Pharaoh – The Powers That Be – Album Review

Pharaoh – The Powers That Be
Herkunft:
Pennsylvania / USA
Release:
18.06.2021
Label: Cruz Del Sur Music
Dauer:
44:33
Genre:
US Metal / Power Metal


Bei manchen Bands liegen so viele Jahre zwischen den Veröffentlichungen, dass man glaubt, da kommt nichts mehr. So traf es mich wie ein Schlag, als die Ankündigung für The Powers That Be, neun Jahre nach dem letzten Release Bury The Light, um die Ecke bog.

Bedeutet ein langer Zeitraum auch Veränderung?

Das kann man im Falle von Pharaoh nicht sagen, denn sowohl das Line-Up als auch der Sound sind zu hundert Prozent konstant geblieben, wenn auch Tim Aymar Stimme einen Ticken rauer und tiefer erscheint.

Schon ab den ersten Tönen von The Powers That Be ist klar, dass keiner der alten Fans enttäuscht sein dürfte. Zwar erzeugt der Titeltrack nicht sofort einen Ohrwurm, strotzt aber vor Energie und genialer Gitarrenarbeit in Verbindung mit einer perfekten Rhythmusfraktion.

Eingängiger ist das folgende Will we rise. Trotz dem es recht flott daher kommt, prägt sich der Refrain gut ein und erweckt ein warmes, vertrautes Gefühl im Bauch.

Nach einem abwechslungsreichen, akustischen Zwischenhappen namens Waiting to drown, kommt das vorwärts marschierende und im Refrain episch angelegte Lost in the waves. Der Track wurde nicht ohne Grund als erstes Lebenszeichen ausgekoppelt, ist pures Gold und HIER anzuhören.

Auf dem Weg zur Hölle – mit nur kleinen Überraschungen

Das fast perfekte Lost in the waves kann man kaum noch toppen. Doch Pharaoh versuchen es mit einer Schippe drauf bei Ride us to hell. Nicht schlecht der Track – man sieht die Finger über die Saiten flitzen und trotzdem wäre in meinen Ohren mit weniger Speed hier mehr Platz zugunsten der Musik gewesen.

Das Spezielle an When the world was mine ist für mich nicht der sanfte, akustische Anfang oder der kraftvolle Mittelteil, sondern das gelungene kurze Basssolo, welches viel zu schnell wieder von der Gitarre abgelöst wird. Diese kleinen Überraschungen sind es, die Abwechslung bringen und musikalisch den Unterschied zur Masse der Veröffentlichungen für mich ausmachen.

Leider folgt mit dem sich anschließenden Freedom ein für das Album untypisches, aber sehr eingängiges Stück, dass mir persönlich zu trivial im Refrain erscheint. Da muss jeder Hörer selber entscheiden, ob diese Stück, musikalisch angesiedelt zwischen Running Wild und High Spirits, eine wirkliche Bereicherung für ein Album von Pharaoh ist. Ich bin jedenfalls am meisten von der unschlagbar geilen Basslinie angetan.

Der große Happen …

… folgt mit dem längsten, fast sieben minütigen Stück des Albums namens Dying sun.
Nachdem sich der Song über eine Minute aufbaut, zieht die Band alle Register von getragenen, über schnelle bis hin zu ruhigen Passagen. Es wird eine wunderbare Welt kreiert, in die man nicht gleich beim ersten Hören begreift, der man sich aber nach mehrmaligen Lauschen einfach nicht mehr entziehen kann.

Final endet alles mit mit dem guten und für das Album typischen Track I can hear them, welches es HIER zum Anhören gibt. Für mich nicht der beste Track als zweite Auskopplung, ich hätte da gerne Will we rise oder Dying sun gehabt, aber das ist eine Entscheidung der Band und jeder der das Album sein Eigen nennt, darf ab jetzt seinem Herzen folgen.


Fazit
The Power That Be
wird allen Fans von Pharaoh ein zufriedenes Lächeln ins Gesicht zaubern. Bleibt zu hoffen, dass die Band uns nicht wieder neun Jahre warten lässt. Bis dahin höre ich die A-Seite des Albums in Dauerschleife und gebe für das Gesamtwerk 7,5 / 10.

Line Up
Tim Aymar – Gesang
Chris Kerns – Bass
Matt Johnsen – Gitarre
Chris Black – Schlagzeug

Tracklist
01. The Powers That Be
02. Will We Rise
03. Waiting to Drown
04. Lost in the Waves
05. Ride Us to Hell
06. When the World Was Mine
07. Freedom
08. Dying Sun
09. I Can Hear Them

Links
Facebook Pharaoh
Webseite Pharaoh


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