Rigorious – Night Of Retribution – Album Review

Rigorious – Night Of Retribution
Herkunft: Monheim / Deutschland
Release: 10.11.2023
Label: Metalapolis Records
Dauer: 43:25
Genre: Melodic Power Metal

Genauso wie im Bereich des Heavy Metal gibt es auch beim Power Metal dieses Jahr viele neue und wirklich gute Veröffentlichungen. Besonders ins Auge oder besser ins Ohr sind mir Metalapolis Records gesprungen, da sie genau diese Art von Bands fördern und veröffentlichen.

Das war für mich Grund genug, mich mit dem Debütalbum der deutschen Rigorious zu beschäftigen. Im Gedächtnis geblieben war mir die Band aus Monheim aufgrund ihrer letztjährigen EP Veröffentlichung. Die dort enthaltenen zwei Power Metal Songs in jeweils zwei Versionen zeichneten sich durch ein positives Feeling und überschwängliches Maß an Melodien aus.

Das hymnische Etwas

Diese beiden letztjährigen Tracks Power Of My Sword sowie Iron Wings finden sich auch auf dem Debüt wieder. Ergänzt um weitere acht Nummern bringt es Night Of Retribution auf über vierzig abwechslungsreiche und vor allem melodiöse Minuten. Im Gegensatz zu anderen Bands aus dem Genre liegt der Fokus von Rigorious nicht auf aggressiven und vorwärtspeitschenden Gitarren, sondern auf zum Mitsingen animierenden Melodien.

Der gleichberechtigte Einsatz von symphonischen Keyboards sorgt für das gewisse Etwas im Sound der Band. Trotz dem Chris Boltendahl die Produktion übernahm, hat er der Band die Freiheit gelassen ihr eigenes Verständnis von Power Metal umzusetzen. Wer also vermutet, dass dieses Album Parallelen zu Grave Digger aufweist, dem kann man gleich eine Absage erteilen.

Neben den hymnischen und bestimmenden Keyboards ist es die angenehme Stimme von Sänger Lukas Remus, welche das Gesamtresultat mitprägt. Seine Art zu singen, in Verbindung mit den großen, einfach aufzunehmenden Melodiebögen sorgt für ein leichtes Hörvergnügen. Deshalb hat der Hörer ab dem Opener Victory das Gefühl mitsingen zu können und sich dabei ein paar Biere in den Hals zu kippen, was das Vergnügen noch steigern sollte.

Keyboards, Gitarren und allerhand Schattierungen

Rigorious machen auf dem Album alles richtig. So fehlt zwar vielleicht die eine übergroße Nummer, aber dafür kommt Night Of Retribution ohne Experimente und Durchhänger aus. Mir persönlich fehlen etwas mehr prägende Gitarren. Natürlich gibt es auch schöne Soloausflüge an den Saiten, wie es zum Beispiel bei Fight For Your Lives vorkommt. Doch die Soloarbeit entfällt aufgrund der musikalischen Grundausrichtung hörbar auf das Keyboardspiel. Um diese Behauptung akustisch zu unterstreichen, möchte ich HIER Fight For Your Lives empfehlen, weil der Song alle Trademarks der Band gut zusammenfasst.

So ergibt sich eine gelungene Mischung aus melodiösem Power Metal mit fetten Mitsingchören, welcher auch mittelalterliche Schattierungen wie das Harfenspiel bei Brothers Arise aufweist. Im Gegensatz dazu gibt es einzelne, etwas härter ausgefallene Songs wie das dunkle Ride Till We Die, was für Abwechslung sorgt.

Doch allzu finster geht es nicht weiter, denn mit Behind The Curtains und der sich steigernden Ballade Lost gibt es wieder leicht verdauliche Kost. Zudem ist Chris Boltendahl bei Lost auch als Zweitstimme zu hören, was den Gesangsparts einen schöne Tönung gibt. Der Rausschmeißer heißt Power Of My Sword und kommt kräftig und treibend daher. Der Song wäre auch ein perfekter Opener geworden und beweist, dass Rigorious vom ersten bis zum letzten Track Qualität abliefern.

Fazit
Night Of Retribution ist ein gelungenes Debüt und wird denjenigen gefallen, die auf symphonischen und melodiösen Power Metal stehen. Rigorious liefern zehn hochwertige Songs, welche durch ihre gelungenen Melodiebögen Mitsingchöre bei Konzerten auslösen oder Ohrwürmer bei den Zuhörern daheim erzeugen werden. 8 / 10

Line Up
Lukas Remus – Gesang
Paul Reil – Schlagzeug
Lukas Famula – Gitarre
Sebastian Kanczok – Bass
Christopher Blankenaufulland – Gitarre

Tracklist
01. Victory
02. Lay With Me
03. Iron Wings
04. Fight For Your Lives
05. Brothers Arise
06. Children Of The Night
07. Ride Till We Die
08. Behind The Curtains
09. Lost
10. Power Of My Sword

Links
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