SATYRUS – Rites – Album Review
SATYRUS – Rites
Herkunft: Palermo / Italien
Release: 28.05.2021
Label: Argonauta Records
Dauer: 44:42
Genre: Okkult Rock / Doom Metal
SATYRUS wurden 2016 im sizilianischen Palermo gegründet. Die Mitglieder sind allesamt keine Neulinge im Bandgeschäft, sondern alte Hasen, die sich bisher unter anderem in den Bereichen Death-, Thrash Metal, Industrial und Hardcore ausgetobt haben.
Die gemeinsame Vorliebe am Okkult Rock und Doom Metal gipfelten 2020 im Selbst-Release des Albums Rites, das sofort Fans und Labels auf den Plan rief. So dauerte es nicht lange und einen Deal mit Argonauta Records zur Wiederveröffentlichung als physischer Tonträger stand.
Auf geht’s – langsam
Das dieses Album nichts für Freunde des flotten Midtempo-Dooms wird, machen SATYRUS ab dem ersten Ton klar. So startet nicht ein gewaltiges Riff das Album, sondern chorale Klänge erzeugen beim Opener Black Satyrus eine feierliche, sakrale Stimmung. In den Gesang hinein rezitiert Aleister Crowley sein Poem The Pentagram. Nach drei Minuten Einführung und innerer Andacht ist es dann soweit. Das Riff bahnt sich in Zeitlupe den Weg, weckt die Instrumente und findet mit dem Gesang zur Einheit. Hart und ohne Kompromisse an Erwartungen des Hörers, verdichtet sich der Sound, toben die Instrumente. Über allem liegt der unverfälschte leicht klagende Gesang, der lediglich zum Ende hin an Aggressivität zulegt.
Nachdem im Opener mit dem Aleister Crowley schon ein Trademark des Okkulten zitiert wurde, beginnt Shovel mit rückwärts laufenden Melodien. Doch dieses Mal folgt das Riff schneller. Instrumente und Gesang verdichten sich, beginnen zu beeilen und werden wie im Trance wiederholt.
Kompromisslos bis zum Ende
Die Band ist auch weiterhin nicht bereit musikalisch Kompromisse einzugehen. So gefällt Swirl durch seinen anfangs diabolisch hüpfendem Bass, die scheppernden Becken und die klagende Gesangslinie, um sich in Raserei zu entladen und in einem Gewitter zu reinigen.
Jetzt darf der Bass zum wohl schnellsten Stück auf dem Album eröffnen. Stigma bewegt sich wie eine schwer hüpfende Hippiehymne vorwärts und kann HIER angehört werden. Trotzdem es temporeiche Stellen gibt, hält der Song manchmal fast an. Glaubt man das Stigma im Mittelteil im Chaos endet, dann zündet es und hüpft weiter.
Abschließend gibt es bei Trailblazer einen melancholischen Start, welcher nach einem Wolfsgeheul als Break langsam nach vorne strebt. Der vielschichtige Gesang und elektronische Effekte verleihen dem Song etwas psychedelisches und wahnsinniges. Mal beschleunigt, mal erstarrt der Rhythmus und alles endet im Wahnsinn. Wirklich harte Kost – bis zum Schluss.
Fazit
Rites ist ein kleines Meisterwerk, dürfte aber aufgrund seiner Kompromisslosigkeit schwer für die Allgemeinheit zugänglich sein. Genrefreunde werden sich die Hände reiben, die anderen sich ungläubig abwenden. Für mich haben SATYRUS etwas Faszinierendes geschaffen.
Deshalb verdiente 9 / 10
Line Up
Gianni Passafiume – Gesang
Frankie Pizzimenti – Gitarre
Freddy Fish – Bass
Morgan Perrone – Schlagzeug
Tracklist
01. Black Satyrus
02. Shovel
03. Swirl
04. Stigma
05. Trailblazer
Links
Facebook SATYRUS
Bandcamp SATYRUS
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