Osyron – Foundations – Album Review
Osyron – Foundations
Herkunft: Calgary / Kanada
Release: 10.07.20
Label: SAOL / The Orchard
Dauer: 28:41
Genre: Heavy Prog Metal
Mit Foundations steht das neuste Album der kanadischen Band Osyron in den Startlöchern und wartet darauf, euch mit epischen Riffwänden zu überrollen. Mit einem unheimlich harmonischen Mix aus Speed-Metal, Symphonic Metal und einer guten Portion Progressive konnten sie bereits mit dem vorangegangenen Album Kingsbane besonders die europäische Metal-Szene von sich überzeugen. Einleuchtend, denn wenn man den epischen Melodien der Band das erste Mal gegenübersteht, möchte man meinen, sie kämen aus den nördlichen Gefilden Europas.
Mit Foundations nehmen Osyron uns auf einen Kurs durch die kanadische Geschichte. Sie spielen über die kanadische Identität, die Kolonisierung des Landes, aber auch die Misshandlung der Einheimischen bis hin zur Verwickelung in globale Konflikte. Es handelt sich bei der Scheibe zwar keineswegs um ein Konzept-Album, dennoch bleibt die Thematik durchweg präsent.
So stimmt bereits der Opener The Cross mit Trommeln, einer epischen Riffwand und Kampfgeschrei wunderbar auf das Album samt seinem Hintergrund ein. Schon zu Beginn wird man vom eindringlichen Tempo abgeholt und man spürt die Einflüsse aus den frühen Speed-Metal-Wurzeln der Band. Spätestens im Refrain kommen aber auch Fans von Nightwish und Dream Theater auf ihre Kosten. Ähnlich zügig und kraftvoll geht es im Anschluss mit Ignite – zu welchem ihr das Video auch HIER sehen könnt – weiter. Dieser schnelle Titel wird zusätzlich mit einer feinen Prise Power-Metal gewürzt, was sehr stimmig mit dem Symphonic-Part in der Mitte harmoniert.
Deutlich ruhiger geht es hingegen in der folgenden Power-Ballade Battle of the Thames zu. Besonders kraftvoll sticht hier Reed mit seiner angenehmen Bariton-Stimme hervor, welche unterstützt durch die melodische Begleitung zur gleichen epischen Breite heranreift und locker mit den Riffs aus den vorigen Titeln mithalten kann. Besonders hier hat man den Eindruck, eher einer gewissen finnischen Symphonic-Metalband zu lauschen. Zum Ende wird das Lied noch ergänzt durch ein großartiges Solo und einem druckvollen Abschluss. Definitiv ein Titel, der sich später in meiner Playlist wiederfinden wird.
Nach diesem nachdenklichen Intermezzo fährt The Ones Below wieder rockig und geladen auf. Gerade in diesem Titel erkennt man den besonderen Stil, den Osyron ausmacht. Es ist eine gekonnte Mischung aus Heavy und Symphonic Metal mit ordentlich Druck und Tempo, vereint mit spielerischen Experimenten aus dem Progressive und lässt sich kurzum schwierig in nur ein Genre zusammenfassen.
Einen stimmungsvollen Abschluss des Albums bietet der fast zehnminütige Titelgeber Foundations. In ihm vereint Osyron nochmals alle Qualitäten der vorangegangenen Titel. Er bietet sowohl harte Riffs als auch gute Soli, schwankt zwischen hartem Scream und zurückhaltendem Gesang. Somit ist er ausgeglichen arrangiert, wirkt jedoch zum Ende hin etwas langatmig.
Fazit
Ein kraftvolles und abwechslungsreiches Album mit vielen Stärken in Melodie und Gesang. Die kurzweilige musikalische Geschichtsstunde weiß zu unterhalten und besonders in der Mitte mit Battle of the Thames durch kreative Melodien und dem angenehmen Gesang Reeds von sich zu überzeugen. Sichere 8,5 / 10 auf der Skala.
Line Up
Krzysztof Stalmach – Gitarre
Cody Anstey – Schlagzeug
Bobby Harley – Gitarre
Reed – Gesang
Tyler Corbett – Bass
Tracklist
01.The Cross
02.Ignite
03.Battle of the Thames
04.The Ones Below
05.Foundations
Links
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Webseite Osyron