Panzerfaust – The Suns of Perdition IV: To Shadow of Zion – Album Review

Panzerfaust – The Suns of Perdition IV: To Shadow of Zion
Herkunft: Kanada
Release: 22.11.2024
Label: Eisenwald Records
Dauer: 45:53
Genre: Black Metal


Foto Credit Samantha Carcasoleaö

Das Ende ist nah! Nicht ganz, ich rede hier nur von der Album Ära der The Suns of Perdition-Tetralogie. Was 2019 mit einem mächtigen ersten Teil begonnen hat, zieht 2024 einen dicken Schlussstrich. Getrost kann man hier von einen glorreichen Geniestreich der Kanadier sprechen. Es gibt nur wenige Black Metal Band, die sich so produktiv und kreativ einer ganzen Reihe gewidmet haben. Vor allem wenn man bedenkt, dass es eigentlich geplant war nur ein Doppelalbum zum machen. Ich persönlich bevorzuge den starken ersten Teil, da hier das volle Potential von Panzerfaust ausgeschöpft wird. Nach einer Gewöhnungsphase an den dritten Teil, war die Neugier für den letzten Teil schon sehr groß. To Shadow of Zion kam, sah und siegte!

Ooohhh Kaanaaada….

Auch wenn es vielleicht die Jungs aus Ontario nicht gerne möchten, für mich ist der vierte Teil eine logische Fortsetzung vom über alles stehenden ersten Teil. Hier übernimmt wieder das Chaos und die Wucht das Kommando. Aus den Songs trieft förmlich eine schwarze Suppe aus infernalischen Black Metal, hypnotisch-orientalische Klängen und einer greifbar dichten Atmosphäre. Erwischt einen dieser Morast, so zieht er dich unweigerlich in seinen Bann.

Im Schatten des Berges

Insbesondere möchte ich hier die letzten beiden Songs Occam´s Fucking Razor und den Titeltrack To Shadow Zion (No Sanctuary) über den vormals grünen Klee, jetzt mit einer schwarzen Masse überzogen, loben. Sie stehen genau für das, was diese Truppe aus Nordamerika und die ganze Album-Reihe ausmacht: Energiegeladener Black Metal, der sich von der großen Masse abhebt und mit einem eigenständigen Sound ein sattes Alleinstellungsmerkmal in den Boden rammt. Was bleibt sind zwei monumentale Songs, die eine fantastische Album Reihe nicht besser enden lassen können.

Black Metal der einfach mehr ist

Natürlich müssen auch die restlichen drei Tracks der Platte genannt werden, weil genau die Gesamtheit dieser Schöpfung einen packt. Es beginnt mit dem heftigen The Hesychasm Unchaine, welches die typischen Bandtrademarks aufweist, klirrende Riffs, komplexe Harmonien und übermenschliches Schlagzeugsalven. Wenn das Ding mehrmals hintereinander gehört wird, fühlt es sich wie eine Achterbahnfahrt im tiefsten inneren der Erde an. Intensiv und….ach…nochmaall!!

Willkommen zum Weltuntergang

When Even The Ground is Hostile folgt auch diese Highspeedfahrt und sagt gleich, hey, wie wärs mit einem 10-fachen Looping. Man versucht Luft zu holen, aber die mächtigen Drums, die genialen Growls und Shouts von Goliath und Brock, das teils psychedelischen Gitarrenspiel, lassen es nicht so. Dieser Song zieht dich tief in Abgrund und spuckt dich im späten Moment wieder aus. Endlich ein kleines Päuschen The Damascene Conversions ist ein kleiner verspielter Black-Doom Hassbatzen, wo ich mich frage: Wieviel Wut kann man in sich tragen und trotzdem so kreativ sein? Großes Musikkino!

Faszinierend ist für mich, wie Brock und Co das Thema im Schatten des Zions angehen und viel mit orientalische-fernöstliche Klängen und Klostergesängen arbeiten. So kann der Zuhörer sich ein Bild vom Endzeitszenario ausmalen: Wer ist der Schuldige, sind Heilige heilig, zerstört die Gier nach Macht den Planeten? Den Soundtrack liefern definitiv Panzerfaust!


Fazit
Mit The Suns of Perdition IV: To Shadow of Zion haben die Kanadier es geschafft, nochmal The Suns I: War, Horrid War zu toppen. Für mich zählt dieses Werk sogar zu den besten Black Metal Album des Jahres. Hier handelt es sich um schwarze Musikkunst, mit dem Ziel sich von der großen Masse abzuheben und das verlangt von mir eine 9,5 / 10

9,5

Line Up
Brock Van Dijk – Gesang, Gitarre
Thomas Gervais – Bass
Goliath – Gesang
Alexander Kartashov – Schlagzeug

Tracklist
01. The Hesychasm Unchained
02. When Even The Ground is Hostile 
03. The Damascene Conversions 
04. Occam’s Fucking Razor 
05. To Shadow Zion (No Sanctuary)

Links
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