Samsara Joyride – The Subtle And The Dense – Album Review
Samsara Joyride – The Subtle And The Dense
Herkunft: Wien / Österreich
Release: 23.02.2024
Label: Tonzonen Records
Dauer: 45:50
Genre: Psychedelic Rock / Stoner Rock / Blues Rock
Samsara Joyride kommen aus Wien und haben sich dort vor nicht mal vier Jahren zusammengefunden. Ziel der Band ist es, ein facettenreiches Spektrum aus dem Bereichen Rock, Blues und Stoner abzubilden. Dabei greift das Quartett auf Bewährtes zurück, kreuzt es mit ihrem persönlichen Geschmack und transportiert es angereichert mit vielen Ideen in die heutige Zeit.
Vom bluesgetränkten Rock in eine farbige Dichte
Trotzdem die Band erst so kurze Zeit existiert, ist The Subtle And The Dense bereits der dritte Output. Daraus kann man schließen, dass die Ideen sprudeln und reichlich vorhanden sind. Deshalb hören sich die erste EP von 2020, das selbstbetitelte Debüt von 2022 und der aktuelle Longplayer auch wie eine Reise an.
Auf dieser musikalischen Entwicklung scheinen die schillernden Farben im Sound zuzunehmen. Stand die EP noch unter dem starkem Zeichen des Blues Rocks, kamen beim Debüt psychedelische Farben dazu. Doch nicht nur mehr Einflüsse wurden aufgenommen, auch die musikalische Dichte nahm, trotzdem es immer noch bei einer Viererbesatzung blieb, hörbar zu.
Ein Konvolut an Ideen, made in Austria
Auch auf The Subtle And The Dense ist die Band und ihr Ursprung im gitarren- und riffbasierten Rock geblieben. Trotzdem erstaunt das eröffnende Duo mit I Won´t Sign Part 1 und I Won´t Sign Part 2. Die beiden Stücke enthalten eine mitreißende und groovende Mischung aus Blues und Stoner Rock.
Die Gitarrenriffs sind dominierend und klingen voll mit Fuzz, was man bei den ersten beiden Outputs der Band nicht so intensiv finden konnte. So versprühen die ersten neuen Minuten eine Melange von Musikstilen, die an die Südstaaten erinnert. Samsara Joyride sind wiederum gereift und wie das im Ergebnis klingt, könnt ihr HIER bei I Won´t Sign Part 1 anhören.
Eine musikalische Kehrtwende
Die Überschrift klingt drastisch und der Bruch mit Too Many Preachers gegenüber den ersten beiden Stücken ist unüberhörbar. Böse ist das Riff und zusammen mit der dunklen Stimme des Frontmanns werden wir zurück in die beginnenden 1970er Jahre geschleudert. Aus dem schleppenden Song wächst eine dynamische Dampfwalze, die unaufhörlich auf uns zu rollt. Ein gigantischer Song, welcher würdig gewesen wäre Samsara Joyride vor fünfzig Jahren mit Black Sabbath zusammen aus dem Untergrund herauszuheben.
Auch Sliver ändert nichts an der dunklen und doomigen Stimmung, doch es ist im ganzen doch verspielter und wirkt nicht so massiv auf den Punkt reduziert.
Neue Farben kündigen sich an
Es scheint so, als wollen uns die Wiener Riffknaben eine weitere Änderung unterjubeln. Bei Who Tells The Story mischen sich Stoner Rock, blues- und psychedelische Elemente zu einer neuen Klangfarbe. Dazu kommen noch freie und experimentell Passagen am Ende des Songs, die Who Tells The Story etwas spontanes und livehaftiges geben.
Auch bei No One Is Free behalten Samsara Joyride die Leichtigkeit schwere Riffs und Bluesfeeling zu einem homogenen Gemisch zu verweben. Geschickt werden Breaks eingebaut, die von der Rhythmusfraktion mit fast schon jazziger Lässigkeit mitgetragen werden. Der Rest ist sich dramatisch steigernde psychedelische Spielfreude.
Ein Drink mit Schirmchen zum Abschluss
Ich bin verunsichert, denn entweder hat die Band zu viele Ideen oder einfach den Drang ihr weitläufiges Verständnis von guter Musik zu präsentieren. Mit Safe & Sound finden wir uns in der Lounge eines Hochhauses wieder. Die harten Riffs und die Psychedelic sind gegangen. Ganz entspannt spielt die Band samtige Melodien. Der duale Gesang wird von einem Saxophon sanft untermalt. Der Rausschmeißer ist komponiert um auf einem Barhocker einen Drink zu genießen und seine Gedanken über den Tag streifen zu lassen. Was für ein krasser Kontrapunkt zum Stück Too Many Preachers!
Fazit
Samsara Joyride entwickeln sich musikalisch rasant und damit fordern sie den Hörer heraus. Was das Spektrum auf The Subtle And The Dense zusammenhält, sind die dominierende Gitarre und der Blues als Grundlage von allem. Das Album ist in jeder seiner Farben groß, auch wenn ich den dunklen Mittelpart für den Leuchtendsten halte. 7,5 / 10
Line Up
Michael Haumer – Gitarre, Gesang
Florian Miehe – Gitarre, Gesang
Daniel Batliner – Bass
Andreas Mittermühlner – Schlagzeug
Hannes Mottl – Saxophon auf Safe & Sound
Tracklist
01. I Won´t Sign Pt.1
02. I Won´t Sign Pt.2
03. Too Many Preachers
04. Sliver
05. Who Tells The Story
06. No One Is Free
07. Safe & Sound
Links
Webseite Samsara Joyride
Facebook Samsara Joyride
Instagram Samsara Joyride
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