Prong – Age Of Defiance – Neue Talentprobe – EP Review

Prong – Age Of Defiance
Herkunft:
USA
Release:
29.11.2019
Label:
Steamhammer/SPV
Dauer:
19:23
Genre:
Crossover/Hardcore


Prong gehörten in den 1990ern, als der klassische Metal am Boden lag und Grunge die Musiklandschaft beherrschte, zu einer der erfolgreichsten Bands der Crossover Bewegung. Gewachsen aus Punk, Harcore und Thrash Metal, mit Zentrum in New York, stellten sie einen Gegenpol zur Seattle Szene dar. Weniger depressiv und selbstzerstörerisch als vielmehr agressiv und mit politischen Aussagen in den Texten stellten sich Bands wie D.R.I. oder Biohazard gegen das Establishment. Schon mit dem zweiten Album Beg To Differ konnte das Trio um das inzwischen einzig verbliebene Originalmitglied Tommy Victor einen kommerziell erfolgreichen Treffer landen. Prove You Wrong (1991) und vor allem Cleansing (1993) mit dem Megahit Snap Your Fingers, Snap Your Neck waren Meilensteine der Crossover Bewegung und Bands wie Metallica sagten Prong eine große Zukunft voraus. Trotz MTV Dauerrotation und Majordeal blieb der erhoffte große Erfolg aber aus. Rude Awakening (1996) wurde das vorerst letzte Album von Prong. Tommy Victor stieg bei Danzig ein, bevor eine Anstellung bei Ministry für einige Zeit seinen Lebensunterhalt sicherte, dazu kamen Arbeiten für Rob Zombie und Trent Reznor. Seit den 2000er Jahren ist die Band aber wieder aktiv, veröffentlicht regelmäßig Alben und tourt unermüdlich um den Globus.

Als Überbrückung zum nächsten Album kredenzt das wieder erstarkte Trio mit einem neuen Mann hinter den Kesseln den Fans jetzt eine EP mit zwei neuen Songs und drei Live-Mitschnitten, die im April 2015 im Berliner Huxleys Neue Welt aufgezeichnet wurden. Der Titeltrack Age of Defiance ist melodisch, mit einem eingängigen Refrain ausgestattet, groovt trotzdem hart und ist eine eher ungewöhnliche Prong Nummer. Dafür legt The End Of Sanity in punkto Härte eine Schippe drauf und ist mit den typischen Trademarks ausgestattet. Das Stück braucht sich hinter den Bandklassikern nicht zu verstecken! Tommy Victors rauchige Stimme und seine markanten Riffs sorgen ohnehin für einen hohen Wiedererkennungswert. Als Bonustracks stehen Rude Awakening vom gleichnamigen 1996er Opus, plus Another Worldly Device und Cut Rate vom 1994 Major-Album Cleansing als druckvolle Live-Versionen auf der EP und bieten mit den beiden neuen Talentproben genug Kaufanreiz, um die Wartezeit auf den nächsten vollständigen Gassenhauer zu überbrücken.

 


Mein Fazit:
Prong haben schon früh einen eigenen Sound mit hohem Wiedererkennungswert geschaffen und diesen auch in die beiden neuen Songs integriert. Für ihre aktuellen Release in Form der vorliegenden EP kann ich somit solide 7/10 Punkte vergeben. Altfans und neugierig gewordene Neueinsteiger dürfen sich Age Of Defiance auf den Einkaufszettel notieren.

Die EP erscheint als Digi CD-EP – 12” Vinyl-EP, orange mit schwarzen Schlieren, mit bedruckter Innenhülle.

Line Up:
Tommy Victor – Gitarre, Gesang
Jason Christopher– Bass
Aaron Rossi – Drums

Links:
Facebook Prong

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