Ruby The Hatchet – Fear Is A Cruel Master – Album Review
Ruby The Hatchet – Fear Is A Cruel Master
Herkunft: USA
Release: 21.10.2022
Label: Magnetic Eye Records
Dauer: 41:47
Genre: Heavy Rock / Doom Rock / Psych Rock
Ruby The Hatchet aus Philadelphia beglücken uns endlich wieder mit einem neuen Album mit dem klangvollen Namen Fear Is A Cruel Master, der unter anderem von der Pandemiezeit und den daraus resultierenden Problemen inspiriert wurde.
Hauptthema der Platte ist aber die Selbstreflexion und im Gegensatz zu vorigen Alben wurde hier weniger im Vorhinein geplant, sondern bei den Aufnahmen mit Paul Ritchie von The Parlor Mob im New Future Studio in Jersey genug Luft und Raum für Spontanität und magische Momente gelassen.
When Sabbath meets Maiden
The Change bietet einen treibenden und sehr eingängigen Start in das Album. Der Song geht direkt ins Ohr und ins Blut, die abgespaceten Orgel und Synth-Parts stehen in spannendem Kontrast zu den straight rockenden Gitarren und Drums. Jillian Taylor überzeugt mit ihrer sanften und melodiösen Stimme, und verziert das Stück mit einem Spitzenchorus! Hitpotential!
Mit interessanter Rhythmik und leicht progrockigem Riffing sowie leidenschaftlichem Chorus und erstklassiger Gitarrenarbeit bei den Soli folgt mit Deceiver direkt der nächste Kracher. Großartig ist der treibend nach vorne galoppierende und an Iron Maiden erinnernde Twin-Guitar-Part im Mittelteil, über dem die mit viel Hall versehenen verträumten Gesangslinien federleicht zu schweben scheinen. Reinhören kann man HIER.
Doom voll zerbrechlicher Anmut
Primitive Man ist ein leicht schräger Doom Rocker, der zwar nicht ganz so eingängig ist wie die ersten beiden Songs, aber dennoch gut nach vorne geht und vermutlich ein paar Hörläufe mehr benötigt, um richtig zu zünden.
Ergreifend und doomig-schön verursacht 1000 Years dann aber direkt Gänsehaut: Jillian’s Stimme ist von so zerbrechlicher Anmut und so voller Gefühl, dass der Song in Verbindung mit den sanften Gitarrenparts und verträumten Melodien einfach nur direkt in die Seele hineinschallt. Natürlich dürfen auch fette Gitarrenriffs und Orgeln im Mittelteil nicht fehlen, die für Abwechslung sorgen. Großartig!
Ein nicht endendes Hit-Feuerwerk
Soothsayer beginnt spannend mit Saxophon und einer Ohrwurm-Gitarrenmelodie, die sich direkt in die Hirnwindungen fräst. Unter den starken Vocals wird dann tanzbar gerockt, und es folgen schwelgerische Orgel- und Gitarrensolo-Einlagen. Ein weiterer Hit!
Im Dreiviertel-Takt geht es mit Last Saga weiter, und die erste Strophe wird von Drummer Owen Stewart alleine gesungen, der eine angenehme, leicht raue Stimmme hat, wirklich cool! Wenn sich später Jillian dazugesellt, und beide im Duett singen, kriegt man ein weiteres Mal Gänsehaut.
Ein gebührender Abschluss
Thruster kommt wieder etwas flotter daher, reicht aber trotz interessanter Ideen nicht an die vorangegangenen Songs heran. Dennoch ist hier durchaus Grower-Potential vorhanden. Wer sich selbst eine Meinung bilden will, zum kultigen Video gehts HIER.
Amor Gravis schließt das Album dann aber gebührend ab: beginnend mit peitschenden Drums und Stakkato-Riffs, die dann von doomiger Atmosphäre abgelöst werden, wird hier wieder für ordentlich Abwechslung gesorgt. Das liegt dabei unter anderem noch am flotten Mittelteil mit knackigem Solo, und den wieder mal eindringlichen Gesangslinien von Jillian Taylor. Ein gelungenes Finale!
Fazit
Fear Is A Cruel Master reiht sich eindrucksvoll in die Reihe hochklassiger Veröffentlichungen von Ruby the Hatchet ein, einer Band, die bislang mit keinem Album enttäuscht hat, bestehend aus Musikern, die mit Talent und vollem Herzblut bei der Sache sind. 8,5 / 10
Line Up
Jillian Taylor – Gesang
Johnny Scarps – Gitarre
Lake Muir – Bass
Owen Stewart – Schlagzeug, Gesang
Sean Kahn Hur – Keyboards, Orgel
Tracklist
01. The Change
02. Deceiver
03. Primitive Man
04. 1000 Years
05. Soothsayer
06. Last Saga
07. Thruster
08. Amor Gravis
Links
Facebook Ruby The Hatchet
Bandcamp Ruby The Hatchet
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