Reinforcer – Prince Of The Tribes – Album Review
Reinforcer – Prince Of The Tribes
Herkunft: Deutschland
Release: 18.06.2021
Label: Scarlet Records
Dauer: 39:15
Genre: Heavy Metal / Epic Power Metal
Reinforcer aus Paderborn haben sich 2015 gegründet und 2018 eine Mini-CD mit dem Titel The Wanderer in Eigeninitiative veröffentlicht. Diese schlug so gut ein, dass das Schweizer Label Doc Gator sofort zu einem Vinylrelease bereit war und seit dem steht dieses gute Stück, gerne gehört, auch in meinem Plattenschrank. Was schon das erste musikalische Werk von Reinforcer auszeichnete, sind diese unglaublich schönen und kraftvollen Melodien für Gesang und Gitarren. Mit Prince Of The Tribes toppen die Herren das noch und alle, die an der ersten Veröffentlichung schon ihren Spaß gehabt haben, werden nun noch glänzendere Augen bekommen.
Ein Start nach Maß
Das Album startet mit einem Intro, das in eine kräftige Powermetalnummer namens Prince Of The Tribes übergeht. Inhaltlich geht es um die Sage von Arminius, der von den Römern erzogen wurde, aber schlussendlich die Germanen im Teutoburger Wald siegreich gegen die einstigen Gönner führte. Der Song baut sich immer mehr auf, es gibt Melodien satt, viel Platz für Gitarrenarbeit und das Schlagzeug stärkt der Kapelle hörbar den Rücken. Das Ganze wird mit soundmäßig mit Schlachtsequenzen angereichert und kann HIER angehört werden.
Trotzdem Allegiance And Steel sich nahtlos und wie aus einem Guss an den Opener anschließt, wird nochmals eine Schippe draufgelegt. Auch in diesem Track geht es thematisch um Ehre, Kampf und Freiheit. In diesem Fall greift man circa tausend Jahre zurück, als die Angelsachsen gegen die vorrückenden Feinde kämpften, aber in Ehre verloren. Trotz dem der Refrain schon fast zu leicht daher kommt, macht der Song durch und durch Spaß und animiert HIER zum Mitgrölen.
Thematisch Querbeet, musikalisch gezielt kraftvoll
Von den Angelsachen wechseln wir bei Black Sails zum Thema Piraten. Obwohl es auf dem gesamten Album irgendwie immer um Kampf und Freiheit geht, ist Prince Of The Tribes kein Konzeptalbum im eigentlichen Sinne, denn jeder Song erzählt seine eigene Geschichte.
So machen auch die folgenden Tracks Shieldmaiden und Coup de Grâce unheimlich Spaß, die beide von Logan Lexis Gesang und den unglaublich geilen Gitarrenmelodien und -soli leben.
Obwohl Thou Shall Burn von einem durchschnittlichem Song meilenweit entfernt ist, zündet er bei mir nicht zu hundert Prozent und bleibt von allen Tracks am wenigsten im Ohr kleben.
Trotzdem Hand On Heart in die gleiche Kerbe haut, stimmt hier die Hookline wieder. Kraftvoll, unkompliziert und melodiös prägt er sich schon nach dem ersten Hören ein und auch mit dem folgenden Another Night verlassen Reinforcer nicht den eingeschlagenen Pfad Richtung sympathischer Powermetal.
Auf den Spuren eines Mörders …
…wandelt die Band beim letzten Track. Der Song ist aus der Sicht des sogenannten Zodiac-Mörder erzählt. Dieser brachte in den USA der 1960er Jahre mehrere Menschen um und stellte die Ermittlungsbehörden mit Rätseln vor unlösbare Herausforderungen. Musikalisch ist der Song düsterer und schwermütiger gestaltet, was den textlichen Inhalt wunderbar untermauert. Trotzdem es bei Z32 nicht ganz so flott abgeht, passt der Song wunderbar auf das Album, erdet uns durch seine Schwere und endet standesgemäß mit einem Gitarrensolo.
Nicht unterschlagen darf man bei der Gesamtbeurteilung von Prince Of The Tribes die klasse Produktion und das gelungene Coverartwork. Beides ist das Sahnehäubchen für das erste, gelungene Album.
Fazit
Reinforcer haben alle Erwartungen übertroffen und ein kleines Meisterwerk an Melodien, Energie und Gitarrenarbeit hingelegt. Trotz des bei der ersten EP bereits erkennbaren Potentials ist Prince Of The Tribes ein gewaltiger Schub und zieht mich mit jedem Hören tiefer in seinen Bann. Ein ganz starkes Stück Metal und deshalb 9 / 10.
Line Up
Logan Lexi – Gesang
Tobias Schwarzer – Gitarre
Niclas Stappert – Gitarre
Marvin Fretter – Bass
Lasse Schmiedel – Schlagzeug
Tracklist
01. Prince Of The Tribes
02. Allegiance And Steel
03. Black Sails
04. Shieldmaiden
05. Coup de Grâce
06. Thou Shall Burn
07. Hand On Heart
08. Another Night
09. Z32
Links
Webseite Reinforcer
Facebook Reinforcer
Außerdem auf Soundmagnet.eu
Album Review – Ice War – Sacred Land
Kolumne – 10 der schönsten Albumcover aus Rock und Metal
Album Review – Eternal Champion – Ravening Iron