Rapture – Octohymns – Acht Schätze Bayerns – Album Interview

Rapture – Octohymns
Herkunft:
München / Deutschland
Release:
07.07.20
Label:
Eigenproduktion
Dauer:
35:07
Genre:
Groove Metal, Extreme Metal 


Foto Credit: Roland Lorenz

Getreu nach Ihrem Motto: „Erlaubt ist, was gefällt“, haben die fünf sympathischen Münchner es endlich nach 16 Jahren und einer Vielzahl von EPs geschafft, Ihren dritten Longplayer einzuspielen. Das gute Stück hat den mysteriösen Namen Octohymns. Dieser Name lässt natürlich viel Spielraum für Spekulationen. Eine davon ließ mich länger drüber nachdenken. Da das Omega-Zeichen, bekannt dafür das Ende vom Anfang darzustellen, auf dem Cover, dem Booklet und der CD sehr präsent ist, kam die Spekulation in mir auf, ob es vielleicht das letzte Album der Band sein könnte? Hoffen wir, dass ich falsch liege und die Bezeichnung Okto nur für die acht Songs auf dem Album stehen. Nun aber Schluss mit spekulieren, es warten acht groovige Extreme Metal Schmankerl darauf verzehrt zu werden.

Zu Beginn von The Power of Nightmares zucke ich überrascht meine Augenbraue in die Höhe. Zu hören ist eine Lalala-Melodie eines Männer/Frauenchors, wenn das mal nicht der Bud Spenzer Heart Chor ist, in dem Sänger Christian zufälligerweise auch mitwirkt. Folgend hört man das Einstellen einer Radiofrequenz, die Nationalhymne der USA wird angespielt und abrupt unterbrochen. Ein grooviges Stakkato-Riff, ein kleines Solo für die Techniker lassen den Song sehr eingängig wirken. Hinzu kommt ein gut aufgelegter Christian, der mit seinem leicht kratzig, heißeren Gesang die Groovemaschine am Laufen hält. Chamberhead enthält schon langsame Sprechgesang-Elemente. Zusätzlich überzeugt es mit einprägsamen Refrain und einem kreativen Bassspiel. Ganz klar, ein Song bei dem man mit muss. Folgend muss ich mir erstmal die Augen reiben.

Was hören meine entzündeten Ohren da? House of a Dying Son beginnt, wie das Riff aus Sepulturas Refuse/Resist, aber bevor ich Skandal und Rip Off schreien kann, wird daraus ein rhythmischer-bluesiger Banger mit viel Drive. Ein besonderer Song ist The Listener, der passend zur Songthematik, warum beten wir Götter an, bedächtiges Tempo in den Strophen wählt und im Refrain zum Rundumschlag ausholt. Kraftvoller Song mit einer mächtigen Aussage! 

Welche negativen Auswirkungen die sozialen Medien auf uns haben, wird in Suicide Net. Hier gehen die Jungs sehr Corelastig und Abwechslungsreich zur Sache. Harmonisch gar melodische Riffs untermalen das exzellente Schlagzeugspiel von Moe. Temple oft the Pieces eröffnet mit einem lauten „Boooommm“ Christians und ab geht die wilde Fahrt. Auf diesem Album bekommt jeder Musiker seine Momente. Diesmal zeigt uns Tobi seine Fähigkeiten mit einem intelligent, inszenierten Basssolo. In einer anderen Geschwindigkeitsliga spielt dann Lovely Nearby. Hier wird feinster Grindcore/Death Metal zelebriert a lá Rapture zelebriert. Das Grande Finale bestreitet dann die Freakshow. Besser kann man einen Songtitel nicht musikalisch darstellen. In seiner Machart erinnert er in seiner Verrücktheit an Fantomas/Mike Patton. Damit zeigen die Jungs erneut, wie abwechslungsreich sie sein können und Schubladendenken nicht Ihre Art sind Songs anzugehen. Die Melodie wird abschließend erneut vom Chor übernommen und das Album endet, wie es begonnen hat. Soundtechnisch wurde es hervorragend von Eric Gerlach (EMG) / RAAANTZ RÄCORDINGZ verarbeitet.

Premiere! Zusätzlich könnt Ihr euch das Album im Detail in unserer Blitzpräsentation auf unserem Youtube-Kanal anschauen.


Mein Fazit:
So positiv, wie ich die Münchener in Erinnerung hatte, präsentieren sie sich auch auf Octohymns. Folgende Attribute kommen zur Geltung, Kreativität, intelligente Lyrics und das Gespür für den gewissen Groove. Damit hat sich das Album in meine Gehirnwindung gefräst und erzeugt  unterschiedliche Gefühle der Glückseligkeit. Für Kenner die mit, abwechslungsreichen extremen Metal, der viel Groove im Allerwertesten hat, etwas anfangen können. Denen sei gesagt, legt euch dieses Stück Metalmusik aus dem Untergrund zu und ich gebe die GARANTIE der Glückseligkeit. Rapture haben Ihr Meisterstück nach 25 Jahren abgelegt und verdienen sich eine 9 /10.

Line Up
Eric – Gitarre, Background Gesang
Moe – Schlagzeug
Chris – Gesang
Tobi – Bass
Tom – Gitarre

Tracklist
01.The Power of Nightmares
02.Chamberhead
03.House of a Dying Son
04.The Listener
05.Suicide Net
06.Temple of the Pieces
07.Lovely Nearbys
08.Freakshow

Links:
Facebook Rapture
Bandcamp Rapture

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