Power Paladin – Nachgefragt bei Power Paladin – Interview

Das Debütalbum von Power Paladin hat in der Power Metal Szene für Aufsehen gesorgt und den Isländern viel weltweite Aufmerksamkeit beschert. Wir haben mit der Band über die Besonderheiten ihres Genres gesprochen. Außerdem erzählen uns die Musiker, wie Power Metal, Covid-19 und die Legende einer gewissen Prinzessin Zelda zusammenhängen.

You can find the original interview in English HERE.


Power Paladin-ArtworkMarkus (Soundmagnet.eu): Hallo und vielen Dank für das Interview. Euer erstes Album With The Magic Of Windfyre Steel wurde Anfang Januar veröffentlicht und größtenteils sehr positiv aufgenommen. Es hat auch Island auf die internationale Landkarte des Power Metal gebracht. Wie geht ihr mit der internationalen Resonanz um? Das ist definitiv eine neue Erfahrung für euch, oder?
Krilli (Bass): Die Resonanz war erstaunlich, und wir sind sehr dankbar. Wir hätten nie gedacht, dass das Album so gut ankommen würde, aber wir tragen es mit Fassung, denke ich.
Bjarni E. (Keyboard): Im Internet gab es einen ziemlichen Rummel, aber neben vielen Interviews, der Arbeit in den sozialen Medien und E-Mails ist alles relativ gleich geblieben. Die Live-Szene befindet sich im Moment wegen der Pandemie im Dauerfrost, so dass wir uns noch nicht damit auseinandersetzen mussten, aber man weiß ja nie, was passieren wird.

Im Reich der Fantasie

Markus: Das Album dreht sich um genretypische Fantasy-Themen. Was fasziniert euch so sehr an Fantasy-Welten voller Helden und Quests, dass ihr diesem Thema eure Musik gewidmet habt?
Krilli: Diese lyrischen Themen sind unserer Meinung nach ein wesentlicher Bestandteil des Power Metal. Power Metal ist fröhlich, überschwänglich und beflügelt den Geist und die Fantasie – Texte, die in der alltäglichen Welt verankert sind, passen einfach nicht. Es gibt eine kindliche Verspieltheit in diesem Genre, die wir sehr schätzen.

Power Metal macht Spaß, er ist erhebend, mitreißend, großartig und gewaltig.

Markus: Die Verbindung von Fantasy und Metal ist nicht wirklich neu, hat aber immer noch eine große und wachsende Fangemeinde. Was glaubt ihr, warum euer Genre auch im Jahr 2022 noch so relevant und beliebt ist?
Krilli: Power Metal macht Spaß, er ist erhebend, mitreißend, großartig und gewaltig. Diese Art von Musik, die dem Hörer ein gutes Gefühl gibt, ist unserer Meinung nach immer relevant.
Ingi (Gitarre): Ich finde, das ist heute besonders wichtig. Wir stecken nun schon seit zwei Jahren in dieser Pandemie fest, was eine ziemlich deprimierende Situation ist – und ich habe das Gefühl, dass die Menschen, mich eingeschlossen, vielleicht nach irgendeiner Art von Eskapismus suchen. Unbeschwerter, auf Fantasy basierender Power Metal hilft mir immer, mich besser zu fühlen!

Wir alle sind auf die eine oder andere Weise in Fantasy und spekulative Fiktion eingetaucht, durch Literatur, Spiele und Filme.

Markus: Welche Franchises und Geschichten inspirieren euch inhaltlich am meisten? Und welche Bands seht ihr als eure größten musikalischen Einflüsse?
Krilli: Wir alle sind auf die eine oder andere Weise in Fantasy und spekulative Fiktion eingetaucht, durch Literatur, Spiele und Filme. Unser Song Way of Kings ist zum Beispiel nach dem gleichnamigen High-Fantasy-Roman von Brandon Sanderson benannt.
Musikalisch sind unsere größten Einflüsse die Power Metal Bands der 1990er und frühen 2000er Jahre – Bands wie Blind Guardian, Helloween, Edguy, Avantasia, Rhapsody, Hammerfall, und so weiter.

Markus: Ihr scheint eine besondere Leidenschaft für The Legend of Zelda zu haben, wie man vor allem in dem Song Righteous Fury hören kann. Ich bin auch ein großer Fan dieser Spiele, ich liebe besonders Link’s Awakening, Ocarina of Time und Majoras Mask. Welcher Teil ist euer Lieblingsabenteuer und was verbindet ihr mit diesen Spielen?
Atli (Gesang): Ocarina of Time wird immer einen besonderen Platz in meinem Herzen haben. Die neueste Ergänzung Breath of the Wild ist ebenfalls ein fantastisches Spiel. Die Zelda-Spiele schaffen es wirklich, eine besondere Art von Magie und Abenteuer hervorzurufen, und außerdem ist Link einfach so verdammt cool!

Markus: Im Internet kann jeder seine Meinung äußern, was oft in Gemecker und sogar offenen Beleidigungen endet. Was würdet ihr Leuten sagen, die Fantasy als Beschäftigung für Kinder und weltfremde Nerds belächeln?
Krilli: Der Verlust der kindlichen Fähigkeit, zu spielen und sich an den Dingen um ihrer selbst willen zu erfreuen, ist ungeheuer traurig.

Heroische Zukunftspläne

Markus: Nach dem ersten Album wäre es eigentlich an der Zeit, auf Tour zu gehen. Das ist im Moment nicht so gut möglich. Habt ihr trotzdem Pläne, nach Deutschland oder Österreich zu kommen, sobald Covid es zulässt?
Krilli: Obwohl noch nichts in Stein gemeißelt ist, blicken wir in die Zukunft und werden hoffentlich so bald wie möglich auf dem europäischen Festland spielen!

Markus: Danke für das Interview. Die letzten Worte gehören euch.
Krilli: An alle, die in den letzten Wochen unsere Musik gehört und genossen haben, möchten wir möchten wir einfach Danke sagen. Die Resonanz war extrem erfreulich. Als wir dieses Album aufnahmen, hatten wir kein anderes Ziel, als ein Album zu machen, das uns selbst gefallen würde, und es ist eine große Freude und Ehre, dass es auch so vielen anderen Menschen gefallen hat.


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