Screamer – Kingmaker – Album Review
Screamer – Kingmaker
Herkunft: Schweden
Release: 13.01.2023
Label: Steamhammer
Dauer: 39:39
Genre: Heavy Metal
Die Schweden von Screamer haben sich 2009 gegründet und liefern seit dem regelmäßig mehr als solide Beiträge in der Rubrik traditioneller Heavy Metal ab. So ist Kingmaker inzwischen das Studioalbum Nummer fünf und muss sich am sehr guten und allseitig abgefeierten Vorgänger Highway Of Heroes messen lassen.
In den verstrichenen drei Jahren zur letzten Veröffentlichung haben Screamer 2022 mit Live Sacrifice einen Eindruck ihrer Bühnenpräsenz vorgelegt. Aber auch das Besetzungskarussell hat sich ein bisschen weitergedreht. Gitarrist Anton Fingal ist nicht mehr mit von der Partie. Für ihn bringt nun Jon Morheim in die Saiten zum Schwingen.
Traditionelles Material im modernen Gewand
Inwieweit sich der Besetzungswechsel akustisch auswirkt hat, kann man nicht genau sagen. Das neue Album Kingmaker klingt prinzipiell ganz anders als der Vorgänger von 2019. Zwar ist die musikalische Marschrichtung immer noch traditioneller Heavy Metal, doch produktionstechnisch ist die neue Scheibe schon sehr modern produziert.
Laut, kristallklar und modern knallt es aus den Boxen. Insofern wirkt das Album trotz aller soliden und klassischen Metalstücke um einiges moderner als das bisher abgelieferte Material. Man kann gespannt sein, wie das von den Fans und Hörern bewertet wird.
Energetische, balladenfreie Kost
Die Lyrics von Screamer stammen allesamt vom Sänger Andreas Wikström. Sie drehen sich wie schon oft um Themen wie Könige, Schlachten, Regenbögen und Höllenfeuer. Das klassische Lyricprogramm, das auch Ronnie James Dio in den 1980ern gerne bediente. Die Schweden spielen die zehn neuen Stücke hauptsächlich im gehobenen Tempo. Schon der Opener und Titeltrack Kingmaker zeigt richtungsweisend wo es lang geht. Die schnelle, stampfende Nummer könnt ihr HIER anhören.
Tatsächlich sind es entweder die schnellen oder die etwas untertourigen Midtempo Nummern, wie The Traveler, welche den Hörer fesseln. Die schnellen Highlights sind, in bester Judas Priest Manier, Hellfire und das treibende Burn It Down. Dieser Track bleibt auch aufgrund der hohen und mit Kopfstimme gesungen Chöre gut im Gedächtnis kleben. Aus den anderen Kompositionen herausstechend wirkt Chasing The Rainbow. Hier wirkt besonders der Einsatz der Hammondorgel gelungenen. Ihr Sound dient sowohl als Untermalung, als auch als Soloinstrument und Gegengewicht zu den Gitarren.
Im Express durch die Nacht
Das Pendant dazu bildet Ashes And Fire. Der Track wirkt eine Spur ruhiger. Trotzdem aller Energie versprüht der Song Würde und eine gewisse Epic. Doch Screamer halten sich nicht oft im Midtempo auf. Es folgt bis zum Albumende ausschließlich zügiges Material.
Fall Of A Common Man stampft wie eine Lokomotive unter Volldampf und bietet ein super Solo beider Gitarren. Das folgende Sounds Of The Night klingt so gar nicht bedächtig und wirkt wie eine teutonische Speedmetal Nummer aus den 1980er Jahren. Es bleibt balladenfrei und deshalb ist das abschließende Renegade auch eine weitere gute Metal Nummer mit melodiösen Gesangslinien und hervorragender Gitarrenarbeit.
Fazit
Screamer bedienen erneut Freunde des traditionellen Heavy Metals. Kingmaker wurde aber in ein modernes Soundgewand gekleidet und wirkt wie eine ständig unter Volldampf laufende Lokomotive. Mit viel Energie, klasse Gitarrenarbeit und musikalischer Abwechslung glänzt besonders der Mittelteil. 8 / 10
Line Up
Andreas Wikström – Gesang
Jon Morheim – Gitarre
Dejan Rosić – Gitarre
Fredrik Svensson Carlström – Bass
Henrik Petersson – Schlagzeug
Tracklist
01. Kingmaker
02. Rise Above
03. The Traveler
04. Hellfire
05. Chasing The Rainbow
06. Ashes And Fire
07. Burn It Down
08. Fall Of A Common Man
09. Sounds Of The Night
10. Renegade
Links
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