Plaguestorm – Purifying Fire – Album Review

Plaguestorm – Purifying Fire
Herkunft:
Buenos Aires / Argentinien
Release:
04.06.2021
Label: Noble Demon
Dauer:
59:38
Genre:
Melodic Death Metal / Progressive Metal


Foto Credit: Pamela Pastor

Bei extremem Metal aus Südamerika müssen die Ohren immer gespitzt sein. In den letzten Jahren kam so manch ungeschliffener Diamant vom Kontingent der Kontraste und Gegensätze.

Diesmal begeben wir uns nach Buenos Aires in Argentinien. Dort lebt Sebastián Pastor und hat 2014 ein Soloprojekt namens Plaguestorm ins Leben gerufen. Sein erster Longplayer Mother of Plagues flog 2019 komplett unter meinem Radar. Allerdings hatte der Protagonist mit Mikael Sehlin, Sänger von Engel, einen namhaften Kollkegen am Mikro. Mit neuem Label, Noble Demon, im Gepäck, gleichem Sänger und interessanten Gastgitarristen, hofft der Argentinier mit Purifying Fire seinen kreativen, melodischen Death Metal einer breiteren Masse vorzustellen.

Swanös Erbe?

Die Wahl, Mikael Sehlin als Gastsänger mitwirken zu lassen, ist wirklich vorzüglich gewesen. Seine Art zu singen, passt wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge. Seine variantenreiche, kraftvolle Stimme gibt dem sehr ausgefeilten Songwriting den letzten Schliff. Er beherrscht sowohl abwechslungsreiche Growls, als auch einen energievollen Klargesang.

Insbesondere bei den progressiv klingenden Tracks Never Learn, der schon leichte Evergrey Züge hat und dem epischen Finaltrack Burning Paradise, kommen seine Sangeskünste hervorragend zur Geltung. Letzt genannter Song könnte auch gut und gerne aus der Feder Dan Swanös stammen.

Emotional im Namen der Natur

Wo wir schon beim Großmeister des melodischen Death Metals sind. Diesen hat sich Sebastián hörbar zum Vorbild genommen. Das Album strotzt nur so vor musikalischen Huldigungen von alten In Flames und Edge of Sanity. Die orchestralen Arrangements sind clever im Hintergrund inszeniert und wirken nicht deplaziert. In einem melodischen Song wie Purifying Fire, gehören sie einfach dazu um das Zusammenspiel zwischen Aggressivität und Schönheit darzustellen. Ein sehr emotionaler Song mit viel Potential.

Mal hart, mal zart

Spannend ist auch das Konzept hinter dem Album. Es handelt davon wie die Evolution des Menschen zur Bedrohung der Natur wird. In manchen Songs hört man die Wut von Sebastián förmlich raus.

In You Against the World lässt er eine Menge an Killerriffs raus. Eine astreine Melodic Death Metal Nummer zum Rangeln und der brutalste Song der Scheibe. Auch die ruhigen Momente kommen nicht zu kurz. Farewell  ist ein sehr nachdenklicher, persönlicher Song, den Sehlin sehr gut interpretiert. Darüber hinaus ist die Produktion überraschend satt und daß es sich um einen Drum Computer handelt, ist so gut wie gar nicht bemerkbar. Gut gemacht, Sebastián!


Fazit
Insgesamt ist Purifying Fire ein Quell an Abwechslungsreichtum und Kreativität. Plaguestorm kleidet altbewerten Melodic Death Metal Sound in ein emotionales Gewand aus starken Riffs und exzellenten Solis. Definitiv eine Überraschung des Jahres, welches eine respektable 8,5 / 10 bedeutet.


Line Up
Sebastián Pastor – Gitarre, Bass, Keyboard, orchestrale Arrangements, Drums Comp.
Gastmusiker
Mikael Sehlin – Gesang
Diego Martínez – Gitarren Solo/Song 02., 03., 06., 07., 08., 09.
Pablo Román Gitarren Solo/Song 01., 04., 05., 09.

Tracklist

01. Evolution Towards the Edge
02. Back to Zero
03. Purifying Fire
04. Never Learn
05. You Against the World
06. Close to Nowhere
07. No Farewell
08. Blind and Weak
09. Burning Paradise
Bonus Track
Purifying Fire (Orchestrated Version)

Links
Bandcamp Plaguestorm 
Facebook Plaguestorm


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