Kommunikation

Überhaupt widmen sich Seims auf dem neuen Album thematisch offenbar den Stolperfallen und Abgründen in der menschlichen Kommunikation. Die Single Showdown Without A Victim, die ihr HIER hören könnt, vertont recht eindrucksvoll durch sich verschnellende Polyrhythmik instrumental ein Zweiergespräch darüber, wer nun recht hat. Wie es auch in der menschlichen Kommunikation auf die leisen Zwischentöne ankommt, so lebt auch Four von den vielen Feinheiten.

Hochkarätige Gastmusiker sorgen für eben jene feinen Schmankerl. Mit Chris Allison bearbeitet der Schlagzeuger von Plini die Fälle und sorgt dafür, dass auf Four auch rhythmisch alles mit rechten Dingen zugeht. Gesang findet sich auf der Platte an wenigen Stellen, wie beispielsweise im letzten Track The Mountain’s Scream. Wo er vorhanden ist, trägt er nichts allerdings nichts wesentliches zur Songgestaltung bei und stört allerdings auch nicht weiter.

Variantenreicher Math Rock

Kraft schöpft Four aus seiner rhythmischen und melodischen Abwechslung, den wunderbaren Violinenklängen sowie dem intelligenten Songwriting und der schön transparenten Produktion.

Und auch die verhalten eingesetzte Elektronik trägt dazu bei, dass Seims hier eine experimentelle Math Rock Scheibe abgeliefert haben, die qualitativ auf einem sehr hohen Niveau schwebt.


Fazit
Der vierte Longplayer Four des australischen Experimental Rock Projektes Seims überzeugt durch sein Variantenreichtum, abwechslungsreiche Rhythmik und wunderbare Violinenklänge im Math Rock Gewand. Ein Anwärter auf meine Jahrescharts. 9,5 / 10

9,5

Line Up
Simeon Bartholomew – Bass, Gitarren, Synthesizer, Piano, Gesang
Chris Allison – Schlagzeug, Perkussion
Kat Hunter – Gesang, Violine auf Shouting At A Brick Wall
Susie Bishop – Violine auf Biting Tongues
Monique Mezzatesta – Viola
Peter Hollo – Cello
Thomas Botting – Double Bass
Paul Murchison – Flügelhorns, Trombon, Trompete
Paul Meo – Trompete
Victor Valdes – Harfe

Tracklist
01. The Mountain’s Lullaby
02. The Pursuit Of Intermediate Happiness
03. Showdown Without A Victim
04. Shout At A Brick Wall
05. Stranded. Isolated.
06. Elegance Over Confidence
07. Biting Tongues
08. Nuance Lost In Translation
09. Understatement
10. The Mountain’s Scream

Links
Facebook Seims
Webseite Seims


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