Party.San Metal Open Air 2024 – Schlotheim – Tag 1 – Festival Review

Party.San Metal Open Air, Schlotheim, Flugplatz Obermehler – Tag 1
Ticket:
139,- VVK, 150,- AK
Genre:
Death Metal / Black Metal


Wie jeden August seit beinahe 30 Jahren ruft die Mutter aller Extreme Metal Festivals seine treuen Anhänger zu sich nach Schlotheim ins schöne Thüringen. Die Rede ist natürlich vom altehrwürdigen Party.San Metal Open Air. Nach etwa siebenstündiger Autofahrt kamen wir am Mittwoch gegen 20 Uhr am Festivalgelände an, wo der größte Ansturm wohl schon vorbei gewesen sein dürfte, denn der Einlass ging relativ zügig. Nach kurzer Suche nach unserem Zeltplatz und dazugehörigen Zeltaufbau gings dann auch schon ans erste Festivalbier um die Vorfreude auf Tag 1 noch weiter zu steigern.

Aufwärmen ist was für die Anderen

Und dieser erste Tag hatte es bereits in sich. Die Jungs von Bastard Grave durften die Main Stage eröffnen und machten gleich klar, was hier die nächsten drei Tage los sein wird. Mit ordentlich Druck und Geballer kann so ein Festival beginnen. Und auch die nachfolgenden Broken Hope standen dem in Nichts nach. Im Anschluss gings düsterer weiter, denn Horresque eröffneten die Tent Stage und auch hier wurde stimmungsmäßig ein Feuerwerk abgefackelt. Zwischendurch zur Erfrischung ein Bier an der sehr effizient arbeitenden Bar um unfassbar günstige vier Euro geholt und direkt wieder zurück zur Main Stage wo mit Eternal Champion tatsächlich so etwas wie ein Stilbruch stattfand. Einerseits will die Band mit ihrem eher klassischen Heavy Metal so gar nicht ins restliche Line Up passen, andererseits sticht sie genau deswegen heraus und so ein bisschen Abwechslung tut dem Festival tatsächlich gut.

Auch die kleinen spielen groß auf

Das Party.San rühmt sich ja durchaus damit, dass es auch jungen, aufstrebenden und noch eher unbekannteren Bands die Chance gibt, auch mal Festival Luft zu schnuppern. Dies trifft etwa auf Imha Tarikat, Rope Sect oder Wilt zu, die sich ansonsten wohl eher im Underground aufhalten aber hier die Chance hatten das gut gefüllte Zelt zu rocken. Und alle taten dies mit Erfolg. Aber gegen Ende des Abends wurden auch auf der kleinen Bühne Kaliber aufgefahren, die nicht nur bereits Festival- sondern auch durchaus Headliner Erfahrungen mitbrachten. So waren die mir vorher tatsächlich unbekannten Ritual Death aus Norwegen für mich eine der großen Überraschungen des Festivals während man bei Schammasch, die das Line Up auf der Tent Stage abschlossen inzwischen zumindest grob weiß was man bekommt und dass man sich jedes mal wieder darauf freuen kann.

Auf der Mainstage hingegen wurde den ganzen Tag nur mit großem Kaliber geschossen. So lieferten Vltimas eine beeindruckende Show ab ehe Sadus mit technischen Problemen zu kämpfen hatten, die eine knappe halbe Stunde Zeitverzögerung mit sich brachten. Der großartigen Stimmung im Publikum tat dies aber keinen Abbruch und so warteten alle geduldig darauf, dass die Band anfing (was will man in dieser Situation auch anderes machen). Das warten hat sich aber gelohnt, denn Sadus rissen ebenfalls alles nieder was sich ihnen in den Weg zu stellen vermochte und feuerten einen Klassiker nach dem anderen ab.

Nachdem hier ordentlich vorgelegt wurde durften The Black Dahlia Murder ran. Die durfte ich zuletzt 2018 und somit noch nicht mit Brian Eschbach am Mikrofon sehen. Und auch wenn hier auf extrem hohen Niveau gejammert wird. Das war wohl mein Lowlight des ersten Tages. Auch wenn die Instrumentalisten wie erwartet das Festival niedermähten, bewegt sich die Bühnenpräsenz des Sängers immer irgendwo zwischen nicht vorhanden und eher unbeholfen über die Bühne spazierend. Das war schonmal besser.

Unverschämt guter Abschluss

Nach einer kurzen Pause, in der man auch mal die örtlichen Fressstände ausspähen konnte – die preislich weit unter und qualitativ weit über den üblichen Festivalstandards sind – kamen dann aber die richtig dicken Brummer auf die Bühne. Angefangen mit Darkened Nocturn Slaughtercult deren gefühlt 1,50 Meter kleine Sängerin wirkt wie ein zwei Meter Schrank sobald sie ins Mikro brüllt weiter zu Terrorizer, bei denen am prall gefüllten Infield kein Stein auf dem anderen blieb ehe Abbath mit seinem Immortal Set den ersten Tag abschließen durfte und vermutlich die Show seines Lebens spielte. Auch wenn noch zwei Berichte für die weiteren Tage kommen, kann an dieser Stelle schon soweit gespoilert werden: Abbath war wohl das absolute Highlight des gesamten Festivals. In einem total hochkarätigen Line Up stach die Show wohl nochmal eindeutig heraus. Und so konnte man sich nach dem erfolgreichen ersten Tag äußerst zufrieden auf den Campingplatz zurückziehen.


Außerdem auf Soundmagnet.eu
Album Review – Abbath – Dread Reaver

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