Scion of Darkness – Nachgefragt bei Scion of Darkness – Interview

Scion of Darkness sind eine der wenigen Death Metal Bands in Kärnten. Ihr Debütalbum Downpath wurde komplett in Eigenregie eingespielt und sehr positiv aufgenommen. Grund genug für uns, der Band ein paar Fragen zu stellen.


Scion of Darkness-ArtworkMarkus (Soundmagnet): Servus und danke für das Interview. Ihr habt ja vor einigen Wochen euer Debütalbum Downpath herausgebracht. Das Album wurde bis jetzt positiv aufgenommen und auch von Death Metal-Enthusiasten aus aller Welt geteilt. Wie geht’s euch mit diesem Feedback, kümmert ihr euch überhaupt um so etwas?
Schause: Hallo Markus! Klar sind wir sehr interessiert daran wie unser Debüt ankommt. Wir haben vorher in keiner ernsthaften Formation gespielt und hatten demnach weder Band- noch Bühnenerfahrung. Wenn man bedenkt, dass wir inklusive Recording und Produktion eigentlich alles selbst aus dem Boden gestampft haben, sind wir natürlich sehr daran interessiert, ob unser Format gut aufgenommen wird.
Raphi: Feedback ist immer wichtig! Wir freuen uns besonders über konstruktive Kritik, da man sich ja genau dadurch auch noch weiter verbessern kann. Außerdem sind Reviews hilfreich um an Reichweite zu gewinnen.

Selbst ist die Band

Markus: Euer Bassist Schause hat das Album produziert. Für eine Eigenproduktion ist der Sound überraschend klar und gut abgemischt, Gratulation dafür! Wie können wir uns euren Aufnahmeprozess in Do-It-Yourself-Manier vorstellen, wie ging’s euch mit eurer ersten Albumproduktion?
Schause: Danke, das freut uns sehr! Der Prozess fing eigentlich aus Interesse am Mixing an und ging Hand in Hand mit dem Prototyping für die Band. Wenn man bedenkt, dass ich das Ganze auf irgendwelchen 2.1 PC-Lautsprechern und meinen In-Ear-Kopfhörern abgemischt habe, bin ich mit dem Ergebnis sehr zufrieden.
Die größte Herausforderung war wohl die inkrementelle Herangehensweise: Man baut einen Prototyp vom ersten Song, dann justiert man. In der Zwischenzeit schreibt man mal wieder an einem neuen Song, dann justiert man weiter und nimmt den Song dann auf.
Manchmal hatten wir die Spuren mit minimal anderen Einstellungen eingespielt und mussten dann neu recorden, und so weiter. Auf der einen Seite war es schön anzusehen, wie der Sound Schritt für Schritt besser wurde, jedoch war es viel Arbeit, alles schlussendlich zu einem Paket zu schnüren.
Mane: Bei der Albumproduktion kommen, neben Mixing und Mastering, auch noch viele andere Dinge wie beispielsweise CD-Layout, CD-Produktion und Promotion dazu. Bei diesen Dingen gab es einige Komplikationen und Probleme, aber daraus lernt man.

Die Mischung macht’s aus

Markus: Ich würde die Musik von Scion of Darkness als Mix aus verschiedenen Death-Metal-Untergattungen beschreiben, bei dem viel Wert auf abwechlungsreiche Riffs gelegt wird. Was sind eure Einflüsse und wie würdet ihr euch jemandem beschreiben, der euch noch nicht kennt?
Manuel: Death Metal ist, wie ihr richtig erkannt habt, der Grundstein unserer Musik. Darauf aufbauend lassen wir viele verschiedene Gattungen des Metal mit einfließen. Black Metal macht da, zumindest aus meiner Sicht, den größten Teil aus. Was uns von anderen Bands abhebt, sind in erster Linie der Aufbau und die Zusammensetzung unserer Songs. So achten wir darauf, dass alle unsere Songs und das Album als Gesamtheit einen guten Mix aus brutaler Prügelei und groovigen Parts ergibt.
Mir als Schlagzeuger ist es zudem noch wichtig, dass unsere Drumlines nicht klingen wie bei jeder anderen Band und daher setzte ich auf klassische, brutale Spielarten, welche allerdings reichlich ausgeschmückt werden. Bands wie Belphegor, Death, Urgehal, Mgla, Naglfar und Amon Amarth zählen, neben vielen anderen, zu meinen All-Time-Favourites.

Live-Pläne

Markus: Leider konntet ihr das Album seit seinem Erscheinen nur bei Streaming-Gigs präsentieren. Plant ihr, echte Live-Shows nachzuholen, sobald es endlich wieder möglich ist?
Raphi: Ja, leider war es mit Konzerten 2020 recht mager aber zumindest die Streams haben etwas Abhilfe geschaffen. Eine erneute Release-Show ist derweil nicht geplant, aber wir werden natürlich versuchen, so viele Auftritte wie möglich zu spielen und dort gibt’s dann die Songs zu hören.
Manuel: Der aktuellen Situation zu verdanken, mussten wir dieses Jahr stark zurückstecken, auf vieles verzichten und zahlreiche bereits geplante Gigs absagen, was das Jahr 2020 Konzertmäßig zu einem echten Trauerspiel machte. Den Umständen entsprechend gute Möglichkeiten, auf der Bühne aktiv zu sein, waren unsere Live-Stream-Auftritte, welche sich allerdings auch nicht mit echten Konzerten mit echten Menschen messen lassen. Sobald es wieder möglich sein wird, wird es natürlich auch wieder richtige Shows geben, geplant ist allerdings noch nichts. Bis dahin wird fleißig weiter an Songs gebastelt!

Die Metal-Szene in Kärnten

Markus: Eure Heimatstadt Klagenfurt ist ja nicht unbedingt als Metal-Hochburg bekannt. Wie würdet ihr die Szene in Klagenfurt, und ganz allgemein in Kärnten, beschreiben? Gibt’s überhaupt eine lebendige Szene?
Schause: Also die allgemeine Metal-Szene ist in Klagenfurt/Kärnten schon recht klein und im speziellen Death Metal ist darin wenig vertreten. Es gibt meiner Meinung nach ein bisschen mehr Black Metal und ein paar Überbleibsel aus dem Core-Trend der vergangenen Jahre sowie ein paar Die-Hard-Thrash-Fans. Umso schöner ist es, dass die Leute in der Szene mit absolutem Herzblut bei der Sache sind, egal ob Veranstalter, Bands oder Besucher!
Mane: Auf ganz Kärnten gesehen kommen zwar einige Bands zusammen, aber Konzerte gibt es, auch vor Corona, nicht allzu oft. Man sieht aber auf bekannteren Veranstaltungen, dass es noch eine Szene gibt. Beispielsweise beim Follow the Goat, beim Blasphemer Fest oder bei der Hellfeier.

Markus: Welche anderen Bands aus eurer Heimatstadt könnt ihr unseren Lesern empfehlen?
Alle: Disastrous Murmur, Irdorath, Karner, Groteskh, Voidstalker.

Markus: Danke für das Interview. Die letzten Worte gehören euch.
Alle: Erstmal danke für das Interview und danke all unseren Supportern! Schaut auf unseren Social-Media-Seiten, Streaming-Seiten und Bandcamp HIER vorbei. Wir sehen uns am nächsten Konzert!


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