Revolution Saints – Rise – Sommer, Sonne, Chicks – Album Review
Revolution Saints – Rise
Herkunft: USA
Release: 24.01.2020
Label: Frontiers Music s.r.l.
Dauer: 47:13
Genre: Melodic Rock
Auch im neuen Jahrzehnt schickt das italienische Label Frontiers Music einige Melodic Rock Alben ins Rennen. Aus dem Januarkatalog habe ich mir als erstes das Album der Revolution Saints herausgepickt, die mit ihrem inzwischen dritten Album Rise den Verdacht weiter entkräften, eine schnell zusammengewürfelte Supergroup zu sein, die einmalig schnell Kasse machen möchte. Initiator des Projekts ist Frontiers Präsident Serafino Perugino, der sich einen persönlichen Traum damit erfüllte, eine Band mit Deen Castronovo als Sänger zu haben. Der Schlagzeuger hat sein Gesangstalent in der Vergangenheit ja schon bei Bad English und Journey bewiesen. Aber auch das restliche Line-up lässt den melodieverwöhnten Rock-Gourmet mit der Zunge schnalzen. Doug Aldrich- The Dead Daisies, Burning Rain, ex-Whitesnake, DIO, und Jack Blades- Night Ranger, Damn Yankees, stellen mit dem Weltklasse Schlagzeuger das Grundgerüst der Band; verstärkt werden sie zusätzlich von Frontiers Hausproduzent Alessandro Del Vecchio an den Keyboards, der natürlich auch als Produzent hinter den Reglern saß.
Für mich ist es die erste Begegnung mit den Saints. Der flotte Opener When The Heartache Has Gone verspricht ein Melodic Feuerwerk der Extraklasse. 80er Jahre AOR Keybords à la Journey treffen auf die feurigen Gitarrensalven von Dough Aldrich. The Price We Pay schaltet leider gleich zwei Gänge zurück, getragener Hardrock mit gefälligen Melodien und mehrstimmigen Refrains bestimmen das Bild. Lediglich das Gitarrensolo sorgt bei mir wieder für anerkennendes Nicken. Mit dem Titelstück Rise präsentieren Revolution Saits einen Gute-Laune-Rocker mit knackigen Leads und Riffs. Balladesk startet Coming Home, nimmt im breitangelegten Refrain etwas Fahrt auf, rettet sich Dank der virtuosen Gitarren gegen Ende dann doch aus dem Mittelmaß. Einen weiteren Throwback in die 80er Jahre gibt es mit Closer, einem etwas schwülstig angelegten Stadionrocker in der Schnittmenge Journey/Night Ranger. Mehr Rock ’n‘ Roll-Feeling verbreitet da wieder ein Song wie Higher, bei dem die eingesetzte Hammond Orgel den fetten Gitarren- und Drumsound unterstützt. Auf der geschmeidigen Midtempo Nummer Talk To Me ist die italienische Modebloggerin und Sängerin Erika Luna Ceruti – Lunakaire – als Gastsängerin zu hören, was dem Song zusätzlichen Popappeal verleiht. Auch It’s Not The End (It’s Just The Beginning) bewegt sich im Midtempo, wird von Pianoklängen eingeleitet und zeigt erst gegen Ende mit rockigen Gitarrenlicks die Zähne. Auf Million Miles und Win or Lose wird das bewährte Rezept von eingängigen Midtempo Songs mit mehrstimmigen Gesängen, garniert mit ein paar bissigen (im angenehmen Sinn) Leads, fortgesetzt. Für die abschließende rührselige Piano- und Streicher Ballade Eyes Of A Child hat Jack Blades seinen früheren Damn Yankees Mitstreiter Tommy Shaw (Styx) als Komponist mit ins Boot geholt.
Fazit:
Auf Rise bekommt man im Grunde das, was man erwarten kann, wenn man die bisherigen Betätigungsfelder der beteiligten Protagonisten kennt. Handwerklich hervorragend gespielter Melodic Rock mit Querverweisen zu den erfolgreichen Jahren des 80er AOR, bei dem sich Castronovo und Blades zum größten Teil die Vocals teilen. Mir persönlich ist das alles ein wenig zu vorhersehbar und gefällig. Am besten gefällt mir Dough Aldrichs edle und rockige Handschrift an der Sechssaitigen, die ein wenig Schmutz und Rock in die ansonsten sehr polierten Songs bringt. Eine gute Scheibe für Fahrten im Sommer mit offenen Verdeck im Cabrio, die Rückbank voll mit ein paar heißen Chicks (…man wird ja noch träumen dürfen!), die mir 7/10 wert ist. Meine Anspieltipps sind der fetzige Opener When The Heartache Has Gone und Higher, der mit der Hammond Orgel ein wenig alte Rainbow durchblitzen lässt.
Tracklist:
1. When The Heartache Has Gone
2. Price To Pay
3. Rise
4. Coming Home
5. Closer
6. Higher
7. Talk To Me
8. It’s Not The End (It’s Just The Beginning)
9. Million Miles
10. Win Or Lose
11. Eyes Of A Child
Line-up:
Deen Castronovo – Gesang, Drums
Jack Blades – Bass, Gesang
Doug Aldrich – Gitarren
Featuring:
Alessandro Del Vecchio – Keyboards, Hintergrund Gesang
Lunakaire – Gastgesang auf Talk to Me
Produktion – Alessandro Del Vecchio
Links:
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