Rivers of Nihil – The Work – Album Review

Rivers of Nihil – The Work
Herkunft:
USA
Release:
24.09.2021

Label: Metal Blade Records
Dauer:
64:28
Genre:
Progressive Death Metal / Progressive Metal


Drei Jahre nach ihrem alles überragenden Grand Opus Where Owls Know My Name meldet sich das Prog-Death Quintett aus Pennsylvania zurück. Im Gepäck haben sie elf Soundexplosionen, die sich mehr als gewaschen haben.

Die Erwartungen an die Band sind sehr hoch, konnten Sie doch auf Ihrer letzten Europatour 2019 dermaßen überzeugen, dass man schon von einem kleinen Hype um die Jungs sprechen kann. Ihr neustes Werk hört auf den schlichten Namen The Work und die intensive Arbeit hinter diesem kreativen Kunstwerk hat sich mehr als gelohnt.

Auf der Suche nach dem Ich

Laut Aussagen von Bassist, Sänger und Songschreiber Adam Biggs hat er sich mit diesem Album neu erfunden und so gesehen eine Wiedergeburt seiner Kreativität erlebt. Den Kern dieser Aussage entdeckt man mit jedem Ton des Albums. Im Kosmos von Rivers of Nihil findet jeder Musiksuchende seinen kleinen Klangplaneten. Die Reise ins Unendliche beginnt mit The Tower (Theme from „The Work“), einer in sich ruhenden Nummer, die überraschenderweise schon einen besonderen Teil des Albums offenbart, den angenehmen Klargesang von Adam Biggs. Die bekannten smooth Jazz-Elemente des Saxophons verschmelzen hier mit dem aggressiven Shouting von Jake Dieffenbach und werden mit Prog-Rock Note untermalt. Oh ha, was haben die Amis hier mit mir vor?

Ruhige Töne im Chaos

Ihre Roots haben Sie natürlich nicht vergessen. Die irrwitzigen monumentalen Brecher Dreaming Black Clockwork, welches an eine Vertonung eines bösen Traum von psychotischen Clowns erinnert, und das brachiale finale Meisterwerk Terrestria IV voller Killerriffs und extrem ausgefeilten Drums, lassen nichts zu wünschen übrig. Auf neues ungewohntes Terrain bewegt sich die Band mit den ruhigen Songs, die durch Klargesang begleitet werden. Auch wenn es vielleicht anfangs abschreckend klingt, sorgen genau diese Nummern für das Gleichgewicht. Wait hat fast Country-Rock Anleihen und hat einen Hauch von Devin Townsend. Maybe One Day ist ein waschechter 1970er Classic-Rock Track mit saumäßig viel Gefühl.

Musikalische Qualitäten überragen alles

Absolut in anderen Sphären bewegen sich die Soundklanglandschaften von Clean, dem Industrial Wirbel Focus und dem Hammersong The Void from which to sound escapes, der wie ein New Wave-Industrial-Death Metal Hybrid empor steigt und neue progressive Maßstäbe für die Band setzt. Ach ja, der Saxophon-Mann kommt auch vor. Phänomenaler Song! Bei der Produktion war ich anfangs etwas skeptisch, weil diese meiner Meinung etwas dumpf klingt. Mit etwas Zeit, empfinde ich diesen Punkt als sehr natürlich und es erweckt den Eindruck, nicht klinisch zu klingen um eine Wärme zu vermitteln.


Fazit
Rivers of Nihil
hat mit The Work geschafft bei mir Bilder zu kreieren, die sich bei jedem Hördurchlauf verändern. Dieses Album schafft die Vielfältigkeit und verschiedenen Stilrichtungen in Harmonie zu bringen, dass alles zu einer Einheit verschmilzt und die Musik süchtig macht. Damit setzen die Jungs aus Reading eine neue Benchmark für extremen Progressive Metal und lassen mich ins obere Regal greifen um eine 10 / 10 rauszuholen.

9,5

Line Up
Jake Dieffenbach – Gesang
Brody Uttley – Gitarre
Jon Topore – Gitarre
Adam Biggs – Bass / Gesang
Jared Klein – Schlagzeug

Tracklist
01. The Tower (Theme from „The Work“)
02. Dreaming Black Clockwork
03. Wait
04. Focus
05. Clean
06. The Void from Which No Sound Escapes
07. MORE?
08. Tower 2
09. Episode
10. Maybe One Day
1 1. Terrestria IV: Work

Links
Facebook Rivers of Nihil
Webseite Rivers of Nihil


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