Saint City Orchestra – Nachgefragt bei Sandro Schmid – Interview

Ich hatte die Ehre schon weit im Vorfeld in das kommende Album Unified der schweizerischen Irish Folk Band Saint City Orchestra reinzuhören. Da ich die Umsetzung und Verarbeitung des Albums sehr gut finde habe ich Frontmann Sandro Schmid einige Fragen gestellt.


Kevin (Soundmagnet.eu): Als erstes Mal zu euch und dem Entstehen der Band für die, die euch noch nicht kennen! Ihr seid eine Band, die sich gegründet hat, weil eben eine Band gebraucht wurde für einen Auftritt. Funktioniert das wirklich so einfach, wie es sich liest? Wir brauchen ne Irish Folk Band, also gründen wir eine?
Sandro Schmid (SCO): Nun, es war tatsächlich ziemlich einfach. Ich fand sehr schnell 2 Musiker die grosse Lust hatten das Projekt mit mir durchzuziehen, mit dem verlangten irischen Musikstil haben wir uns extrem wohl gefühlt und die Zeit von 2 Monaten Vorbereitung hat irgendwie auch gereicht. Manchmal läuft einfach alles wie am Schnürchen.

Kevin: Offensichtlich scheint es zu klappen, denn nach eurem erfolgreichen Debütalbum Chaos erscheint nun bereits euer zweites Album mit dem Titel Unified. Auf was dürfen sich die Fans besonders freuen?
Sandro: Die Fans dürfen sich auf Songs freuen, die sie vom Hocker hauen. Wir spielen nun mit Strom und das macht die Songs einiges punkiger und härter. Trotzdem war es uns sehr wichtig, dass die irische Lebensfreude in den Songs erhalten bleibt.

„Ob wir es wollten oder nicht, wir wurden mit der irischen Kultur geimpft“

Kevin: Beim Hören des neuen Albums spürt man, dass ihr Irish Folk wirklich lebt und liebt. Da stellt sich mir die Frage nach dem Huhn oder dem Ei. War dieses Genre schon vorher auf eurer Favoritenliste?
Sandro: Die Stadt St. Gallen, in der wir alle aufgewachsen sind, wurde anno dazumal von einem irischen Wandermönch gegründet. Diese Kultur wurde über die Zeit sehr hoch gehalten und man spürt den irischen Einfluss in sehr vielem. Wir haben z.B. die höchste Pub Dichte der Schweiz und die Fussballmanschaft trägt die Farben Grün/Weiss. Ob wir es wollten oder nicht, wir wurden so quasi seit Kindheitstagen mit der irischen Kultur geimpft.

Kevin: Gerade in heutigen Zeiten braucht man Frohsinn und ein wenig positive Ablenkung. Ich finde das versprüht auch euer Album. War das bei der Produktion so gewollt?
Sandro: Das kann ich nur bestätigen. Einerseits wollten wir ein deutlich härteres und punkigeres Album als bei Chaos aber auf der anderen Seite war uns der positive Vibe natürlich sehr wichtig.

Kevin: Jeder Musiker hat Songs auf seinem Album die er besonders mag. Welche sind eure Lieblingstracks?
Sandro: Bei mir wechselt das fast jede Woche aber ich denke wir alle mögen den Titeltrack Unified am meisten. Der eher langsame Song Fragile and Pure gefällt mir jedoch momentan auch extrem gut und auch The wrong Side oft he Track höre ich im Moment fast täglich.

„Man muss zwischen den Zeilen lesen um den Sinn zu erkennen“

Kevin: Mir ist beim Hören aufgefallen, dass ihr euch durchaus auch mit ernsten Themen befasst. Ist es euch wichtig neben der guten Laune auch eine tiefere Botschaft zu vermitteln?
Sandro: Vielleicht hat das auch einfach damit zu tun, dass wir in ernsteren Zeiten leben. Natürlich ist es uns wichtig mit unseren Songs eine gewisse Massage zu übermitteln, jedoch möchten wir diese Massage nicht jedem vor den Latz knallen. Man muss schon genau hinhören und manchmal auch zwischen den Zeilen lesen um den richtigen Sinn vom Song zu erkennen. Schluss und endlich ist es doch so, solange dem Hörer der Song gefällt und er den Song so versteht, dass ihm sein Herz aufgeht, dann ist es doch völlig egal was die Band ursprünglich mit dem Text aussagen wollte.

Kevin: Ihr seid im Herbst auf Tour in der Schweiz und auch in Deutschland. Wie sehr freut ihr euch darauf endlich wieder aufzutreten, sagen wir auf einer Skala von 1 bis 10? 😉
Sandro: Von einer Skala von 1 – 10 würde ich sagen mindestens 100!!! Sofern das alles wirklich stattfindet und wir tatsächlich auf Tour gehen können (ich glaube erst daran, wenn ich auf den Bühnen der Tour stehe) dann machen wir definitiv ein Fass auf.

Stay patient, stay happy, stay healthy and stay drunk!

Kevin: Live begeistert ihr die Menschen. Was ist euer Erfolgsrezept und habt ihr Tipps für andere Künstler?
Sandro: Unser Erfolgsrezept ist folgende Erkenntnis die uns natürlich auch zuerst mal richtig bewusst werden musste: Wir, also die Leute auf der Bühne stehen nur auf dieser Bühne wegen den Leuten vor der Bühne! Es liegt nicht an den Leuten vor der Bühne ob sie am Konzert Spass haben oder nicht, sondern an den Leuten auf der Bühne! Das Publikum ist bei Saint City Orchestra das wichtigste Bandmitglied! Und natürlich sollte man schon auch gehörig viel Spass haben bei dem was man macht!

Kevin: Die letzten Worte des Interviews sind deine. Was gibst du unseren LeserInnen mit?
Sandro: Wir freuen uns extrem euch alle wieder an Live Konzerten zu treffen. Stay patient, stay happy, stay healthy and stay drunk! Cheers my friends


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