Portrait – At One With None – Album Review

Portrait – At One With None
Herkunft:
Schweden
Release:
03.09.2021
Label: Metal Blade Records
Dauer:
52:52
Genre:
Heavy Metal


Foto Credit: Stefan Johansson

Portrait aus Schweden sind zurück, mit ihrem starken neuen Album At One With None.
Begonnen mit dem Songwriting haben sie übrigens bereits 2019, die Aufnahmen starteten dann 2020. Lyrisch dreht sich alles um Spiritualität in all ihren verschiedenen Formen.

Das Album beginnt direkt mit dem Titeltrack At One With None, der zunächst von akustischen Gitarren-Klängen eröffnet wird, bevor sägende Gitarrenriffs und Per Lengstedts markanter Gesang einsetzen. Dass hier King Diamond Pate für den Wechselgesang zwischen tiefen Tönen und Falsett Pate stand, ist nach wie vor nicht von der Hand zu weisen, aber das dürfte auch jedem Portrait Fan bekannt sein. Ich für meinen Teil höre zudem auch noch ein wenig Kai Hansen durchschimmern. Die Gitarrensoli sind von allererster Güte, das Drumming treibend aber abwechslungsreich, und der warme analoge Sound, der weder zu oldschoolig noch zu modern klingt, gefällt mir ebenfalls sehr. Starker Opener!

Dramatik und Atmosphäre

Curtains (The Dumb Supper) legt mit extrem eingängigen und einfach geilen Twin-Guitars los. Rhythmisch punktet der Song mit fetten Riffs, galoppierenden Bass-Linien und hämmernden Schlagzeugparts. Die dramatischen Vocals verleihen dem Song eine besondere Eindringlichkeit, die einen tiefer in dieses spannende Album eintauchen lässt. Einen Eindruck kann man sich HIER verschaffen.

Phantom Fathomer heißt das nächste Stück, das mit ungewöhnlichem Rhythmus und tollen Gitarrenparts, die ein wenig an Maiden erinnern, eröffnet wird. Griffige Midtempo-Riffs und melancholischer Gesang tragen diesen Song, gerade der epische Refrain geht unter die Haut. Auch das Solo ist wieder nicht von schlechten Eltern, ein wirklich gelungener Track! Zum Video geht es HIER.

Auf He Who Stands mischen Portrait wieder akustische Gitarren mit verzerrten Riffs, der Gesang ist anfangs bedrohlich tief, und es trieft nur so vor spannender Atmosphäre. Die hohen Falsett-Vocals fehlen aber ebenfalls nicht und sind einfach nur extrem geil platziert. Im Mittelteil kommen nach einer Akustikpassage auch Growls zum Einsatz, was den Song um eine weitere spannende Facette erweitert, großartig!

Zeitlose Heavy Metal Hymnen

Glockengeläut und Akustikgitarren leiten Ashen ein, den längsten Song der Platte, bevor eine hymnische Gitarrenmelodie und schwere Akkorde schließlich in einen der geilsten Riff/Melodie-Parts des Albums übergehen. Dieser Song hat alles: eingängiges Riffing, traumhafte Melodien und wirklich gelungene Gesangsparts, die perfekt zur Gesamtdramaturgie des Stücks passen. Für mich das Highlight des Albums!

A Murder Of Crows startet mit einer abgefahrenen proggigen Gitarrenpassage, danach folgt ein treibender Power-Metal-Rhythmus und sirenenhafte Vocals. Dieser Song geht einfach nur gut nach vorne, hat einen Hammer-Refrain, elegische Soli und erinnert an die klassischen King Diamond Hits.

Energieschub für Headbanger

Hämmernde Drums im Stakkato und tolle Twin-Guitars greifen in Shadowless die Energie und Geschwindigkeit des Vorgängers auf. Pers Gesang zeigt sich von einer weiteren starken Seite, kraftvoll und charismatisch gesungene Vocals, die auch ohne Falsett einfach mitreißen und Gänsehaut erzeugen. Wie ein roter Faden zieht sich auch die exquisite Gitarrenarbeit von Christian Lindell durch diesen Song, ein Traum!

The Gallows Crossing
bildet schließlich den Abschluss eines hervorragenden Albums. Akustisch untermalt zeigt Lengstedt hier noch einmal seine ganze stimmliche Bandbreite, von dunkel-tiefem Gesang bis hin zu kräftigen Höhen, wirklich beeindruckend.
Danach folgt ein lupenreiner Iron Maiden Part, der Gesang alterniert zwischen 1980er Bruce Dickinson und dem King, und die Riffs animieren direkt jeden Nackenmuskel zum Headbangen. Ein toller, energetischer Abschluss!


Fazit
Portrait haben mit At One With None ein wirklich großartiges Stück zeitlos-klassischen Heavy Metals geschmiedet, dass abwechslungsreich und spannend dargeboten wird, und für jeden überzeugten Headbanger ein direkter Pflichtkauf sein sollte! Von mir gibt’s dafür 9 / 10

Line Up
Per Lengstedt – Gesang
Christian Lindell – Gitarren
Fredrik Petersson – Bass
Anders Persson – Schlagzeug

Tracklist
01. At One With None
02. Curtains (The dumb supper)
03.
Phantom Fathomer
04.
He Who Stands
05.
Ashen
06.
A Murder Of Crows
07.
Shadowless
08.
The Gallow’s Crossing

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