Pinhead – Egomessiah – Album Review
Pinhead – Egomessiah
Herkunft: Deutschland
Release: 31.01.2025
Label: NoCut
Dauer: 01:05:02
Genre: Progressive Metal / Avantgarde Metalcore
Ein neues Jahr kann mit einem neuen Output der deutschen Art Metalcore Instanz The Hirsch Effekt ja eigentlich nur gut beginnen. Wobei in diesem Fall das Ganze personell zu einem Drittel zutrifft, denn Ilja John Lappin veröffentlicht als Pinhead sein Solodebüt Egomessiah und entfernt sich dabei musikalisch weit von seiner Stammband.
Aber eines nach dem anderen. In der Tat haben wir es hier mit einem sehr persönlichen Werk zu tun, angefangen bei der Namenswahl des Projektes. Offensichtlich fasziniert Lappin die moralische Ambiguität des namensgebenden Höllenpriesters des Kultfilms Hellraiser. Musikalisch findet sich dieses im ständigen Wechsel zwischen gesungenen, hochmelodischen Passagen und screamigem Metalcore, wie ihn auch auch die Hirsch Effektler auszeichnen. Im Gegensatz zu denen bietet Lappin auf seinem Solowerk die Texte in englischer Sprache.
Stilistisch ist Egomessiah breit aufgestellt. Neben den genannten Genre wagt Lappin Ausflüge in Gothic und Industrial Bereiche. Und auch Richtung Post Metal, denn atmosphärisch gibt das der zweite Song des Album Violetor her, ein Song über Abschluss, Neuanfang und dem eigenen Zurechtfinden. Das HIER gezeigte Video verpackt das ganze in düstere und geschmackvolle Bilder. Zudem ist der Song sehr zugänglich und zeigt die persönliche Seite des Album gut auf.
Vielschichtige musikalische Persona
Thematisch ist der Selbstfindungsansatz nicht allzu originell, dennoch hebt sich Egomessiah auf vielfältige Art und Weise ab. Musikalisch ist das hier natürlich Königsklasse, das war auch nicht anders zu erwarten.
Fans von The Hirsch Effekt kommen natürlich auf ihre Kosten, auch wenn Egomessiah lyrisch deutlich introvertierter und auch musikalisch nicht so sperrig daher kommt, wie die zweite Kostprobe I I I HIER aufzeigt und wo nochmal eine andere Seite der vielschichtigen Persona aufgezeigt wird, die Pinhead den Eindruck eines mit reichhaltigen Stilmitteln und Einflüssen gespicktes Soloprojektes verleiht, das unverkennbar Teil der The Hirsch Effekt Familie ist, aber unbedingt und hörbar mit eigenen Einflüssen.
Fazit
Dem Multiinstrumentalisten Lappin ist als Pinhead ein wahrhaft großes Werk gelungen, das lyrisch und musikalisch eigenes Terrain beackert. Dabei aber durchaus wieder erkennbar aufzeigt, wer in Egomessiah der Herr im Hause ist. Eine unbedingte Empfehlung daher. 9 / 10
Line Up
Ilja John Lappin
Florian Fleischer – Gitarre
Marc Moorbius Andrejkovitz – Bass
Simon Schröder – Schlagzeug
Tracklist
01. Lapse
02. Violetor
03. Absurdist
04. In Recent Times
05. I I I
06. Used Future
07. Counterfate
08. Serene Day
09. Lonefall
10. Transition
11. Stigmatizer
12. Lesser Lights
Links
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Webseite Pinhead
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