Schavot – Galgenbrok – Album Review

Schavot – Galgenbrok
Herkunft:
Niederlande
Release:
01.10.21
Label:
Void Wanderer Productions / War Productions
Dauer:
36:22
Genre:
Black Metal


Den umtriebigen Floris kennen Black Metal Hörer längst von seinen Stammbands Asgrauw, Meslamtaea oder Sagenland, mit denen er innerhalb der letzten zwei Jahre satte vier Vollzeitalben auf den Markt brachte.

Wer den Multiinstrumentalisten und seine Karriere verfolgt, wundert sich deshalb auch nicht, wie er es schafft, nun mit Schavot, seinem Soloprojekt auch noch den Vollzeitplayer Galgenbrok zu releasen. Das Projekt, in dem von der Instrumentalisierung bis zum Recording und Mixing alles aus der Hand des Meisters selbst stammt, entstand erst 2020. Lediglich das Mastering der Scheibe legte er in fremde Hände.

Inspiration aus der Natur als Gerüst des Albums

Für dieses Soloprojekt und das 8-Track Debüt holte sich Floris seine Inspiration aus der Natur. Sie ist auch das Thema des gesamten Albums, das von der Atmosphäre der Natur, die rau und unbarmherzig, aber auch magisch und voller Schönheit sein kann. So schafft schon der Bandname Schavot, das wörtlich übersetzt Gerüst bedeutet, eben dieses. Lediglich das absolut passende Coverartwork ist fremd gestaltet und ist ein Gemälde von Johan Prenger

Floris selbst beschreibt Galgenbrok als Reflexion seiner Liebe zur Natur, zur Folklore und zur zweiten Welle des Black Metal. Und genau diese Liebe hört man vom ersten Track Tussen Muren, das melodisch mit elfengleichem Gesang eingeläutet wird. Die Powerriffs fesseln von Anfang an und ich bin mir sicher, dass hier alle Fans von frühem Emperor Material begeistert sein werden! 

Galgenbult, Witte Juffer und Helleveeg setzen den schwarzmetallischen Streifzug durch den von Dunkelheit getränkten Wald fort und schaffen eine dichte und erhabene Atmosphäre. So muss Black Metall!

Harmonisch und erhaben mit Spannungsbögen

Mein absoluter Favorit des Albums ist der Track Moerasland, das wie alle Tracks, die übrigens mit altem analogen Röhrenequipment gemastert wurden, um den old school Vibe perfekt zu transportieren. Wahnsinn, wie Floris hier seine Vocals einsetzt und zwischen Screams und Gesang wechselt. Auch hier hört man deutlich das Vorbild Ihsahn, wobei Floris es ebenso versteht, Spannungsbögen aufzubauen.

Als Anspieltipp möchte ich euch Droglicht HIER empfehlen. Die Wiedergabe via Youtube lässt leider nur erahnen wie sauber die Drumparts hier klingen. Es wird zwar auf Geschwindigkeit Wert gelegt, jedoch wird nichts übersteuert und bleibt deshalb schön harmonisch. Yeah, i like!

Jammerklacht passt für mich so perfekt zu Floris´Statement zum Inhalt des Albums, das da lautet: „Nur die Bäume sind Zeugen dessen, was in der fernen Vergangenheit geschah. Ereignisse, die bis heute in Volksmärchen erzählt werden. Alte hohle Eichen flüstern vielleicht die Geschichte von Hexerei, vielleicht sahen sie ‚Huttenkloas‘ durch die Moore streifen, auf der Suche nach einem ahnungslosen Kaufmann, um ihn auszurauben und ihm mit einer Axt den Schädel einzuschlagen. Ausgerissene alte Kiefern mit toten Ästen könnten die Irrlichter gesehen haben, die Reisende in die Tiefen des Moores lockten.

Rooftocht schliesst mit extrem dichter und ambivalent schöner Melodie den Reigen und verführt zum Replay des gelungenen Debüts! Bitte mehr davon, Schavot!


Fazit
Schavot schafft es mit Galgenbrok spielerisch den unverwechselbaren Spirit der 1990er Black Metal Welle aufleben zu lassen ohne abzukupfern. Baff von so viel erhabener Atmosphäre zücke ich die 8 / 10 


Line Up
Floris – all Instrumente, Gesang, Recording und Mixing

Tracklist
01. Tussen Muren 
02. Galgenbult
03. Witte Juffer
04. Helleveeg
05. Moerasland
06. Droglicht
07. Jammerklacht 
08. Rooftocht 

Links
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Instagram Schavot


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