Savaged – Night Stealer – Album Review

Savaged – Night Stealer
Herkunft: Barcelona / Spanien
Release: 26.01.2024
Label: No Remorse Records
Dauer: 38:39
Genre: Heavy / Speed Metal


Foto Credit: Marc Teruel

Die Spanier von Savaged haben sich 2021 gegründet und mit nur einer EP schon kräftig Vorschusslorbeeren eingestrichen. Das vorliegende Debüt Night Stealer enthält insgesamt sieben Songs plus einem Intro. Beide Songs der ersten EP sind ebenfalls enthalten, wenn auch noch einmal aufpoliert, was besonders dem Track Stealing the Night gut tut.

Von Stil her wird bester 1980er Heavy Metal geboten. Nichts ist bei Night Stealer neu erfunden, aber alles wurde mit Spaß, Emotionen und vielen HoHoHo-Chören eingespielt. Deshalb wird ein Teil der Hörer feststellen, dass alles schon mal da war, aber der Rest der Fraktion, und dazu zähle ich mich, ist das egal. Wenn es einfach gut ist und von Herzen kommt, dann bitte gerne immer wieder mehr davon.

Speed Metal mit 1980er Einschlag

Savaged eröffnen blitzschnell mit I Will Fight und legen hörbar Parallelen zu aktuellen Genrekollegen wie Enforcer, Ambush und Traveler an den Tag. Doch seien wir ehrlich, auch diese genannten Bands haben ihren Ursprung unüberhörbar in den goldenen Zeiten des NWOBHM. Darum müssten eigentlich die Wurzeln und Reverenzen Accept und Tokyo Blade, beides unüberhörbar enthalten, sowie Saxon und Judas Priest heißen. Beide zuletzt Genannten finden sich vor allem in den Gitarrenharmonien und Solos wieder. Grauhaariger Metaller, was willst du mehr?

Auch die typischen Metal-Klischees werden nicht ausgelassen. Deshalb geht es mit Songs wie Tons of Leather und einem galoppierenden Knights of Metal weiter. Positive Vibes und viel Gitarrenarbeit gibt es in jedem Fall dazu. Da stört es auch nicht, dass Savaged im zweiten Teil von Tons of Leather sich schamlos bei Accept deren Hymne Balls To The Wall bedienen. Und es wird nicht die einzige Parallele zu den teutonischen Vorbildern bleiben.

Was die Spanier aber deutlich vom Durchschnitt unterscheidet, ist der Gesang von Frontmann Jamie Killhead, der stimmlich ein schönes breites Spektrum abdeckt. Vom tiefen Brustton bis zu spitzen Schreien, gleich King Diamond, kann der Frontmann alles abdecken und liegt stimmlich so deutlich über dem sonst angebotenen Durchschnitt anderer Bands.

Ein kleines bisschen Horror

Apropos King Diamond: mit dem Doppeltrack Welcome to… als Intro und dem folgenden Elm Street bieten Savaged eine nette Portion Horror mit an. Die sakralen Keyboards im Hintergrund bauen gut Stimmung auf. Jeder hört HIER die Vorbilder heraus, aber auch das stimmliche Vermögen des Sängers. Ich denke, dass Elm Street einen guten Schnitt durch das Schaffen der Band darstellt. Deshalb muss jeder Hörer für sich entscheiden, ob die vielen Oh-hoho und Huha etwas überstrapaziert werden. Für mich ist der Song eine super Gesangsleistung mit überfrachteten Chören und leider zu kurzem Gitarrensolo am Ende.

Savaged machen auch weiter keine Experimente und spielen sich durch schnelle, aber in Klischees getauchte Metalnummern wie Money Sucks und dem gegenüber der ersten EP deutlich besser produzierten Stealing the Night. Final gibt es eine Portion Helloween in Form der schnellen Nummer Running for Your Love (Tonight). Wieder bemerken wir die gute Gesangsleistung und ein schönes Gitarrenspiel, aber auch ein bekanntes Strickmuster. Als finalen Rausschmeißer gibt es für euch den Track HIER zum Anhören.


Fazit
Es muss nicht immer alles neu erfunden werden, wenn es wie bei Night Stealer einfach nur Spaß macht. Trotzdem spürt man auf dem Debüt ein gewolltes Maximum an Chören, positiven Vibes und metallischen Klischees. Dass sich die Nummern nicht zu schnell abnutzten, haben Savaged vor allem der Stimmleistung ihres Frontmanns zu verdanken. 7,5 / 10


Line Up
Aleix Harris – Bass
Joan Grimalt – Rhythmusgitarre
Cristian Blade – Bass, Schlagzeug
Jamie Killhead – Leadgitarre, Gesang

Tracklist
01. I Will Fight
02. Tons Of Leather
03. Knights Of Metal
04. Welcome To …
05. Elm Street
06. Money Sucks
07. Stealing The Night
08. Running For Your Love (Tonight)

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