Rick Wakeman & The English Rock Ensemble – The Red Planet – Album Review

Rick Wakeman & The English Rock Ensemble – The Red Planet
Herkunft:
UK
Release:
28.08.2020
Label:
Madfish / Edel
Dauer:
56:00
Genre:
Progressive / Symphonic Rock


Die Fans symphonischen Progressive Rocks dürfen sich freuen. Der Mann mit dem Glitzercapé ist wieder da und beehrt uns mit einem neuen Soloalbum. Nach nicht nur gefühlt über 90 Alben besinnt sich Rick Wakeman wieder auf seine Wurzeln, packt seine analogen Keyboards aus und begibt sich mit ihnen auf eine Reise zum Mars, dem roten Planeten. Rechtzeitig zum 60. Geburtstag der ersten Marsmission veröffentlicht er sein neues Album The Red Planet. Eigentlich war auch eine umfassende, weltweite Tournee, die nun allerdings in großen Teilen wie leider schon gewohnt Covid-19 bedingt frühestens auf das nächste Jahr verschoben wird.

Anschnallen und das Rauchen einstellen

Der geneigte Fan darf darauf gespannt sein, denn auf The Red Planet präsentieren sich Rick Wakeman und seine Mitstreiter in Topform! Ungewohnt stilsicher begibt er auf die Reise zu den acht Stationen, jeder einzelne Track ist nach einer Landschaft auf dem Mars benannt. Und dass diese Reise wenig holprig und abenteuerlich, aber durchaus unterhaltsam werden wird, weiß der Hörer spätestens nach dem Opener Ascraeus Mons, der sich majestätisch über die trockene, rote Prärie erhebt. Auch auf The Red Planet, das erfreulicherweise ohne Gesang auskommt, steht Wakeman im Fokus und musiziert dennoch gediegen und mit weitaus weniger technischen Pyrotechnics wie von ihm gewohnt. 

Gewohnte Qualität in der Umsetzung

Mit der thematischen Aufteilung der Platte und der musikalischen Umsetzung stellt er sich dabei in den Dienst seiner eigenen Vergangenheit, schließlich hat er dieses Format in der Vergangenheit mit The Six Wives Of Henry VIII oder Journey To The Centre Of The Earth schon erfolgreich umgesetzt. Das Material ist sehr zugänglich, trotzdem musikalisch ausgefeilt, im Stil zwischen Barock und Jazz passend verortet, wie zum Beispiel in den nördlichen Gefilden des Planeten in The North Plain. Manchmal weht dem Reisenden der heiße Marswind entgegen, das heißt, Mr. Wakeman und sein Ensemble wissen auch durchaus Druck und Dramatik aufzubauen. Im dritten der Tharsis Vulkane, dem Pavonis Mons, geht es straight und mit ungewöhnlichen Quietschkeyboardsounds weiter, aber auch mit der Erhabenheit, wie es einem Vulkan zu Ehr erbietet.

Das Finale der Reise naht

Der Endtrack und zugleich das längste Stück Valles Marineris ist konzeptionell gut gelungen, bringt noch mehr die anderen Mitstreiter, vor allem die Rhythmusfraktion in den Vordergrund und ist dramaturgisch gut aufgebaut, mit einem dramatischen Ende. Obwohl wir es natürlich mit einem Keyboarder Album zu tun haben, spielt auch die Gitarre oft eine wichtig Rolle und bringt dem Sound eine angenehme Note. Überhaupt agiert Rick Wakeman im Vergleich zu früheren Werken erfreulich stilsicher ohne Ausreißer und ohne im Sound überpräsent zu sein. Das macht The Red Planet sehr angenehm zu hören.


Fazit
Rick Wakeman ist mit The Red Planet ein sehr erfreuliches Album gelungen, das sich gut in seine Klassiker und sein Lebenswerk einfügt. Die Reise über den roten Planeten Mars ist sehr stimmungsvoll, wenn auch nicht besonders aufregend. Fans des Keyboard-Wizards Wakeman sollten sich jedenfalls wohlfühlen, und alle Fans symphonischer Rockmusik können das auch. Von mir gibt es 7,5 / 10.

Line Up
Rick Wakeman – Keyboards
Dave Colquhoun- Gitarren
Lee Pomeroy – Bass
Ash Soan – Schlagzeug

Tracklist
01. Ascraeus Mons
02. Tharsis Tholus
03. Arsia Mons
04. Olympus Mons
05. The North Plain
06. Pavonis Mons
07. South Pole
08. Valles Marineris

Links
Facebook Rick Wakeman
Webseite Rick Wakeman


Außerdem auf Soundmagnet.eu
Album Review – Deaton LeMay Project – The Day After Yesterday
Album Review – Kansas – The Absence Of Presence
Interview – Pattern Seeking Animals – Nachgefragt bei John Boegehold

Cooler Artikel? Diskutiere mit auf Facebook!
[Total: 5 Average: 5]