Opus Irae – Into The Endless Night – Album Review

Opus Irae – Into The Endless Night
Herkunft: Deutschland
Release: 15.11.2024
Label: Endtime Productions
Dauer: 42:18
Genre: Symphonic Black Metal


OPUS IRAE Promotional Image 1Melodischer oder sinfonischer Black Metal ist für viele Metalheads die „Einstiegsdroge“ in die Welt der harten Klänge. Dieses Genre nur als eine Art Übergangslösung zu sehen, wird ihm aber trotzdem nicht gerecht. Denn dafür gibt es viel zu viele hochklassige Bands, die schöne Melodien mit schwarzmetallischer Raserei zu verbinden wissen.

Opus Irae aus Baden-Württemberg schicken sich nun an, mit ihrem ersten Album Into The Endless Night in dieser Welt der sinfonischen Dunkelheit mitzumischen. Die Band besteht offiziell seit 13 Jahren, somit hat sie sich für ihr Vollzeit-Debüt offensichtlich viel Zeit gelassen – gilt „Gut Ding braucht Weile“ also auch für deren Trip in die endlose Nacht?

Kunterschwarze Vielfalt

Opus Irae ist jedenfalls anzuhören, dass sie sich schon länger mit ihren Instrumenten und der Kunst des Songwritings beschäftigen. Der Opener The Burden of Man versetzt seine Hörer beispielsweise zurück in eine Zeit, in der Musik irgendwie organischer klang, als heutige Hochglanz-Produktionen es vermögen. Sprich: Referenzen zu alten Graveworm, aber auch Dimmu Borgir werden erkennbar.

Die zu vermittelnde Emotion steht dabei im Vordergrund und bewahrt die Band davor, zu „verkopft“ zu klingen. Das bedeutet nicht, dass Opus Irae keine komplexen Song-Strukturen inklusive Spannungsbögen erschaffen können – das tun sie beispielsweise in The Vision Of Resurrecting Flesh sehr wohl. Allerdings sind die einzelnen Passagen in den Liedern meist in sich abgeschlossen, aber sie reihen sich nicht einfach aneinander wie Legosteine, sondern sie gehen nahtlos ineinander über und vermögen dadurch, auf mehreren Gefühlsebenen zu funktionieren.

Puzzle für Metalheads

Insgesamt merkt man dem Album stark den Versuch an, Melodielastiges Songwriting, nordisch anmutende Raserei und sinfonische Klangelemente möglichst oft miteinander zu verbinden. Das gelingt ganz gut, wobei die harten Wechsel zwischen Metal und Sinfonik geradezu den Reiz der Musik ausmachen.

Ausladende, pompöse Songs wie Lament und melodisch-aggressive Stücke wie Light Of The Morningstar mit seinen Vibes aus den frühen 2000er Jahren stehen sich, streng genommen, diametral gegenüber. Aber, und das ist der entscheidende Punkt: Sie ergänzen sich wie die Stücke eines Puzzles, die nur in Kombination das grosse Gesamtbild sichtbar machen. Apropos Bild: Das Artwork stammt von Kristian ”Necrolord” Wåhlin, der unter anderem bereits für Dissection und Emperor gearbeitet hat – und das sieht man auch.

Opus Irae werden das Genre mit ihrem Debütalbum zwar nicht neu erfinden, aber das wollen sie vermutlich auch gar nicht. Fans von organischem, sinfonischem Metal, die ein Faible für die Blütezeit dieses Genres haben, werden an Into The Endless Night jedenfalls ihre wahre Freude haben. Man darf gespannt sein, wie sich die Band weiterentwickeln wird, denn hier könnte noch etwas ganz, ganz Großes auf uns zukommen.


Fazit
Into The Endless Night erinnert an die Glanzzeiten des sinfonischen Black Metal, ohne dabei gekünstelt Retro zu sein. Dieses starke Debütalbum macht Opus Irae zu einer Band, die sich Genre-Fans gut einprägen sollten – denn hier liegt sehr viel musikalisches Können und Gespür für die Symbiose aus Wut und anmutigen Melodien verborgen. 7,5 / 10

Line Up
Dorn – Gesang
Stern – Gesang
Feuer – Gitarre
Regen – Gitarre
Wut – Schlagzeug
Nacht – Piano, Keyboards

Tracklist
01. The Burden Of Man
02. Requiem Aeternam
03. The Battle At His Great Return
04. The Vision Of Resurrecting Flesh
05. Strict Canon In A Minor
06. Lament
07. Light Of The Morning Star
08. Streams Of Sorrow
09. War Everlasting
10. Furoris Irae

Links
Facebook Opus Irae
Bandcamp Opus Irae



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