Satan’s Fall – Final Day – Album Review
Satan’s Fall – Final Day
Herkunft: Finnland
Release: 11.12.2020 (CD) / 08.01.2021 (LP)
Label: High Roller Records / Soulfood
Dauer: 36:06
Genre: Heavy Metal
Es ist schon ein wenig ungewöhnlich, dass sich eine Band zuerst mit einer Compilation einem breiten Publikum vorstellt. Die finnischen Metalheads Satan’s Fall haben mit ihrem im April 2020 passend Past Of … betitelten Release damit einen Schlussstrich unter die Frühphase der Band gezogen. 2015 noch als Satan’s Cross gegründet, änderten sie vor der Aufnahme des 2016er Demos Seven Nights den Bandnamen in Satan’s Fall. Noch im selben Jahr legten sie die 4-Track-EP Metal Of Satan nach. 2018 folgten zwei neue Songs auf der Forever Blind Single.
All diese Songs finden sich auf Past of… wieder, ein prima Einstieg für Fans, die sehen möchten, welche Entwicklung die Band inzwischen vollzogen hat. Der damals an Vorbildern wie die frühen Helloween orientierte Speed Metal wurde jetzt in ausgreiftere Songs kanalisiert. Die acht in Eigenregie aufgenommen, neuen Lieder auf Final Day wurden vom Produzenten-Veteran Mika Jussila in den Finnvox Studios abgemischt und gemastert. Inhaltlich finden sich auf dem neuen Album Themen wie Sterblichkeit, die Widrigkeiten des Lebens und auch Politisches wieder. There will be Blood zum Beispiel führt den Hörer zurück in die 1960er Jahre des geteilten Berlins.
Verspiegelte Sonnenbrillen, Jeanshosen und Lederjacken
Der Opener Forever Blind legt nach einen kurzen Judas Priest-artigen Gitarrenintro mit viel Tempo los. Miika Kokkos hoher Gesang erinnert mich streckenweise sehr an Gamma Ray-Sirene Kai Hansen. Die Gitarristen Lassi Tiainen und Tomi Mäenpää bringen ihre Instrumente schnell auf Betriebstemperatur. Auch auf Madness (Finds a Way) dominieren viele feine Gitarrenmelodien, die vor allem skandinavische Bands wie Screamer, Enforcer und Ambush besonders auszeichnen. Die melodische Nummer brilliert zudem mit einem knackigen Refrain, der sich schnell zwischen den Ohren festsetzt. Der besungene „Point of no return“ wird bei They Come Alive überschritten, denn spätestens beim smarten Refrain haben einen die Finnen endgültig am Haken. Der Suchtfaktor der verspielten Gitarrenleads und Riffs ist ebenfalls enorm hoch.
Mit fetten Riffs und pumpendem Bass legt der groovende Banger Retribution los. Der Song geht als Verbeugung für die goldenen 1980er durch, als verspiegelte Sonnenbrillen, Jeanshosen und Lederjacken zur Standarduniform der Metalfans gehörten. Die speedige Hymne Juggernaut dürfte ebenfalls bei Judas Priest-Fans für ein zufriedenes Grinsen sorgen. Das Video zum Song findes du HIER. Das eingangs erwähnte There Will be Blood ist mein persönlicher Anspieltipp. Der treibende Banger punktet mit packenden Melodien, einem mitreißenden Refrain und jeder Menge Power. Eine Kostprobe gibt es HIER im offiziellen Audio-Video.
Ein dezenter Gruß vom König
Für die beiden folgenden Tracks setzen Satan’s Fall auf einen epischeren Aufbau. Im atmosphärischen The Flamekeeper gibt es zudem einen kleinen Querverweis auf die namensgebenden Mercyful Fate. Der Refrain des Songs ist mit seinen Chören ebenso simpel wie einprägsam und lässt sich prima mitgröhlen, während das Gitarrendoppel Tiainen / Mäenpää auch hier nicht mit geschmackvollen Leads geizt. Auch der abschließende Titeltrack nimmt sich Zeit und kommt erst langsam in Fahrt. Die melodische Up-Tempo-Hymne zeigt die starke Entwicklung der Band und weckt die Hoffnung, dass wir im kommenden Jahr die Songs von Final Day auf ihre Bühnentauglichkeit prüfen dürfen.
Fazit
Satan’s Fall reihen sich mit ihrem offiziellen Debütalbum Final Day in die lange Schlange der großartigen skandinavischen Bands ein, die mit einem ausgeprägten Gespür für Melodien und griffige Refrains dem traditionellen Heavy Metal huldigen. Mit gut 36 Minuten ist das Album für die heutige Zeit vielleicht etwas knapp ausgefallen, dafür ist aber auch kein wirklicher Füller zu finden, so dass verdiente 8,5 / 10 dafür eingefahren werden können.
Line Up
Miika Kokko – Gesang
Lassi Tiainen – Gitarre
Tomi Mäenpää – Gitarre
Joni Petander – Bass
Ville Aatsinki – Schlagzeug
Tracklist
01. Forever Blind
02. Madness (Finds a Way)
03. They Come Alive
04. Retribution
05. Juggernaut
06. There Will be Blood
07. The Flamekeeper
08. Final Day
Links
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Bandcamp Satan’s Fall
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