Prong – State Of Emergency – Album Review
Prong – State Of Emergency
Herkunft: New York / USA
Release: 06.10.2023
Label: Steamhammer
Genre: Metal
Prong sind eine dieser Bands, deren Namen man als Metal-Fan einfach kennt. Die Combo rund um Mastemind Tommy Victor ist, mit Unterbrechungen, ja auch schon seit 1986 aktiv und pfeift seitdem verlässlich auf Genre-Konventionen.
Auf State Of Emergency mussten Fans allerdings ganze sechs Jahre lang warten. Warum? Nun ja, eine gewisse Pandemie hat mit reingespielt, aber auch im Privatleben des Band-Chefs hat sich einiges getan. Er selbst meint zum neuen Album: „Es ignoriert nicht nur jedes Genre, sondern auch das, was heutzutage da draußen vor sich geht.“ Okay, und musikalisch? „Ich mag alle Arten von Musik. Diese Platte passt dazu, da sie viele Facetten abdeckt. Insgesamt herrscht auf dem Album ein aggressives Ostküsten-Flair“. Typisch unpräzise also, Prong sind und bleiben eben das Überraschungsei des US-amerikanischen Metal. Inklusive Spiel, Spaß und Crossover-Referenzen zum New Yorker Hardcore Sound.
Ein bunter Strauß Gitarrenmusik
Insgesamt ist State Of Emergency ein sehr gitarrenlastiges Album mit geradlinigem Gesang geworden. Die Musik bewegt sich irgendwo zwischen Punk, klassischem Metal, Post-Punk sowie feinen Prisen aus dem Doom, Blues und Thrash Metal Spektrum. Alles klar? Natürlich nicht, denn des kann man sich nicht vorstellen, sondern man muss es hören.
Non-Existence ist zum Beispiel ein eher melodischer Vertreter des Sounds von Prong im Jahr 2023. Melodisch bedeutet aber nicht, dass Stakkato-Riffs und treibende Beats fehlen dürfen. Du kannst dir den Song HIER anhören. The Descent wiederum gibt HIER einfach nur Gas und haut dem geneigten Hörer die Riffs um die Ohren, dass es eine wahre Freude ist.
Geradlinigkeit ist Trumpf
Die schnörkellose Geradlinigkeit macht zweifelsohne Spaß, aber führt auf Dauer auch dazu, dass einige Nummern ziemlich effektlos an den Gehörgängen vorbei rauschen. Sound-technisch abweichende Songs wie das doomig-moderne Compliant oder die Hardcore-Liebesbekundung Light Turns Black können das aber in großen Teilen ausgleichen und das Interesse der geneigten Hörerschaft wieder wecken.
So bleibt eigentlich nur noch zu sagen: Prong wissen, wer sie sind und wofür sie stehen. Große Experimente gibt es keine, das ist bei dem Genre-Mix dieser Band aber auch nicht wirklich nötig. Und obwohl die Combo schon einige Jahre auf dem Buckel hat, klingt sie auf State Of Emergency immer noch so energiegeladen und modern wie eh und je.
Fazit
State Of Emergency ist ein typisches Prong Album geworden. Irgendwo zwischen Metal, Punk und Hardcore angesiedelt, werden sowohl Fans als auch Gelegenheitshörer mit straightem Gitarren-Sound beglückt, wobei die Band alchemistisch die metallische Kernessenz ihres Sounds zu filtrieren vermag und von unnötigem Schnickschnack befreit. 7,5 / 10
Line Up
Tommy Victor – Gitarre, Gesang
Jason Christopher – Bass
Griffin McCarthy – Schlagzeug
Tracklist
01. The Descent
02. State Of Emergency
03. Breaking Point
04. Non-Existence
05. Light Turns Black
06. Who Told Me
07. Obeisance
08. Disconnected
09. Compliant
10. Back (NYC)
11. Working Man (Rush Cover)
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